@Dr. Brainfister: tut mir echt leid, aber für manche Subgenres *gibt* es einfach keine deutschen Namen. Gibt da z.B. so ein exotisches Gewächs, das wir hier in Deutschland doch tatsächlich ganz dreist fremdwörtlich "Science Fiction" nennen... Alarm! Ruft den Verein zur Rettung der deutschen Sprache! ;-) (Außerdem, hey, Du weißt doch, ich bin Geisteswissenschaftlerin, und noch schlimmer: Amerikanistin. Schwurbeln ist mein Geschäft. Sei froh, daß ich hier nicht mit Hegemonie und Intersektionalität und so anfange. *g*)
Für mich ist eh alles Phantastik. Ich bin nicht so ein Fan von Versuchen, innerhalb der Phantastik jetzt noch hunderttausend kleine, genau umgrenzte Schubladen aufzumachen, damit auch ja alles dem richtigen Subgenre zugeordnet werden kann. Brauch ich nicht. Aber da die meisten Leser vermutlich bei Andersen eher ein halbwegs traditionelles Märchenbild im Kopf haben (insbesondere in Anbetracht der Art von Auswahl, die in Märchenbüchern für Kinder meist getroffen wird), habe ich halt versucht, den Andersen-Band vor diesem Hintergrund etwas genauer einzuordnen. Wie gesagt, klassische Märchen sehen anders aus als vieles, was in dem Band versammelt ist. Und Das Mädchen mit den Schwefelhölzern ist definitiv eher ein Märchen als vieles aus diesem Band. Vieles in dem Band ist nicht mal eine Geschichte im engeren Sinne. Da ist z.B. eine Zusammenfassung des zweiten Teils von Faust durch eine Figur aus einem Buch von Andersen drin. Wirklich kein Märchen, nichtmal im allerweitesten Sinne. Es sei denn, man ist der Meinung, das Genre macht sich am Autor fest und alles, was von Andersen ist, sei folglich ein Märchen.
Wie dem auch sei... im Moment lese ich:
Lois McMaster Bujold: Cetaganda
Wird höchste Zeit, daß ich mal wieder auf den neuesten Stand komme, was das aufregende Leben des Miles Vorkosigan betrifft...
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