Auch wenn ich die Episode an sich sehr gut fand, muss ich zugeben, dass ich die Enthüllungen um Cain sehr billig fand. Sie hat Zivilisten getötet, sie ist die Böse. Alle moralischen Konflikte beseitigt und sie kann ohne Skrupel beseitigt werden. Das ist mir zu einfach für eine Serie wie BSG, die von moralischen Dilemmata lebt. Die Cain von vor der Winterpause war eine kaltherzige Kriegerin, aber sie war nicht böse. Ihre Sicht der Dinge hatte starke Argumente, sie führte einfach einen Krieg weiter, den Adama längst verloren gegeben hatte und wie auch immer die Erfolgsaussichten waren, diesen doch noch zu gewinnen, es war legitim diesen Weg zu wählen und damit in direkten Konflikt mit den Absichten der Galactica zu treten.
Jetzt wird es so dargestellt, dass Cain's Kurs einfach unbestreitbar falsch ist und wir ein simples Schwarz/Weiß-Schema haben, abstatt der Grauzone zuvor. In meinen Augen hat der ganze Konflikt dadurch jede Tragweite verloren. Es geht nun nur noch darum, wer wen eliminiert und die Sympathien sind zu 100 % bei der Galactica-Crew.
RDM hat in meinen Augen die einfachste Lösung der Situation gewählt, wo es verdammt interessant gewesen wäre, die Untiefen von Loyalität, Moral und Notwendigkeiten auszuloten.

Nichtsdestotrotz wurde aus dem gewählten Plot das beste herausgeholt. Schauspielerisch erstklassig, nette Effekte und wieder mal ein derber Cliffhanger. Ich bin gespannt auf nächste Woche.