Hier mal die Rezis zu einer Miniserie, welches Mangafans vielleicht gefallen könnte:

Secret War #1
Verlag: Marvel Deutschland / Panini
Autor: Brian M. Bendis
Zeichnungen: Gabrielle Dell’Otto
Übersetzung: Florian Breitsameter
Heft, 52 Seiten
Erscheinungsdatum: 24.02.2005
Original: Secret War 1+2 (Marvel, USA 2004)

Rezension von Markus Wolf


Luke Cage wird bei einem Anschlag in seiner Wohnung sehr schwer verletzt und liegt seitdem in der Klinik. Alles führt daraufhin, das dieser Anschlag wohl auf einen Geheimeinsatz zurückführte, welcher ein Jahr zuvor war. Zu der Zeit findet Nick Fury durch seine S.H.I.E.L.D.-Agenten heraus, dass die sehr teuren Ausrüstungen einiger Superschurken über den Mittelsmann Phineas "Tinkerer" Mason von der Regierung des Landes Latveria finanziert werden. Aus diesem Land versuchte schon Victor von Doom die Weltherrschaft anzustreben, so dass Nick Fury alarmiert ist und sich an die Regierung mit dieser Information wendet, um einen Gegenschlag zu initiieren.
Allerdings hat die amerikanische Regierung eine sehr gute wirtschaftliche Beziehung in den letzten Jahren zu Latveria aufgebaut, so dass sie diese Idee ablehnen. Nick Fury war von dieser Antwort enttäuscht und stellte seine eigene Eingreiftruppe mit einer Gruppe von amerikanischen Helden zusammen, die in ihrer Geheimidentität in das Land Latveria einreisen soll und dort die Regierung stürzen soll.

Als erstes im Auge stechen wohl die Zeichnungen von Gabriele Dell'Otto ins Auge, den man ja eher nur von der Gestaltung einiger Comictitelbilder eher kennt. Die Comicpanels sind sehr detailliert und haben einen leicht fotorealistischen Stil. Sie wirken aber auf das kleine Format komprimiert nicht ganz so, wie seine überformatigen Vorläufer für die Titelbilder, allerdings heben sie sich doch sehr wohltuend von den meist zweidimensionalen Vertretern der Kunst ab.
Auch die Story von Brian Michael Bendis ist sehr gut ausgearbeitet und spannend umgesetzt, hat allerdings auch einige Logikfehler. Wie zum Beispiel kann Logan im Flugzeug voll wie eine Haubitze sein, wenn seine Selbstheilungskräfte ja Gifte wie Alkohol doch schnell neutralisieren und warum erkennt dieser Peter Parker nicht wieder, wo er doch Spideys Geheimidentität ja eigentlich kennen müsste. Okay, das kann man eventuell wohl auf dem übersteigerten Alkoholeinfluss zurückführen. Auch scheint Peter Parker doch zu wenig selbstbewusst gegenüber seinen mitreisenden Personen zu sein, wobei dies doch eigentlich in seinem ganzen Leben schon stärker sein müsste, nachdem was er alles in der Zeit schon erlebt hatte. Er wirkt hier mehr als der Student Peter Parker, als wie der Lehrer Peter Parker.
Alles in allen macht aber dieses erste Heft der dreitteiligen Secret War-Serie von Panini doch recht viel Spaß und erhöht doch die Spannung auf die nächsten Ausgaben. Allerdings wird die Weiterführung der Geschichte wohl noch bis Sommer 2005 anhalten, da das Material bis Heft 4 noch bis zum heutigen Zeitpunkt (Februar 2005) noch nicht beim Übersetzer vorliegt.

Wertung 9 von 10 Punkten

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Secret War #2
Verlag: Marvel Deutschland / Panini
Autor: Brian M. Bendis
Zeichnungen: Gabrielle Dell’Otto
Übersetzung: Florian B.
Heft, 52 Seiten
Erscheinungsdatum: 30.06.2005
Original: Secret War 3+4 (Marvel, USA 2004)

Rezension von Markus Wolf



Peter Parker wird von seltsamen Tagträumen gequält, die ihm zusammen mit anderen Helden bei einem großen Kampf gegen unbekannte Supergegner zeigen. Es wirkt für ihn sehr real, nur kann er sich nicht daran erinnern, je in so einen solchen Einsatz aktiv geworden zu sein. Verstört wendet er sich an seinen Freund, den blinden Anwalt Matt Murdock (Daredevil), den er auch dort gesehen hatte und fragt ihn, ob er die gleichen Tagträume hat.
In Murdocks Wohnung hatte auch derzeit Luke Cages Frau Jessica angerufen, die verzweifelt von dem Anschlag (Secret War #1) auf Luke Cage erzählt und das es schlimm um ihn steht. Die beiden wollen natürlich genau wissen, was los ist und begeben sich zum Krankenhaus. Da bemerken sie, dass Luke Cage nicht das einzige Ziel für den Anschlag ist ...

Wie auch bei dem Vorgängerheft bestechen auch hier die detailliert gezeichneten Bilder von Dell’Otto, aber hier beschränkt er sich nicht nur auf die kleinen Bilder der Panels, wie im vorigen Heft: Schon am Anfang wird man von einer zweiseitigen Grafik empfangen, die den Tagtraum von Peter Parker zeigt und auch später sieht man die zweiseitigen Grafiken noch, gerade bei den opulenten Schlachtszenen der Helden gegen ihre Angreifer. Man mag fast die Seiten heraustrennen und als Poster aufhängen.
Auch die Geschichte von Bendis kann weiterhin mitreißen und baut stark auf das Finale im letzten Heft auf, das im Oktober erscheinen soll. So wissen einige Helden nichts mehr von ihrem Einsatz im so genannten "Geheimen Krieg", ein Jahr zuvor und sind auch dementsprechend verwundert, dass ihre Gegner sie zu dem Zeitpunkt auslöschen wollen. Die es aber auch sehr widerstrebend tun, wie man es genau im Falle von "Scorcher" sieht. Und wer ist die unbekannte Drahtzieherin am Schluß des Heftes, die wohl die Angreifer mit ihren Mächten steuert und sich wohl an die Teilnehmer des damaligen Einsatzes in Latavia rächen möchte. Und dabei beschränkt sie sich nicht nur auf die Helden.

Der Autor hat sich bei den Gegnern doch manchmal recht weit im alten Fundus des Marvel-Universums bedient und auch einige heute recht unbekannte, aber auch bekannte Superschurken in den Kampf geschickt. Diese werden am Ende des Heftes dann auch noch vom Redakteur kurz beschrieben, damit der potentielle Neuleser oder Späteinsteiger nicht ganz den Überblick verliert.
Um die Zeit bis zum Abschluss der Serie im Oktober zu überbrücken, erscheint bei Panini am 25. August 2005, ein Heft welches die Hefte 6-9 der US-Reihe The Pulse beinhaltet und die Suche von Jessica Cage nach ihrem in Secret War #1 entführten Mann beschreibt. Wie auch in der hier beschriebenen Serie ist Brian M. Bendis der Autor, gezeichnet wird das Heft aber von Brent Anderson (Astro City) und Michael Lark (Gotham Central). Gabrielle Dell’Otto zeichnet hierbei nur das Cover.

Fazit: 10 von 10 Punkten