Verschlüsselung: Astra wählt nur Nagravision aus
Zur Umsetzung seiner umstrittenen Verschlüsselungspläne hat der
Satellitenbetreiber SES Astra ausschließlich das Nagravision-System der
Schweizer Kudelski-Gruppe ausgewählt. Die neue digitale Infrastruktur für TV-
Angebote und zusätzliche interaktive Dienste stehe nach Aussage von Astra allen
Sendern und Programmveranstaltern offen und unterstütze die Einführung und
Entwicklung digitaler Dienste auf einer offenen und diskriminierungsfreien
technischen Grundlage. Das Angebot besteht aus Dienstleistungen wie der
Verschlüsselung von Programminhalten und dem Vertrieb und der Aktivierung von
Smartcards. Für die technischen Dienstleistungen werde SES Astra auf die
bestehende Tochtergesellschaft Astra Platform Services (APS) in Unterföhring
bei München zurückgreifen. Logistik, Vertrieb von Smartcards und Kundendienst
würden von einer neuen Tochtergesellschaft verantwortet, hieß es.

Das ausgewählte Verschlüsselungssystem von Nagravision werde auf bis zu 10
Millionen registrierte Kunden ausgelegt sein; auf Wunsch von SES Astra könne
diese Kapazität erweitert werden. www.astra.lu
Quelle: Satnews.de

Verschlüsselung via Astra: VPRT fordert 'Entemotionalisierung'
Mit großer Verwunderung verfolgt der VPRT die öffentliche Diskussion über die
Frage der geplanten Grundverschlüsselung der Programmangebote über Satellit. "
Selten wurde eine Diskussion über eine Technik derart emotional und ohne
Grundverständnis der technologischen und wirtschaftlichen Zusammenhänge geführt
wie diese", so Jürgen Doetz, der Präsident des Verbandes Privater Rundfunk und
Telekommunikation e. V. (VPRT) heute in Berlin.

Die Transport- oder Grundverschlüsselung sei ein technisches Tool, um über die
Adressierbarkeit der Endgeräte verschiedene (alte und) neue Geschäftsmodelle
über digitale Übertragungswege zu ermöglichen. Zu diesen Geschäftsmodellen
gehörten auf Seiten der Inhalteanbieter sowohl Free-to-Air-Programme, Pay-
Angebote und interaktive Dienste. Die Grundverschlüsselung bedeute nicht, dass
Free-to-Air-Angebote automatisch zu Pay-Angeboten würden. Für die Betreiber der
technischen Infrastrukturen (Kabel, Satellit, Terrestrik) bedeute die
Grundverschlüsselung, dass sie über den direkten Kundenkontakt ein Entgelt für
die Zurverfügungstellung der technischen Dienstleistung erheben könnten. Dieses
Modell sei beim Kabel seit vielen Jahren auch schon in der analogen Übertragung
etabliert und wurde noch von keiner Seite in Frage gestellt. Für den Anschluss
an das Kabelnetz zahle der Verbraucher ein einmaliges und folgend ein
monatliches Entgelt. Auch im Bereich der DSL-Anschlüsse und der Mobiltelefonie
sei dieses Grundmodell akzeptiert. Dass ein Satellitenbetreiber aufgrund des
geplanten Umstiegs auf dieses Modell derart in die Kritik gerate, sei absolut
unverständlich und ungerechtfertigt.

"In der digitalen Medienwelt," so Doetz, "werden sich die technischen
Infrastrukturen nicht mehr ausschließlich aus den Transport- und
Weiterverbreitungsentgelten der Inhalteanbieter finanzieren lassen." Die
Verbraucher, die eine technische Infrastruktur nutzen wollten, müssten sich an
den Kosten beteiligen. Für die privaten Inhalteanbieter seien adressierbare
Empfänger in der digitalen Übertragung Grundvoraussetzung, um neben den werbe-
und transaktions-finanzierten Free-to-Air-Angeboten, Pay-Angebote und neue
interaktive Zusatzangebote wirtschaftlich anbieten zu können. Die
Grundverschlüsselung sei darüber hinaus eine wesentliche Voraussetzung für
einen umfassenden Signal- und Rechteschutz. In anderen europäischen Ländern sei
die Grundverschlüsselung selbstverständlich. "Ob die Digitalisierung in
Deutschland ein Treiber für Wachstum und Innovation wird und sie ihre
volkswirtschaftliche Bedeutung entfalten kann, hängt entscheidend von der Frage
ab, ob eine Grundverschlüsselung über alle digitalen Übertragungswege
realisiert werden kann", so der VPRT-Präsident.

"Völlig unverständlich", so Doetz weiter, "ist für uns die Reaktion der
Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten (DLM), die sich in anderen
Zusammenhängen schon einmal sehr positiv zum Thema Grundverschlüsselung
geäußert hat und der unterstellt werde müsste, dass ein weitergehendes
Verständnis der Zusammenhänge vorhanden ist." In der Meldung vom 9. März werde
auf Grundlage falscher Sachverhalte geurteilt und würden Zusammenhänge
hergestellt, die weder technisch noch juristisch haltbar seien. Dass die DLM
der Nebelkerzenargumentation der öffentlich-rechtlichen Anstalten folge und
Grundverschlüsselung mit Bezahlangeboten gleichsetze, sei sehr enttäuschend.
ARD und ZDF lehnten die Grundverschlüsselung ab, da die
Zwangsgebührenfinanzierung die Gesamtpallette ihrer analogen und digitalen
Angebote ausreichend abdecke und kein Interesse an wirtschaftlichen
Infrastrukturen der privaten Konkurrenz bestehe. Zudem berge die
Grundverschlüsselung für die Anstalten das Risiko, dass Gebührenzahler sich
weigern könnten, Gebühren für Programme zu entrichten, die sie nachweislich
nicht in Anspruch nehmen.

"Wir regen dringend eine Klausurtagung von Bund, Ländern, DLM, dem VPRT, den
Vertretern der Infrastrukturen (Kabel, Satellit, Terrestrik) und den
Verbraucherschützern an, um das Thema Grundverschlüsselung entemotionalisiert
und sachlich richtig aufzuarbeiten," so Jürgen Doetz abschließend. www.vprt.de
Quelle: Satnews.de

Was die Entemotionaliesierung angeht bin ich absolut dafür. Um hier allerdings
sachlich reden zu können sollte man els erstes mal vom Begrfiff
Grundverschlüsselung wegkommen, wie ich das meine habe ich ja das ein oder
andere Mal schon erwähnt. Ansonsten hat der Mann durchaus das ein oder andere
nachvollziehbare Argument. Wobei es aber mal ein Unterschied ist ober man seit
jeher für eine bestimmte Leistung bezahlt hat oder ob plötzlich jemand kommt und
sagt, jetzt musst du aber.

Was das Verschlüsselungssystem angeht so sehe ich das mal als gute Nachricht. Es
besteht also noch Hoffnung... wo kämmen wir denn da hin wenn die auch noch ein
sicheres System genommen hätten...

Für die die es nicht wissen... Nagravision ist das System was auch von Premiere
eingesetzt wird. Wobei es hier verschiedene Versionen gibt. Die von Premiere
heist Aladin und ist mit entsprechendem Equipment schon zu umgehen. Eine weitere
version wird vom spanischen Digital+ genutzt und ist bereits mit entsprechender
Software zu umgehen.

Welche Version SES wählt ist noch nicht ganz klar, Aladin ist aber
wahrscheinlich, da diese Version auch mit den älteren Premierereceivern wie die
DBox funktioniert.