Hm … bis vor ein paar Monaten hätte ich wohl noch gesagt das es mir genauso geht. Wenn du eines Tages Glück hast wirst du den Drang, ähnlich wie ich, vielleicht verlieren. Ich drehe den Schlüssel sogar 2mal um. Ich finde dieses ungestört sein hat was erleichterndes. Da kann man gut zur Ruhe kommen. Na ja, wie gesagt, dachte ich zumindest immer.Hmpf Hmm... ich brauche aber *wirklich* meinen Freiraum. Sogar ohne Beziehung. Ich habe keine Beziehung, hatte noch nie eine, werde bei meiner Lebenseinstellung vielleicht auch nie eine haben, aber ohne Zeit für mich und einen Raum, in dem mich *wirklich* keiner stört, könnte ich schwer leben. Ich bin extreme Einzelgängerin, meine Tür ist immer zu (ich wohne in einer WG, die anderen lassen gerne mal ihre Tür zum gemeinsamen Flur/Wohnzimmer offen, aber mir ist das schon zu viel). Und wenn ich über längere Zeit keine Möglichkeit habe, mich zurückzuziehen, werde ich richtiggehend aggressiv. Und ich kann mir nicht vorstellen, daß ich in einer Beziehung, egal wie verliebt ich sein mag, diesen Drang nach Zeit für mich allein verlieren würde.
Sie hasst es wenn ich die Tür zu mache. Aber sie hasst es eh eingeschlossen zu sein. Das sind so Momente in denen ich leicht verzweifele. Weil irgendwie will man dem anderen ja entgegen kommen, man kann aber nicht. In den Situationen sind nicht gerade wenige Tränen geflossen. Aber ich bin da eh ziemlich empfindlich. Es tut schon weh wenn einem die Person die man liebt ins Gesicht sagt das sie das Gefühl hat ausgeschlossen zu sein. So lächerlich das klingen mag, aber ich kann / darf die Tür mittlerweile hinter uns zuschließen.
Es ist eigentlich sogar schon so weit das, wenn sie wie im Moment weit weg ist, dann hilft mir das allein sein nicht mehr. Sehnsucht? Sagt das Wort wem was? Ich glaube wer weiß was das bedeutet denkt nicht mal eine Sekunde an getrennte Wohnungen.
Armitage hat was nettes geschrieben:
Respekt sollte da vielleicht noch mit zu.Also ich finde das eine liebesbeziehung auf viele dinge aufgebaut ist :
liebe,leidenschaft,freundschaft,vertrauen,innigkei t,toleranz,gleichwertigkeit,
kompromisse,streit,versöhnung,spaß, […] Sex
wenn man darauf verzichtet zusammen zu leben finde ich das verwirrend weil man dann nur mit 50% der vielen gefühlen und wichtigkeiten des lebens auskommen muß statt mit 100%
Für mich ist und bleibt das wichtigste davon aber noch immer Vertrauen. Aber das ist jetzt auch wieder so ne komplizierte Sache die man nicht in Worte fassen kann … Freya hat das nett beschrieben … sich in dem anderen zu verlieren … Ich glaube wenn man wirklich vertraut, dann teilt man alles, und das auch gerne. Ohne das Gefühl zu haben jemanden einzuschränken, zu wenig Freiraum zu haben. Ne, irgendwie ist da nix worüber man großartig diskutieren kann. Das ist einfach so. Eine diese Erfahrungen die man eben selber machen muss.
Aber man merkt beim lesen ja eh schnell wer hier schon mal Glück hatte - oder aktuell hat - und wer nicht. Also, viel Glück. Wem auch immer. Ich gehe jetzt telefonieren.
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