VEDUNIA - THE RISING Teil 1 - 4Die Kälte, die sie durchdrang, fand ihre Ursache nicht nur in dem Umstand alleine, dass sie barfuß über den kalten, nassen Stein des Pflasters huschte. Vielmehr kam die Kälte aus ihrem Inneren. Eine erstarrende und lähmende Kälte, die sich wie die sie umgebende Dunkelheit immer bedrückender um sie legte. Angst hatte diese Kälte in ihr keimen und aufbegehren lassen. Angst vor der Dunkelheit, Angst vor dem was in ihr steckte.
Das Mädchen, dessen Körper nur durch ein durchnässtes, hauchdünnes Kleid vor der Kälte der Nacht geschützt wurde, flüchtete sich in eine Seitengasse und drang dort bis an ihren dunkelsten Punkt vor. Dann brach sie erschöpft zusammen und ein Röcheln entrang sich ihrer Kehle, was sie aber sofort unterband. Sie hielt den Atem an und lauschte in die Nacht, bemüht ihren Standort nicht zu verraten. Als sie sich langsam wieder erhob, strich kalter Atem über ihren Nacken und die knöchernen Finger einer kalten Hand schlossen sich in eisernem Griff um ihren dünnen Hals. Ihre Kräfte schwanden bei dem verzweifelten Versuch sich zu befreien, ihre Gegenwehr erlosch.
Das Wesen, das sie gefangen hielt, überragte sie um fast zwei Köpfe.
Seine Kleidung ließ nicht erkennen, wo diese aufhörte und die Dunkelheit begann, mit der er verschmolzen schien. Sein kahler, bleicher Schädel jedoch hob sich von der Schwärze ab wie der Tag von der Nacht. Seine Augen lagen hinter einer dunklen Brille im Verborgenen, schienen aber irgendwie durch sie hindurch zu leuchten und zu pulsieren..

Zwei junge Männer standen plötzlich da und verfolgten das beängstigende Treiben. Der dunkle Hüne reagierte sofort auf die unwillkommene Störung. Er ließ das Mädchen in der Sekunde fallen und stapfte geradewegs auf die zwei zu. Ohne weitere Vorwarnung legte sich eine große Pranke auf das Gesicht des einen und schleuderte ihn ohne große Anstrengung weg.

Teil 5 --> 26.07.06