1-2 Wochen... *lol* Das waren nicht mal 1-2 Monate, sondern könnte gerade noch als 1-2 Quartale durchgehen.
Na wie auch immer, hier jetzt endlich mein Review zu "Möbius" (Teil 1 & 2):
Die ausführliche Inhaltsangabe, die viel von der weiteren Entwicklung auslässt und nur mal das Wichtigste zusammenfasst, macht es schon deutlich: Möbius ist ohne jeden Zweifel eine seltsame und außergewöhnliche, zugleich jedoch auch eine recht komplexe Stargate-Folge. Es wird sicher einige geben, denen diese Episode, vor allem als Staffelfinale, zu wenig actionreich, zu langsam und unspektakulär war - und in gewisser Weise kann ich das auch verstehen. Tatsächlich gibt es in "Möbius" erstaunlich wenig Action, und "Abrechnung" war ohne jeden Zweifel deutlich spektakulärer. Trotzdem bin ich mit "Möbius" wirklich hochzufrieden. Es gefällt mir, dass man sich mal nicht das größte Spektakel bis zum Schluss aufgehoben hat, sondern sich stattdessen nun in dieser letzten Folge mit der alten Stammbesetzung gebührend Zeit nimmt, und auch wirklich die Figuren in den Mittelpunkt stellt, um eine Art Schlussstrich unter 8 Jahren Stargate zu ziehen.
"Möbius" stellt dabei eine sehr interessante Prämisse in den Mittelpunkt: Wie wäre das Leben unserer Helden verlaufen, wenn man das Stargate nie gefunden hätte? Die Antwort auf diese Frage gibt den Machern die Möglichkeit, die verschiedenen Figuren, die man in den letzten Jahren mittlerweile in- und auswendig gelernt hat, mal von einer anderen Seite zu zeigen - was insbesondere für Samantha Carter und Dr. Jackson gilt. Zugegeben, die alternative Carter agiert zwar teilweise einen Hauch überzogen, ich fands aber herrlich. Vor allem ihr grandioser Seitenhieb auf die berühmt-berüchtigte Dialogzeile aus dem Pilotfilm ("Bloß weil meine Reproduktionsorgane innen liegen und nicht außen, heißt das noch lange nicht, dass ich nicht mit allem fertig werden kann, mit dem SIE fertig werden..." - frei aus dem Gedächtnis zitiert) war einfach nur köstlich. Doch auch der verbohrte Dr. Jackson, der immer noch auf die Bestätigung seiner Theorie bezüglich der Erschaffung der Pyramiden wartet, konnte mir sehr gut gefallen.
Überhaupt wimmelte es in dieser Doppelfolge nur so vor köstlichen und/oder grandiosen Szenen: Sam und Daniel's Versuch, Jack zu "rekrutieren", ihr gemeinsames Gespräch unter Wissenschaftlern, McKay's Gastauftritt mit der herrlichen Anspielung auf den Atlantis-Pilotfilm (meines Erachtens das erste Mal, dass sich dieses Parallel-Serien-Verfahren wirklich ausgezahlt hat), Sam's Reaktion als Jack ihr sagt dass er sie heiß findet, später dann Sam's Geständnis, dass sie Gefühle für Jack hegt... und dann natürlich, nachdem man mehrere Staffeln lang immer wieder darauf hingedeutet hat, gibt es nun ihn endlich zum Abschluss der (alten) Stargate-Serie: Den längst überfälligen Kuss zwischen Samantha Carter und Jack O'Neill, der noch dazu grandios inszeniert wurde und damit den (hohen) Erwartungen der Fans auch absolut gerecht wird - einfach nur herrlich. Jedenfalls kann ich absolut nicht verstehen, wie man von diesem Doppelfolge enttäuscht sein kann... fand ich sie doch sowohl höchst einfallsreich als auch als Staffel- bzw. insbesondere Serienende einfach nur perfekt.
Fazit: Möbius ist ein (Staffel-)Finale, wie es wohl viele Fans der Serie nicht erwartet hatten. Statt das übliche Effekte- und Actionspektakel abzufeuern erlebt man eine erstaunlich ruhige und komplexe Zeitreisegeschichte, die uns die Möglichkeit gibt, unsere geliebten Figuren mal von einer anderen Perspektive aus zu sehen - nämlich unter der Prämisse, dass das Stargate nicht gefunden und sie alle ihren normalen Verrichtungen nachgegangen wären. Das Ergebnis ist eine Folge, die Fans, sofern es ihnen gelingt ihre falschen Erwartungen über Bord zu werfen, eigentlich gefallen müsste - ist sie doch genau für sie gemacht. Vielleicht liegt es aber auch einfach daran, dass ich an ein Serienfinale andere Ansprüche stelle als ein Staffelfinale, und "Möbius" nun mal vornehmlich als ersteres empfinde. Wie auch immer, für mich war "Möbius" ein herrlicher Spaß - der die größten Stärken von Stargate nochmal ausgiebig zelebriert und angenehmerweise die Figuren in den Mittelpunkt gestellt hat. Ein herrlicher Abschluss und Abschied von der "alten" Stargate-Serie...
