Was nützt ein schwarzer Darsteller wenn er die Rolle nicht verkörpern kann und nicht die gesuchte Qualität aufweist... Nur um die Serie "politisch korrekt" aufzuziehen halte ich das für idiotisch. Was auf Quotenschwarzen wird sieht man ja bei Enterprise und auf so nen Charakter kann ich verzichten. Die Herb Jefferson Jr.'s und Terry Carter's wachsen nunmal auch nicht auf Bäumen.
Zu nem Casting kann ja erstmal jeder kommen, egal welche Hautfarbe.
Ich finde man macht es sich zu einfach wenn man die Serie so oberflächlich anguckt und dann nur glaubt, man sieht das J.A.G. im Weltraum, dass sich ein 80er - Jahre Konzept geklaut hat und SPACE AAB nachahmt.
Sicherlich hat die Struktur des Militärs in BSG eine an die US Truppen angelehnte Hierarchie und Vorgehensweise, auch ist die parlamentarische Legislative mit einem Präsidenten eine "westliche" Angelegenheit. Aber vielmehr gründet sie auf dem Vorbild aus der Republik Rom. Der Klerus als beratende Institution hat auch wesentlich mehr Einfluss auf alle, als in einer westlichen Demokratie in der Staat und Kirche getrennt (sein sollten). Trotzdem ist BSG keine Serie wie West Wing auf der einen oder J.A.G. auf der anderen Seite, in der es durchweg nur schwarz-weiss Malerei gibt. Den "typischen" amerikanischen Patriotismus erkenne ich in BSG nirgendwo. Das Hochalten, vielmehr Festllammern an den Werte auf die sich die Menschengemeinschaft in BSG einst gründete, ist das Einzigste was den Menschen im Konvoi geblieben ist. Daher treten diese Dinge vermutlich auch überspitzt zu Tage.
Die Galactica sollte ausgemustert werden und ist nun als einzigster Militärposten im Konvoi für die Sicherheit etlicher Schiffe und ihrer Besatzungen verantwortlich. Auch hier bekam nicht nur der Feind ein Gesicht sondern auch die Beschützten, "früher" waren die Militärs unter sich an Bord, waren erneut anderen Generälen und der Führung der 12 Kolonien unterstellt. Diese neue wesentlich größere Verantwortung, dafür zu sorgen dass die Menschheit überlebt, treibt nicht nur Adama sondern auch Roslin in die Verzweiflung. Roslin klammert sich mit letzter Kraft an die Prophezeihung und Adama hat seine gesamte Crew zu Beginn der Reise angelogen um die schwindende Moral aufrechtzuerhalten, um Ihnen ein Ziel zu geben.
Das alle nun besonders gut sein wollen um Ihren Commander nicht zu enttäuschen dürfte klar und in jedem Menschen verankert sein, das hat nichts mit amerikanischem Patriotismus zu tun für mich, nur mit Respekt und Opferbereitschaft für eine Vaterfigur. Die Fehlbarkeit und der (Aber-)Glaube aller Charaktere inklusive der Cylonen ist eine Qualität die der Serie ihr größtes Potenzial verschafft hat. Gerangel zwischen Militär und ziviler Führung sind vorprogrammiert und auch notwendig, da das Militär im Konvoi einfach mehr Aufgaben (caritative, organisatorische) übernehmen muss, als zur Zeit der Kolonien.
Auch wenn ich Nichts dergleichen studiere interessiert mich vor allem die politische Seite und die Frage nach einem größeren Repräsentantenhaus (das vermutlich auf Caprica mit zerstört wurde). Die 12 Senatoren im Quorum kommen dem Bundesrat gleich, jedoch halten so viel zu wenig Menschen zu viel Macht in der Hand. Auch muss noch eine Judikative (über ein Tribunal hinaus) eingführt werden. Moore hat all das auch schon angesprochen, abwarten was da noch kommt. Die Tempelpriester mit politischem Einfluss wie Elosha haben eine ganz andere Qualität als eine christliche Vereinigung hinter Bush. Der Glaube durchsetzt nicht nur die Privatsphäre der Menschen sondern das gesamte öffentliche Leben auch scheint Jeder mehr oder weniger an die Götter zu glauben und aus dem Glauben Kraft zu beziehen.
Die neuen Cylonen sind auch in dieser Hinsicht menschlich geworden, sie haben einen Glauben geschaffen, der sie stärkt, allerdings einen Singulären, so dass sie den Menschen nicht nur physisch (trotz humanoider Hülle) sondern auch noch ideologisch gegenüberstehen. Ich finde das faszinierend und kann kaum erwarten wenn es endlich weitergeht.
Amu
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