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Thema: Filmkritik: Shrek

  1. #1
    Treuer SpacePub-Besucher Avatar von FloVi
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    Inhalt
    Shrek ist ein gewöhnlicher Oger wie Du und Ich und will eigentlich nichts weiter als seine Ruhe haben. Doch er und die anderen Fabelwesen sind dem tyrannischen Lord Farquaad von Duloc ein Dorn im Auge. Er träumt von dem perfekten Königreich und da haben Freaks keinen Platz. So lässt er alle Fabelwesen zusammentreiben und ausgerechnet in Shreks kleines Paradies verfrachten. Gemeinsam mit einem sprechenden - besser plappernden - Esel macht er sich auf in das Schloss und will Farquaad dazu bewegen, ihm seinen Sumpf zurückzugeben.

    Dem Lord kommt er gerade recht, denn um König zu werden muss er zunächst eine Königstochter heiraten. Seine Wahl fiel auf Prinzessin Fiona, die von einem Drachen entführt wurde und jetzt in einer Burgruine auf die Rettung wartet.

    Farquaad bietet Shrek den Sumpf so wie er mal war gegen die Befreiung der Prinzessin an. Der Oger lässt sich auf den Handel ein und zieht mit dem Esel los. Am Gefängnis angekommen, gelingt es ihnen den Drachen auszutricksen und die Prinzessin mitzunehmen. Auf dem Rückweg verliebt sich Shrek in die (nicht immer ganz) liebliche Prinzessin, hat aber Angst vor der gewohnten Zurückweisung durch die Menschen. So bringt er sie zu Lord Farquaad und kehrt in seinen Sumpf zurück, ohne zu wissen, dass Fiona noch ein weiteres Geheimnis birgt und ihrerseits auch Interesse an Shrek hat. Erst der Esel klärt den dicken Grünen auf doch die Hochzeit ist bereits in vollem Gange. Um rechtzeitig ins Schloss zu kommen, müsste er schon fliegen können. Oder auf einem Drachen reiten...

    Meinung

    Grandios, brillant, phänomenal...


    Ihr wollt es genauer? Okay!
    Dieser Film hat alles: eine witzige Story, ausgeklügelte Charaktere, hervorragende Darsteller und eine hervorragende Inszenierung. Der Oscar für den besten Animationsfilm hätte keinen würdigeren ersten Preisträger finden können.

    Und im Ernst, wenn dieser Film nicht der Beweis dafür ist, dass Animationsfilme auch für Erwachsene eine absolut ernstzunehmende Alternative zu Realfilmen darstellen, dann weiß ich auch nicht weiter.

    Man hat uns in den letzten Jahren ja schon eine Menge vorgesetzt, moderne Tricktechnik ist ohne den Computer absolut undenkbar geworden. Der Grad an Realismus bei künstlichen Welten, Aliens und längst ausgestorbenen Tieren hat seinen vorläufigen Höhepunkt erreicht, da nimmt es nicht Wunder, dass die Prinzessin Fiona hier derart real wirkte, dass man sie wieder etwas "runterdrehen" musste. Preisgekrönte Software sorgt für die Erstellung bestaunenswerter Landschaften mit 28.000 Bäumen und Blättern, deren Zahl die Milliardengrenze überschreitet.

    Und doch ist das alles wertlos, wenn nicht kreative Köpfe dahinterstecken, die vor allem eines können müssen: Eine gute Geschichte auch gut erzählen!

    Bei Komödien ist es mir persönlich besonders wichtig, dass sich Situationskomik und Wortwitz plausibel aus der Geschichte ergeben. Das ist ein Grund, warum mir die Otto-Filme nicht gefallen (allerdings habe ich Otto, der Katastrofen-Film noch nicht gesehen). Die Witze wirken aufgesetzt, so als wären sie zuerst dagewesen und man hat jetzt krampfhaft versucht eine Szene drumherum zu basteln.

    Ganz anders dagegen hier. Obwohl ein wahres Feuerwerk an Jokes abgefackelt wird, fügt sich doch alles nahtlos ineinander und man hat auch noch genügend Platz für den einen oder anderen Seitenhieb auf die Heile Welt™ von Disney gefunden. So gehört das Gesangsduett von Fiona und dem Vogel definitiv zu meinen Lieblingsszenen, die durch die weitere Verwendung des Geflügels noch eine zusätzliche Tiefe bekommt. Allerdings muss ichsogar beim Schreiben dieser Rezension immer wieder lachen, wenn ich an Shreks Eintreffen im perfekten Schloss mit Themenpark-Atmosphäre (samt Erinnerungs-Polaroid) denke, oder an das Intermezzo mit dem Robin Hood-Verschnitt, wo Fiona Matrix-mäßige Fähigkeiten an den Tag legt.