Wertung: 10/10
Und weil wir grad dabei sind, hier mein Fazit zur 8. Staffel von Stargate:
Vor allem zu Beginn war die 8. Staffel etwas zu sehr auf die Erde fixiert. Man hat über die ganze Staffel hinweg keinen neuen Planeten kennen gelernt, und es gab im Vergleich zu den Vorjahren generell wenige Außenmissionen, was der 8. Staffel im Vergleich zu den Vorgängern schon ein etwas anderes Feeling beschert hat. Insofern ist also eine meiner Befürchtungen zur 8. Staffel durchaus auch so eingetreten, andererseits jedoch hat sich die Beförderung O'Neills zum Generell und zum Kommandanten der Stargate-Mission jedoch auch als Segen herausgestellt - und ich muss offen gestehen, damit hätte ich nicht gerechnet. Einerseits hat es die Dynamik des Teams bzw. der Serie verändert, was nach 7 Jahren vermutlich durchaus mal angebracht war. Außerdem bot seine Beförderung die Gelegenheit für ganz neue Geschichten, die man so bisher noch nicht erzählen konnte. Der größte Vorteil ist aber, dass es durch Jack's neuen Job deutlich leichter möglich war, Richard Dean Anderson aus den Folgen rauszuschreiben oder zumindest ihn auf eine Nebenrolle zu reduzieren. Was in den Staffeln zuvor teilweise ungemein erzwungen und konstruiert erschien, war in Season 8 sehr unkompliziert und auf logische Art und Weise möglich. Zudem konnte man dadurch die Zeit, die Richard Dean Anderson am Set verbrachte, deutlich besser ausnutzen.
Die ersten beiden Folgen der Staffel waren sehr gelungen - boten diese doch die Rückkehr der Replikatoren, auf die ich mich schon seit der Folge "Unnatürliche Auslese" der 6. Staffel gefreut habe. Nach diesem gelungenem Einstieg gab es dann zwar einen kleinen Durchhänger, der zugleich die schlechteste Folge der Serie geliefert hat (zumindest sofern mich jetzt meine Erinnerung nicht trügt und es tatsächlich noch eine schlimmere Episode gab), spätestens mit Gemini war man aber wieder auf der richtigen Spur. Kurz vor dem Ende gab es dann mit "Konfrontationen" zwar noch einen kleinen, allerdings hat sich ja bisher noch jede Stargate-Staffel kurz vor dem Ende einen kleinen Aussetzer geleistet. Großartig dann der 6 Folgen übergreifende Abschluss der „alten“ Stargate-Serie, angefangen bei der Episode "Jim", die nicht nur eine höchst amüsante Handlung zu bieten hatte sondern zudem die letzten Jahre noch einmal gelungen Revue passieren ließ. In Abrechnung erreichte die Dramatik dann ihren Höhepunkt, vor allem Teil 2 ist wohl von der Inszenierung her das Beste, dass das Produktionsteam der Serie bisher auf die Beine gestellt hat. Und nach der extralangen Folge "Jim" in der die meisten losen Ende zu einem stimmigen ganzen zusammengefügt wurden präsentierte man uns schließlich mit "Möbius" ein etwas anderes Staffelfinale, das einen wirklich gelungenen Schlussstrich unter 8 Jahren Stargate zog.
Fazit: Trotz einer Schwächephase in der 1. Hälfte der Staffel und der bisher schlechtesten Folge der gesamten Serie hat mir die 8. Staffel sogar noch einen Hauch besser gefallen als die ebenfalls sehr gelungene 7. Season. Die Hauptgründe dafür waren die Rückkehr der Replikatoren und, sehr zu meiner Überraschung, die Beförderung O'Neills zum General - bot doch letzteres die Möglichkeit, Richard Dean Andersons' Drehtage zu minimieren, ohne dass es zu verkrampft wirkt. Das absolute Highlight der Staffel war aber der großartige, 6 Episoden überspannende Abschluss der Season - bzw. auch irgendwie der Serie, wird Stargate doch in der 9. Staffel fast einen kompletten Neustart hinlegen, mit neuen Figuren, neuem Team etc. Und so wird die 8. Staffel für mich wohl immer das (würdige) Finale der "guten alten" Stargate-Serie bleiben...
Durchschnittswert aus den Einzelbewertungen aller Episoden: 6,84
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