Die 15 jährige Helena lebt mit ihren Eltern im Wanderzirkus, doch eigentlich möchte sie lieber sesshaft werden. Nach einem Streit mit ihrer Mutter plagen sie schwere Schuldgefühle, als diese kurz daraufhin zusammenbricht. Während sich Helena um ihre Mutter sorgen macht, flüchtet sie in ihre Traumwelt. Dort ist die Balance aus Licht und Schatten aus den Fugen geraten. Und nun obliegt es an Helena, diese mit der Spiegelmaske wieder herzustellen.

Ein Film wie ein Traum - das umschreibt die Stärken, aber auch die Schwächen des Filmes. Für Neil Gaiman Fans ist das Projekt sicher ein Traum, aber ich selbst kenne von ihm nur sehr wenig (ein halbes Buch, die andere Hälfte kam von Terry Pratchett und eine Babylon 5 Episode).
Worin liegen nun die Stärken? Zum einen in den witzigen Dialogen - da kann ich leicht verstehen, warum Neil Gaiman so beliebt ist. Zudem behandelt die Geschichte die typischen Probleme aufwachsender Mädchen ohne auf die üblichen Klischees zurückzufallen, was sehr wohltuend ist. Stephanie Leonidas, obwohl sie mit 21 Jahren vielleicht schon etwas zu alt war, liefert eine gelungene Darstellung ihres, zum Glück als clever und witzig angelegten, Charakters.
Und zu guter Letzt ist die visuelle Darstellung der Traumwelt besonders gelungen. Hab ich bislang die Welt von “Immortel Ad Vitam” als äusserst abgedreht betrachtet, so wird das ganze hier noch überboten. Die komplett im Computer entstandenen Backgrounds und Figuren sind so detailverliebt und so anders und surreal und schräge - es lassen sich kaum genügend Adjektive zur Beschreibung finden.
Allerdings wie ein Traum verläuft auch die Geschichte. Wie “Alice Adventures in Wonderland” zieht sich die Geschichte von einem wundersamen Ort und Charakter zum nächsten hin, ohne einen richtigen Spannungsbogen zu entwickeln.
Somit ist “Mirrormask” Filmprojekt, welches zeigt, dass man mit viel Enthusiasmus, Kreativität und Ideenreichtum mehr erreichen kann als mit einem Haufen Geld.