    Ebenfalls eine Erwähnung wert ist der Soundtrack. Selten habe ich eine passendere musikalische Untermalung hören dürfen, die Songs sind einfach nur gut, ohne dass der Film zu einem Musical wird. Wer sich die CD holt macht sicher keinen Fehler, sie wird zu einem echten Schmuckstück in der Sammlung.

    Shrek ist für mich nicht einfach ein witziger Trickfilm. Er ist eine der besten Komödien überhaupt und bekommt von mir deshalb auch ein uneingeschränktes Empfehlenswert (mit Sternchen)!

    Die Sprecher
    Sascha Hehn ist deutschen TV-Zuschauern vor allem als 80er- und 90er-Jahre Sunnyboy in Serien wie Traumschiff und Schwarzwaldklinik bekannt.

    Esther Schweins startete ihre Karriere als Mitglied der Comedy Truppe in RTL Samstag Nacht.

    Rufus Beck hat sich auf das Lesen von Hörspielen spezialisiert, so kennen vor allem Kinder seine Stimme beispielsweise von den Harry Potter-Hörbüchern.

    Randolf Kronberg ist einer der meistgehörten Sprecher in Deutschland. Seine wandlungsfähige Stimme lieh er u. a. bereits James Woods, William Hurt, DeForest Kelley, Sam Neill und natürlich Eddie Murphy, dessen Stammsprecher er ist.

    Steckbrief
    Shrek - Der tollkühne Held
    (Shrek, USA 2001, ca. 90 Minuten, FSK ohne Altersbeschränkung)


    Regie: Andrew Adamson, Vicky Jenson
    nach einem Buch von William Steig

    Sprecher (Rolle, Originalfassung)
    Sascha Hehn (Shrek, Mike Myers)
    Randolf Kronberg (Esel, Eddie Murphy)
    Esther Schweins (Prinzessin Fiona, Cameron Diaz)
    Rufus Beck (Farquaad, John Lithgow)
    Michael Pan (Robin Hood, Vincent Cassel)

    DVD (RC2)
    Dreamworks

    Bild: anamorphe Breitwand, 16:9
    Ton: Deutsch, Englisch, je Dolby Digital 5.1

    Bonusmaterial
    Animierte Menüs
    Making Of
    Kommentarspur mit den Produzenten (auf Wunsch untertitelt)
    Video "Karaoke-Party"
    Interview mit den "Darstellern" (nicht Sprechern&#33
    Produktionsnotizen, Biographien
    Spiele

    DVD-ROM
    ReVoice Studio: Selbst synchronisieren (englisch)

  2. #2
    Mittlerer SpacePub-Besucher Avatar von scififan
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    hey partner! da sind wir ja ausnahmsweise mal einer meinung!

    der film ist wirklich eine herrliche parodie auf disney (obwohl ich zugeben muss, dass ich einige soundtracks der disneyfilme im regal stehen hab ), ohne dabei lächerlich zu wirken. besonders schön ist hierbei auch der running gag zwischen shrek und seinem unfreiwillig adoptierten esel zum thema singen. einfach zum knuddeln und zudem auch noch einer der besser synchronisierten zeichentrickfilme mit einem - ehm... [color=#024476 ]etwas anderen "happy end"[/color] ! (ich hoffe, ich hab jetzt nicht zuviel verraten! )

    liebe grüße,

    steffi



    Last edited by scififan at 22.10.2002, 00:42
    TUE ES ODER TUE ES NICHT - ES GIBT KEIN VERSUCHEN! (Yoda)

  3. #3
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    Originally posted by scififan@22.10.2002, 00:38
    hey partner! da sind wir ja ausnahmsweise mal einer meinung!
    Nicht dass das einreißt

    Was Disney angeht, mag ich persönlich vor allem die neueren Sachen wie Tarzan. Ich steh' halt nicht auf Musicals, das schließt natürlich nicht aus, dass der Soundtrack an sich gut sein kann.

    Offenbar zeigen die Animes mittlerweile Wirkung. Klassiker wie Akira oder Ghost in the Shell haben bewiesen, dass Trickfilme durchaus Themen für Erwachsene transportieren können. Frühe westliche Versuche sind ja leider gescheitert, die Leute waren hier einfach noch nicht so weit. Insgesamt wird sich das wohl erst mit dem Generationenwechsel wirklich bessern.

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