Abgesehen von meiner politischen Orientierung, die ganz bestimmt nicht schwarz ist, schliesslich bin ich Optimist, habe ich noch was anderes gegen die CDU einzuwenden: Während ihrer Zeit in der Opposition hat sie oft nicht überzeugen können. Zu Beginn von Rot-Grün war sie kaum in der Lage Sachthemen konstruktiv anzufassen. Mit der Zeit, als sie dann die Mehrheit im Bundesrat gewonnen hatte, fand ich ihre Haltung oft erstaunlich destruktiv. Anstatt den gemeinsamen Nenner mit der Regierung zu suchen, und den Dingen, die sie auch so gesehen hat, zuzustimmen, hatte ich oft den Eindruck Merkel und Co. würden versuchen möglichst jedes Vorhaben von Rot-Grün zum Scheitern zu bringen, nur um der Regierung Erfolgsergebnisse zu verweigern.
Natürlich ist das Ziel einer Partei politische Macht zu erlangen und nach diesem Denken kann mit die Haltung rechtfertigen, aber wenn dem Kabinett seine Macht wichtiger ist als das Wohl des Landes, welches es leitet mache ich mir doch schon so meine Gedanken, inwiefern diese Kräfte wählbar seien können.

(Anmerkung: Hab mal gehört das unter der Regentschaft Kohl die SPD ähnlich gehandelt hat. mag das jemand bestätigen?)


PS: Aktuelle Beobachtung: Als Reaktion auf das EU-Verfassungs-Problem hat die CDU schnell die Türkei ins Spiel gebracht. Die implizite Aussage dahinter ist doch: Die Menschen haben nicht über die Verfassung, sondern über die Aufnahme der Türkei abgestimmt. Ist das nicht irgendwie entmündigend für die Bürger, die gewählt haben? Immer wird gesagt, sie haben nicht über die Verfassung abgestimmt, sondern über Innenpolitik, über die Türkei... Aber die wirkliche Aussage die die Menschen in FR & N gemacht haben ist doch 'Nein zur EU-Verfassung', zumindest in dieser Form. Warum versuchen so viele Leute davon abzulenken?