Gerade wird mir bewußt, daß Slipstream, wenn man der Wikipedia-Definition, bzw. der Definition von Bruce Sterling folgt, hier recht gut hinpaßt:

http://en.wikipedia.org/wiki/Slipstream_(literature)

Natürlich gilt das nicht nur für die Literatur.

Hier ein Zitat aus Sterlings Definition:

"This genre is not "category" SF; it is not even
"genre" SF. Instead, it is a contemporary kind of
writing which has set its face against consensus
reality. It is fantastic, surreal sometimes,
speculative on occasion, but not rigorously so. It
does not aim to provoke a "sense of wonder" or to
systematically extrapolate in the manner of classic
science fiction.
Instead, this is a kind of writing which simply
makes you feel very strange; the way that living in
the late twentieth century makes you feel, if you are
a person of a certain sensibility."

D.h. ungefähr:

"Dieses Genre entspricht nicht der 'Kategorie' SF; es entspricht nicht einmal dem 'Genre' SF. Vielmehr ist es eine moderne Literatur, die sich gegen den Konsensbegriff der Realität wendet. Sie ist fantastisch, manchmal surreal, gelegentlich spekulativ, doch nicht im strengsten Sinne. Sie zielt nicht darauf ab, einen "sense of wonder" (d.h. ungefähr: Staunen, Gefühl des Wunderbaren, Anm. d. Übers.) hervorzurufen oder systematisch Voraussagen zu machen, wie es die klassische SF tut.
Statt dessen handelt es sich um eine Art von Literatur, die beim Leser seltsame Gefühle verursacht; so, wie es auch das Leben im späten zwanzigsten Jahrhundert tut, wenn man eine gewisse Geisteshaltung hat."

(Sorry für die grottenschlechte Übersetzung, ich habe keine Zeit, da jetzt länger drüber nachzudenken.)

Ich zitiere das hauptsächlich wegen der Erwähnung des Surrealen. Sterling bezieht den Slipstream später auf die Postmoderne, was mich jetzt darüber nachdenken läßt, ob es eine engere Verbindung zwischen dem Surrealismus und der Postmoderne gibt, aber dazu kenne ich eigentlich weder die Hintergründe der einen noch der anderen Richtung genug...