So, "Spiderman 3" auf DVD gesehen - und irgendwie ... enttäuscht.
Um die Stärke des Films vorwegzunehmen: die Spezialeffekte bzw. Computertechnik, mit der die Superschurken und ihre Fähigkeiten "zum Leben erweckt" wurden. So hatte ich mir es vorgestellt. Auch die unmaskierten Kampfszenen wußten zu gefallen.
Aber wie sieht es auf Seiten der Geschichte und Figuren aus? Eher mau. Wo fange ich bloß an? Alles wird irgendwie im Schnelldurchgang abgespult, den Charakteren - vor allem den neuen - nur wenig Platz eingeräumt.
Eddie Brock: von Peter des Betrugs überführt, wird er - schnipp - mittels Symbiont zum von tödlichen Haß verzehrten Feind von Peter Parker. Wenn ich nicht die Comics ein bißchen kennen würde, hätte mich sein finaler Sprung in den kurz vor der Explosion stehenden Symbionten doch sehr überrascht. Außerdem erinnert mich der Darsteller ungemein an Brendan Fraser, was ihn noch mehr zur Witzfigur macht, da ich zu sehr an "Die Mumie" denken muss.
Flint Marko: Schade, daß man ihm nur die Standard-"Ich muss an mein sterbenskrankes Kind denken"-Geschichte gegönnt hat (die zudem nicht einmal weiter ausgebaut wurde), da er von der seiner Physis und Stimme her sehr gut in die Rolle passte. Die doppelte Geschichtswendung (möglicher Mörder von Peters Onkel und wieder zurück) schien mir doch arg konstruiert und abrupt, die "Verzeih mir"-Szene war klischeehaft.
Harry Osborne: Offenbar hat er die Chemikalien seines Vaters verbessert ... kein Anzeichen des Wahnsinns, ganz anders als bei seinem Vater. dennoch erreicht ihn die Stimme seines Vaters trotz Gedächtnisverlust und macht ihn wieder zum Rächer. Und dann soll ihn die halbgare Erklärung des Butlers auf den rechten Weg zurückbringen?
Der Symbiont: Mir hat seine Comic-Entstehungsgeschichte als Astronauten-Mitbringsel aus dem All, der dann die Raumfähre zum Absturz bringt, besser gefallen als die "Blob! Da fiel er vom Himmel!"-Geschichte. Und warum wartet er solange, bis er auf Peter übergeht? Und warum bleibt der Professor bei der Untersuchung so ruhig, obwohl selbst mir die Einzigartigkeit dieses Funds sofort aufgefallen wäre (diese herumschubsende schwarze Blase unter dem Mikroskop war doch zu albern ...)?
Was haben wir noch? Ach ja, Gwen Stacy als Küßchengeberin/-nehmerin und somit auserkoren, Zwietracht zwischen Peter und Mary Jane (Mary "Scream" Watson, wie ich sie neuerdings zu nennen pflegen - ihr Geschrei geht mir allmählich auf die Nerven) zu säen. Lt. Brock seine Freundin - was sonst noch? Ach ja - der "Ausrutscher" auf dem Hochhaus - aber wirklich ausgeprägt war ihr Charakter nicht.
Ärgerlich war auch die Verwandlung von Peter zum unausstehlichen Fiesling (auch wenn er sich eher für unwiderstehlich gehalten hat). Ein paar Gewaltszenen und diese oberlächerliche Szene auf den Fußwegen New Yorks - alles sehr schwach; diesem Teil hätte man mehr Zeit und weniger plakative Darstellung gewünscht. Zu allem Überfluß wird er dann auch noch durch die klassische/klischeehafte "Freund schlägt (versehentlich) Freundin"-Szene wieder zum Guten bekehrt. Oh mein Gott ... nicht einmal Tante May und J.J.Jameson können da noch viel retten.
Oder wie ich an anderer Stelle hier im Thread schon befürchtet hatte: 3 Superschurken + Peters private Probleme ist zuviel für einen Film.
Und falls sich jemand darüber beschweren möchte, daß ich mich auf keinen der vorhergegangenen Beiträge bezogen und gar Sachen wiederholt habe - bitte.![]()
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