Und der lange Abschied geht sogar noch weiter.
Objects At Rest empfinde ich dabei als komplett überflüssig. Sheridan handelt, als ob er WWE niemals erlebt hätte (habe JMS im Lurkers Guide gelesen und finde seine Erklärungen absolut unzureichend). Ich nehme an, er hat zu viel Voyager gesehen und daher die Oberste Temporale Direktive so sehr verinnerlicht, das er einfach aus Gewohnheit so handelt...
Das Ende von Lennier... Schade. Ich finde es einfach schlecht, tut mir leid. 'Zufälligerweise' steht das Schiff plötzlich kurz vor einem Unfall und aus diesem Zufall heraus handelt Lennier dumm, kann seine Entscheidung nicht ändern und flieht vor seiner Scham. Allgemein finde ich auch nicht unbedingt das Bill Mumy Lennier in seiner Wahnsinn-Phase sonderlich überzeugend gespielt hätte, aber gut geschrieben ist die Geschichte nun auch nicht.
Sleeping In Light hingegen stimmt mich nochmal etwas versönlicher. Eine furchtbar emotionale Folge, zwar etwas over the top, aber zumindest gibt es keine Geschichte, die schlecht geschrieben sein könnte. Dafür aber Charakterszenen, die umso besser gespielt sein können.
Nun also ein paar Worte zur 5. Staffel: Ganz ehrlich, ich finde sie grösstenteil schlecht bis überflüssig. Die Erwartungshaltung spielt natürlich immer eine grosse Rolle, aber im Moment zweifle ich wirklich, ob sie ernsthaft besser als die erste Staffel ist. Zumal das Ende mE auch noch die grossartige Signs & Portents-Vision relativiert.
Was mir besonders nicht gefällt ist, dass JMS B5 hier zu einer neverending Story ausbaut. Erst geht es um den Schattenkrieg. Dann um die darauf folgenden Civil Wars. Und jetzt um den Anfang der neuen Allianz. Und um das Ende von Centauri Prime. Und um den Aufbau des Telepathenkonflikts. Aber anstatt die ganze Geschichte künstlerisch in einen Rahmen zu giessen, mäandert die Sache vor sich hin: Mal baut sich der eine Konflikt etwas auf, mal der Andere, dann flacht mal wieder eine Nebenstory ab, eine andere wird aufgebaut... Wie in einer niemals endenden Space Opera. Oder wie in der Realität. Aber in meinen Augen sollte man als Künstler versuchen in einer Serie etwas anzufangen und auch etwas zu beenden.
Aber beendet hat JMS eigentlich nur das Leben Sheridans. Wie ist es mit der Allianz weitergegangen? Wie es mit Londo weitegegangen? Was ist mit dem Telepathenkonflikt? Genau genommen fühle ich mich wie bei einem offenen Ende. Viel mehr als bei Season 4, denn in Wheel of Fire scheint es mir, als ob JMS vieles einfach nur für die Fans weiter und weiter erzähle. Die Staffel kommt mir inhaltlich häufig vor wie solche Berühmtheiten wie die Achte Staffel von DS9, Voyager oder Buffy. Anstatt etwas relevantes von sich zu geben, hat Wheel of Fire zu oft FanFiction Niveau. Und bei mir hat das Wort in diesem Fall kein besonders netten Beiklang.
(Ich weiss das JMS im Lurkers Guide zitiert steht er würde B5 nicht zu einem Franchise machen wollen etc pp. aber genau das hat er mE mit Season5 und wahrscheinlich auch mit dem mir unbekannten Rest (Filme & Crusade) getan. Leider Gottes kann ich meine Kritik nicht relativieren, nur weil der Meister etwas anderes sagt.)
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