Zitat Zitat von Hmpf
Worauf ich allerdings mit meiner Fragestellung hinauswollte, war die eigentliche Lust an der Katastrophe - denn die verspürt man (oder zumindest ich) ja perverserweise auch in (fiktiven) Fällen, wo das Ende wirklich ein Ende und nicht etwa ein neuer Anfang ist. Du hast schon Recht, Katharsis und Neuanfang sind wichtige Aspekte der Faszination von Katastrophen, aber es gibt da noch ein Element, das wirklich mit der Zerstörung an sich zu tun hat... zumindest bei mir... vielleicht bin ich aber auch nur etwas krank... ;-)
nicht kränker als jedes kleinkind: die haben spaß daran, einen turm aus bauklötzen aufzubauen, aber auch daran, ihn immer wieder einzureißen und zuzusehen wie die teile in alle richtungen fliegen. man hat nicht nur ein schöpferisches element in sich, sondern auch ein destruktives - womöglich (aber nicht zwangsläufig) verstärkt durch schadenfreude.
ich bin nicht der typ, der sowas jetzt freudianisch aufdröselt und was von allmachtsphantasien faselt, aber es ist unleugbar, daß "kaputtmachen" einen großen reiz ausübt.

des weiteren gibt es auch momente, wo man so ein bißchen in einer mischung aus unglauben und "nein wie geil" auf den bildschirm starrt - so geschehen bei mir in "Flucht aus L.A.", in denen Snake Plissken auf den knopf drückt, der die welt in dunkel taucht (strom futsch, strombetriebene dinge auch futsch). dann zündet er sich eine zigarette an (schummrig, schummrig!) und knurrt heiser: "willkommen in der steinzeit".
ich habe breit gegrinst. ich grinse jedesmal wieder. es ist 'ne geniale szene.

was allerdings zum teil wieder in den gedanken von katharsis (und allmacht, okay, irgendwie doch) mit reinspielt, denn ich selber könnte sowas nicht, weiß auch daß ich es in der realität nicht wollen würde, kann aber stellvertretend im film daran teilnehmen.

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