Auch SES hat was zum Thema zu sagen

Astra mit FAQ-Liste zur umstrittenen Digital-TV-Plattform
Der Satellitenbetreiber SES Astra hat für interessierte TV-Zuschauer eine FAQ-
Liste zur umstrittenen Verschlüsselung digitaler Sender veröffentlicht.

SatelliFax dokumentiert im Folgenden die wichtigsten Passagen

· Ab wann werden TV-Programme verschlüsselt?
Zur Zeit ist mit einer Verschlüsselung für das Jahr 2007, möglicherweise 2008
zu rechnen. Für eine Übergangszeit wird es eine parallele Ausstrahlung von
verschlüsselten und unverschlüsselten Programmsignalen geben.

· Wie lange kann ich noch analog und unverschlüsselt empfangen?
Dies ist eine Entscheidung, die ausschließlich die Sender zu fällen haben.
Allgemein wird erwartet, dass es 2010 ist. Nach unseren Erkenntnissen ist mit
einem Ende der analogen Ausstrahlung bei einzelnen Sendern auch bereits in 2008
und später bis zum Jahr 2012 zu rechnen.

· Welche Kosten und wofür genau kommen auf mich zu?
Geplant ist eine einmalige Freischaltgebühr – die unter der Höhe von 10 Euro
gehalten werden soll – sowie eine monatliche Digitalpauschale, die der
Abdeckung der technischen Kosten dient. Es ist zu erwarten, dass die monatliche
Pauschale bei rund 3 Euro liegen wird.

· Ich habe vier Fernsehgeräte und Decoder, muss ich künftig pro Gerät
bezahlen?
Im Prinzip schon. Wir werden jedoch die Einführung von Familienpaketen überlegen.

· Fallen Kosten für Programminhalte an?
Astra als technischer Dienstleister plant keine weiteren Gebühren. Astra erhebt
nur eine technische Pauschale, diese wird nicht für Programme erhoben. Deshalb
bleibt Free-TV auch Free-TV. Free-TV ist dann über diese Pauschale zugänglich.
Wenn ein Sender gerne Pay-TV machen möchte, so ist das natürlich technisch
möglich. Doch entscheidet dies allein der Programmveranstalter, der dann auch
die Zusatzkosten für das Pay-TV-Angebot erhebt.

· Habe ich durch die Einführung der Verschlüsselung Vorteile?
- Das bereits heute vielfältige Angebot bei dem digitalen Satellitenempfang,
wie z.B. Hunderte von Free-TV-Programmen, digitales Radio, Pay-TV-Pakete und -
Programme, der elektronische Programmführer (EPG), wird noch weiter ausgebaut.
Zu erwarten sind zusätzlich interaktive Dienste, Video-on-Demand und vieles
mehr. Auch ein besserer Kinder- und Jugendschutz wird möglich.

· Welche Receiver / Decoder können in der Zukunft eingesetzt werden?
Eine Reihe von Herstellern bauen neue und passende Settop-Boxen, die nach
unseren Erwartungen für weniger als 100 Euro im Handel sein werden. Von den
Boxen, die bereits heute in den Haushalten vorhanden sind, werden ebenfalls
eine ganze Reihe für die verschlüsselten Signale geeignet sein. Im wesentlichen
sind das die Premiere-zertifizierten Boxen und diejenigen Receiver, die über
eine offene Schnittstelle, die auch Common Interface genannt wird, verfügen.
Dort kann die Smart Card, also die passende Zugangskarte, eingesetzt werden,
die den Empfang ermöglicht. Die so genannten Zappingboxen sind für die
verschlüsselten Signale nicht geeignet.

· Kann ich meinen digitalen Free-to-Air-Receiver nachrüsten?
Receiver ohne Schnittstelle (Common Interface) lassen sich nicht nachrüsten.

· Was kosten geeignete Receiver / Decoder?
Jeder Set-Top-Boxen Hersteller kann für die Verschlüsselung geeignete Geräte
bauen und nach seinem Ermessen ausstatten. Entsprechende Receiver werden schon
für unter 100 Euro erhältlich sein.

· Welche Programme kann ich nur noch mit Smart Card empfangen?
Bisher haben sowohl die beiden großen privaten Sendergruppen ProSiebenSat1 und
RTL als auch zahlreiche kleinere Sender Interesse an der Codierung bzw.
Verschlüsselung ihrer Programme geäußert. Astra hat jedoch mit keinem der
Kunden einen Vertrag zur Verschlüsselung unterschrieben. Bei der Umstellung
soll es keinen harten Schnitt, sondern einen sanften Übergang geben, d.h. eine
parallele– sowohl eine verschlüsselte als auch eine frei empfangbare –
Verbreitung der Programme.

· Werden alle privaten und öffentlich-rechtlichen Sender verschlüsselt?
Nein, dies ist die freie Entscheidung jedes Senders. Wenn Sender sich nicht für
die Verschlüsselung über die Technik entscheiden, bleiben sie trotzdem voll und
ganz empfangbar. Dies gilt selbstverständlich auch für ARD und ZDF, die sich in
ersten Stellungnahmen gegen die Verschlüsselung ausgesprochen haben.

· Kann ich nach Einführung der Verschlüsselung auch Premiere empfangen?
Technisch werden die neuen Receiver mit Premiere kompatibel sein. Praktisch
wird Premiere entscheiden, ob eine Freischaltung möglich ist.

· Kann man die verschlüsselten Free-TV-Programme in Zukunft auch über eine
Premiere-Box sehen?
Technisch ist das auch möglich, wird aber ebenfalls von Premiere entschieden.

· Kann ich alle Programme weiterhin in meinem Ferienhaus z.B. in Spanien empfangen?
Einer der Gründe warum die großen Sender ein Interesse an der Verschlüsselung
ihrer Programme haben, ist die Tatsache, dass sie Rechte, an Spielfilmen oder
Sportveranstaltungen für bestimmte Regionen, z.B. Deutschland oder Österreich,
erwerben. In Zukunft wird der Empfang nur mit der entsprechenden Smart Card
möglich sein.

· Sind der Datenschutz und der Schutz meiner Privatsphäre gewährleistet?
Die für die Kundenbetreuung zuständige ASTRA-Tochtergesellschaft, die
Registrierungen entgegennimmt und die Smart Cards verteilt, wird die
persönlichen Daten schützen und mit niemanden teilen, außer es liegt eine
ausdrückliche Zustimmung vor.

· Wo kann ich mich registrieren lassen und wo bekomme ich eine Smart Card?
Astra/APS wird eine Gesellschaft gründen, bei der sich die Fernsehzuschauer
registrieren lassen können, diese Firma wird auch die Abrechnung der einmaligen
Freischaltgebühr sowie der monatlichen Digitalpauschale übernehmen. www.astra.lu
Quelle: Satnews.de

Die komplette FAQ hat ASTRA wohl sehr gut versteckt, ich konnte sie jedenfalls
nicht finden...