Na da haben sie ja mal gründlich an der Serie geschraubt...

Jess inzwischen FBI-Agentin, neue Visionen, ein neues Team, ein neuer Einsatzort.

Klappern wir die Punkte mal einzeln ab:

1.) Jess als FBI-Agentin.
War ja eigentlich nur eine Frage der Zeit. Ehrlich gesagt fand ich es in der ersten Staffel ziemlich dämlich, dass Jess immer nur als Beraterin nebenher gelaufen ist. Dass sie jetzt etwas aktiver am Geschehen teilnimmt, ist auch für die Dynamik der Serie besser.

2.) Die neuen Visionen
Hier fühlte ich mich dann leicht an Profiler erinnert. Dass Jess gelernt hat,mit ihren Visionen besser umzugehen, war wohl unerlässlich (ich erinnere mich da an die Folge von letzer Woche...) Steigert zu dem die Spannung. Früher wußte man: Wenn Jess im Pyjama durchs Bild rennt, dass gleich die Vision kommt. Jetzt kann es jederzeit passieren ohne dass es gleich die mächtig wichtige Ausnahme ist.

3) Das neue Team

Nicole Scott
Was soll man zu der Frau sagen? Das komplette Gegehteil von Brooke. Wild, unbeherrscht, ein Fashion-Victim, eine Rebellin. Mit unkonventionellen Methoden, einer gewissen Ignoranz den Regeln gegenüber... aber irgendwie sympathisch. Hat coolere Sprüche drauf als Brooke und ihre Martial Arts sind auch nicht vom schlechten Eltern.

Antonio Cortez
Abgesehen von seiner bisher ungeklärten Vergangenheit mit Nicole und seiner Vorliebe für aufgemotze Autos blieb der gute Mann noch etwas profillos. Trotzdem scheint er eine interessante Ergänzung für das Team zu sein, wenn auch wahrscheinlich weniger durch seinen Charakter als durch seine Position im Beziehungsgefüge der drei Agenten.

John Pollock
Der neue Chef. Ein Arschloch. Ein Arroganter Mistsack. Mehr fällt mir zu diesem Typen einfach nicht ein.

3.) Der neue Einsatzort
Also das neue Büro ist schonmal hässlich. Es wirkt sehr kalt und ungemütlich. Hoffentlich verbringen sie nicht viel Zeit dort.

Fazit:
Die Serie wurde gründlich umstrukturiert. Sie wurde dynamischer gestaltet, was der Serie wohl mehr Biß verschaffen soll. Durch Jess' Aufstieg zur FBI-Agentin soll sie wohl zu einer vollwertigen Krimiserie aufsteigen. Das Konzept scheint einigermaßen aufgegangen zu sein, denn im Herbst startet die 3te Staffel mit der gleichen Besetzung.

De facto ist aber eine völlig neue Serie dabei herausgekommen. Alles, was ich an dem alten Missing gemocht habe, ist weg und durch etwas ersetzt worden, dass ich noch nicht einschätzen kann. Mal schauen, wie es wird. Was mir allerdings durch Jess Beförderung verstörkt aufgefallen ist: Die Schauspielerin ist einfach zu jung für die Rolle. Ich bin halb vom Sofa gefallen, als es in der ersten Staffel hieß, sie habe das College schon fertig. Eigentlich sah sie eher aus wie ein 16jähriges Highschool-Mädchen. So hat sie sich auch manchmal verhalten und ihre deutsche Stimme korrespondierte auch zu dem Alter. Jetzt, wo sie eine Waffe benutzt, wirkt das ganze noch unstimmiger. Wäre es vielleicht sinnvoller gewesen, eine komplett neue aber thematisch ähnliche Serie zu machen?

Whyme