Also ich möchte auch mal meinen Senf dazu geben![]()
Ich bin der festn Überzeugung, daß es in den verschiedenen Regionen der Erde in früherer Zeit immer wieder intellektuell höher entwickelte Kulturen gab. Dabei ist es auch sehr logisch, daß wir heute kaum noch etwas über diese Kulturen wissen. Warum? Ganz einfach: Mit zunehmendem Wissen beginnt der Mensch nach Methoden zu suchen seine Arbeit zu vereinfachen und effektivieren. Dabei werden z.B. einfachere und leicht herstellbare Materialien verwendet um Wissen aufzubewahren. Ein Beispiel: Die Äqypter meißelten teils in Stein, teils benutzten sie Papyrus. Letzterer überdauert die Jahrtausende natürlich nicht so gut wie der Stein. Also geht das auf Papyrus archivierte Wissen schneller verloren.
Auch unsere moderne wissenschaftliche Kultur ist vom umfassenden Verlust von Wissen und Information bedroht. So wie einst vom Stein auf das weniger haltbare Papyrus gewechselt wurde, so haben wir vom ohnehin schon vergänglichen Papier zu Bits und Bytes gewechselt. Und das ist mit großem Abstand die vergänglichste Form, Informationen zu bewahren.
Neben Afrika und Südamerika gibt es noch eine archäologisch hochinteressante Region: Asien. Leider lassen die letzten kommunistischen Staaten kaum Untersuchungen zu. Auf diese Weise geht auch Wissen verloren.
Vielleicht erinnert ihr euch noch an die Bilder kurz vor dem 11. September und dem Afghanistan-Krieg, als die Taliban mit viel Medienrummel die großen Buddha-Statuen sprengten die direkt in die Felsen gehauen waren. Also zerstört auch Religion überliefertes Wissen und Kulturschätze.
Was wurde nicht nach der sagenhaften Stadt Atlantis gesucht. Aus heutiger Sicht ist es kaum vorstellbar, daß eine ganze Stadt verloren geht. Aber man sollte das mal im historischen Kontext betrachten. Früher war es durchaus üblich, daß eine kriegerische Streitmacht eine Stadt des Gegners einnahm, vollkommen entvölkerte und mit eigenen Truppen besiedelte. In einem solchen Szenario ist eine Umbenennung der Stadt durchaus denkbar und danach ist es kein weiter Weg bis zum Vergessen des alten Namens. Das gab es mehrfach, ich erinnere nur an die große Bibliothek von Alexandria. Lange wurde nach dieser Stadt gesucht bis man herausfand, daß sie dem heutigen türkischen Iskenderun entspricht. Sogar hier bei uns in Deutschland geschieht soetwas heute immernoch. Ja, kein Witz! Nur nennt sich das jetzt "Eingemeindung". Orte werden aus ökonomischen Gründen einfach zusammengelegt. Auf diese Weise verschwinden in Deutschland hunderte Ortschaften mit teils jahrhundertelangen Traditionen. Dazu vergleiche man nur einmal das alte Postleitzahlenbuch von 1991 mit dem kürzlich erschienenen neuen Postleitzahlenbuch.
Vielleicht befindet sich unsere "westliche" Kultur gerade auf dem Weg zu ihrem intellektuellen Höhepunkt. Aber es besteht die nicht einmal unwahrscheinliche Möglichkeit, daß unsere Kultur in ein paar Jahrhunderten (in archäologischen Maßstäben ist das ein kurzer Augenblick) in die historische Bedeutungslosigkeit abstürzt. Wir standen schon mehrfach kurz davor. Ich erinnere nur an den zweiten Weltkrieg. Neuere Erkenntnisse belegen, daß es evtl. nur zwei Jahre gedauert hätte bis das atomare Wettrüsten zwischen Hitlerdeutschland und den Alliierten begonnen hätte. Es gab ja erste Versuche mit nuklearen Kettenreaktionen. Unter Anderem in Thüringen nahe dem Örtchen Ohrdruf. Dann die Kubakrise, als auch wieder beide Seiten den Finger am Abzug hatten und letztlich auch die Wendejahre zu Beginn der 90er und der 11. September 2001 waren kritische Momente unserer Kultur.
Wann immer zwei unterschiedliche Weltanschauungen aufeinander treffen gibt es Probleme. Sei es Monarchie gegen Bürgertum, Nationalsozialismus gegen Zionismus, Kapitalismus gegen Kommunismus oder westliche Welt gegen den Islamismus.
Denkt mal darüber nach, wie schnell auch unsere Kultur in Vergessenheit geraten könnte.





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