Mich hat's momentan wieder nach Pandemia verschlagen - eine Fantasy-Welt von Dave Duncan.
Nachdem ich letzten Sommer die Pandemia-Saga, also die erste vier Bände gelesen hatte, hab ich mir jetzt die sogenannten zweiten Chroniken von Pandemia vorgenommen, die ebenfalls 4-bändige Fortsetzung, die 16 Jahre später spielt.
Worum geht es in diesen Büchern? Im Prinzip um die eine Erkenntnis: "Zauberei handelt einem echt nur Ärger ein".
Während in den ersten vier Bänden der Stalljunge Rap aufbricht, um Prinzessin Inos von Krasnegar (ein winziges Königreich im Norden von Pandemia) nach Hause zu holen, da ihr Vater im Sterben liegt, und beide dabei unabsichtlich in die Querelen der vier grossen Zauberer sowie des weltlichen Herrschers verwickelt werden, so ziemlich bis in jede hinterste Ecke von Pandemia verschlagen werden, die seltsamsten Gestalten treffen, und mehr und mehr mit der ungeliebten Zauberei in Berührung kommen, spielen die zweiten Chroniken knapp 20 Jahre später: das Millenium steht vor der Tür, es gibt jede Menge Prophezeiungen, der verbannte Zauberer Zinixio, ehemals einer der grossen 4, versucht seine Macht zurückzuerlangen und ganz Pandemia zu übernehmen, und die Götter eröffnen Rap, dass er damals einen sehr grossen Fehler gemacht hat, der praktisch das Ende der Welt wie man sie bisher kannte, bedeuten wird.

Klingt kitschig, ist es aber absolut nicht.

Mir gefallen hier besonders die sympathischen und leicht exzentrischen Charaktere sowie der Stil von Dave Duncan, bei dem der Humor oft in den Szenenbeschreibungen liegt und manchmal so unerwartet kommt, dass er sich an einen heranschleicht und ihm urplötzlich in den Hintern tritt.
Dave Duncan neigt zwar ziemlich zur Stereotypisierung, was die verschiedenen "Rassen" angeht, aber das zieht er mit einer solchen Konsequenz durch, dass man es ihm eigentlich schon nicht mehr übel nehmen kann, und am Ende nur noch schmunzelt, wenn sich die verschiedenen Charataktere in ihren Gedanken bzw. Dialogen über die störrischen Fauns, die unlogischen Elben oder die hitzköpfigen Jotunn auslassen.
Auch sind die Bücher so dermassen spannend, dass man gar nicht mehr aufhören kann: Verwicklungen sowohl auf politischer als auch auf persönlicher Ebene, unzählige Charaktere, eine ziemlich eigenwillige Defintion von Zauberei, sowie eine große, bis ins Detail durchdachte Fantasy-Welt mit allem was dazugehört: Elben, Goblins, Zwerge, Drachen, Trolle usw. usf.

Wer zur Abwechslung zur Science Fiction mal ein bisschen Fantasy lesen möchte, dem kann ich diese Bücher nur empfehlen.