irgend jemand meinte als kommentar in einem blog, daß "ihm als industrial-fan" das ambiente sehr zugesagt habe. ich wußte sofort, was er meinte. ein ganz eigener, kaputter charme.
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uff. wie war er nun, mal abgesehen davon, daß ich derzeit ebay nach weiteren puzzlesteinchen (presseheft, fotos u.ä.) durchstöbere?
achtung. langes post, aneinanderreihung von gedanken, eventuell etwas prätentiös. wird wahrscheinlich fürs blog noch aufpoliert.
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man soll ja nix schönreden: die schwächen waren deutlich erkennbar. man ging eben davon aus, daß alle die bücher schon kennen (was für rußland auch durchaus legitim ist), und einige kritiker, die das buch lasen, bemängeln, selbst das habe plotlöcher und unstimmigkeiten.
ab und zu war es auch arg trashig. man sah sozusagen, wo die paar krümel-millionen reingesteckt wurden, und wo sie fehlten. (man kann sich auch darüber streiten, ob der sturz einer schraube tricktechnisch nötig war - für mich war das nicht das highlight.)
und natürlich ist es komisch, daß einer auf einem hausdach steht und mit einer neonröhre in der hand gegen einen schwertkämpfer antritt, aber wenn dann einer "lichtschwert für arme" blubbert, liegt das an unserer ikonischen star-wars-verseuchung. wenn ich nachts allein einem wahnsinnigen gegenüber stehe, will ich auch ein bißchen licht haben, gell.
ja, auch die dialoge hapern manchmal, ich geb's ja zu. aber auf der geeichten stallone-hilton-skala erreichte das nicht mal eine drei.
was ich damit sagen will: ja, es gibt durchaus momente, in denen der film es einem schwer macht, ihn ungekaut runterzuschlucken.
sein vorteil?
er hat genug andere szenen, die zum fingerschlecken sind.
ich mag den abgefuckten antihelden. ich mag die vampirfamilie, die sinnvollerweise einen metzgereibetrieb führt und sich dem zuschauer erst zu erkennen gibt, als man bemerkt, daß sie von "denen" reden und mit "denen" die menschen gemeint sind. ich mag die pragmatische, holzhammermäßige straßenmagie, die angewandt wird: dreckig und grob, aber wirksam. ich mag die idee von tagwächtern, nachtwächtern und (auch wenn das erst später zum thema wird) einer inquisition, den wächtern der dämmerung, die beide seiten überwacht. ich mag die idee, daß das zwielicht dich zwar initiiert, aber auch fast umbringt. ich mag es, daß die seiten nicht glasklar nach schwarz und weiß getrennt sind: manche "bösen" sind schutzbedürftig, manche "guten" sind zu schwach, um keinen mist zu bauen, und die freundschaften zwischen beiden seiten sind sehr zerbrechlich. ich mag es, daß die menschen dort kotzen, fieber haben, beim treppensteigen außer atem geraten, knöpfe annähen oder vor lauter adrenalinrausch alles versauen. und ich mag den schwarzen humor, die situationskomik: daß da einer blutend am boden liegt und den kollegen gerade noch durchs handy einen straßennamen sagen kann und es kommt die replik "Frag ihn, welche Hausnummer?" - ja, hey, denkt sich wahrscheinlich da der blutende, das hab' ich jetzt gebraucht: neue extremsportart hardcore-wegbeschreibing. ich mußte doch sehr lachen.
was ich damit sagen will: perfektion gibbet keine, aber der film hat etwas geschafft, das ich ihm wirklich hoch anrechne: er hat mich neugierig auf die welt darin gemacht. da ist potential. ich will mehr wissen, ich will fanfic schreiben, ich will das buch lesen und die anderen teile sehen, will grübeln und interpretieren und weiterdenken.
viele aufgeputschten und teuren hollywood-movies schaff(t)en das nicht.
gruß
-[C.]-
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