SES Astra kündigt Verschlüsselung der Privaten ab 2007 an
- ORS könnte in Österreich Kodierung übernehmen
Der Satellitenbetreiber SES Astra hat laut eines Berichts der österreichischen
Tageszeitung "Der Standard" die Verschlüsselung der großen deutschen
Privatsender ab 2007 bestätigt. Vom kommenden Jahr an wolle Astra in
Deutschland beginnen, die großen Privatprogramme zu verschlüsseln . Ein halbes
Jahr gebe es sie unverschlüsselt wie bisher und kodiert parallel, danach nur
noch verschlüsselt, kündigte Astra-Chef Wolfgang Elsäßer an.
Hintergrund sei laut Standard, dass die Sender ihre Zuschauer mit der
Verschlüsselung direkt adressieren könnten. TV-Rechte etwa für Sportevents
könnten so gezielter national verkauft werden, hieß es. Bislang haben weder die
RTL Group noch ProSiebenSat.1 die Entscheidung über eine Verschlüsselung
offiziell publik gemacht. Zuletzt hieß es noch, die heftig umstrittenen Pläne
seien ins Stocken geraten (SatelliFax berichtete).
Für den deutschen und den schweizerischen Markt sollen die Privatsender in
Nagravision verschlüsselt werden. In Österreich werde der Satellitenbetreiber
dagegen am ORF-System Cryptoworks schwer herumkommen. Elsäßer sagte auf
Standard-Anfrage: "Wir sind in sehr positiven Gesprächen mit dem ORF." Ob
dessen Sendertochter ORS in Österreich dann wie Astra in Deutschland die
Gebühren für RTL & Co. einhebt, sei noch nicht besprochen, sagt ORS-Manager
Michael Wagenhofer. Der ORS-Mann zweifelt jedoch am Astra-Zeitplan für 2007,
weil sich das deutsche Kartellamt noch mit der Grundverschlüsselung befasse.
Elsäßer rechnet mit einer Entscheidung vor dem Sommer.
www.astra.lu /
www.ors.at
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