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Thema: Miami Vice

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
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    Standard AW: Miami Vice

    Da das bei dem Film evtl. nötig ist: auch ich kenne die Serie praktisch nicht. kann mich jedenfalls nicht erinnern, mal eine komplette Folge gesehen zu haben.

    Auch wenn ich die Serie wie gesagt nicht kenne, würde ich mal sagen, dass der Film auch nicht allzuviel mit der TV-Version zu tun hat (wurde ja auch von Mann selbst gesagt). Wer also eine originalgetreue Leinwandumsetzung erwartet/möchte, sollte sich bewusst sein, dass er die nicht bekommt.

    Mir hat "Miami Vice" wirklich sehr gut gefallen. An Heat und Collateral kommt er zwar nicht ganz heran, trotzdem ganz großes Kino, was da geboten wird. Wichtig ist natürlich, mit den richtigen Erwartungen hineinzugehen. Wie jeder, der schon mal einen Film von Mann eigentlich erwarten sollte, regiert da eben nicht ständig die Spannung, wird nicht alle 2-3 Minuten herumgeballert, stattdessen stehen die FIGUREN im Mittelpunkt. "Miami Vice" hat meines Erachtens auch deutlich mehr mti "Heat" zu tun als mit Mann's letztem, "Collateral". Auch in Heat gibts relativ wenig Actionszenen, in der restlichen Zeit geht Mann sehr ausführlich auf die Figuren, ihre Motive etc. ein - was einfach wichtig ist, da eben dies der Faktor ist, der die Actionszenen erst richtig interessant macht. Sind wir uns doch mal ehrlich: Bei 95 % der Filmen geht es uns am Arsch vorbei, ob unscheinbare Figur A oder uninteressante Klischeeschablone B den Löffel abgeben. Bei Manns Filmen passiert so etwas nicht. Da fühlt man sogar mit, wenns den Bösewicht erwischt...
    Von der Tendenz her, sehe ich das zwar ähnlich, aber unterschreiben würde ich das wohl so nicht. In der Tat macht Mann keine reinen Actionfilme auch Miami Vice ist keiner. Allerdings finde ich nicht, dass er in Sachen Charakterzeichnung an Heat heranreicht. Ich sehe hier sogar den vielleicht größten Schwachpunkt von MiamiVice. So richtig nahe hat er mit die Figuren irgendwie nicht gebracht und während man bei Heat in der Tat bei beiden Seiten mitfiebert, bleiben die Gangster bei MiamiVice doch deutlich blasser.
    Diese Kritik stellt jedoch so etwas wie "Jammern auf hohem Niveau" dar. Im Vergleich zu vielen anderen Filmen des Genres, bietet MiamiVice deutlich besser gezeichnete Charaktere, aber ich hätte mir da einfach noch etwas mehr gewünscht.

    Mit dem Showdown am Ende setzt Mann zudem wieder mal Massstäbe für das Action- und/oder Thrillerkino: Wenn ein Kameramann von Schütze zu schütze eilt, fühlrt man sich wirklich "mittendrin statt nur dabei", und wird unweigerlich an die "eingebetteten Journalisten" im irak erinnert. Einfach nur großartig
    Der Showdown ist wirklich klasse. Dem gibt's nichts hinzuzufügen. Generell kann man noch zur Action sagen, dass es zwar nicht viele entsprechende Szenen gibt, aber wenn dann sind sie sehr intensiv, direkt und auch nicht gerade harmlos.

    Der visuelle Stil erinnert oft an Collateral. Insbesondere natürlich bei den Nachtszenen. Hier gibt's wieder sehr düstere, grobkörnige Bilder. Hat ja damals machen bei Collateral gestört, aber mir gefällt das. Es wird viel mit der Handkamera gearbeitet, so dass man das Gefühl hat, sehr nah am Geschehen zu sein.Trotzdem kommt es aber nicht zu einem Wackel- und Schnittstakato-Overkill, wie bei manch anderen Filmen.

    Alles in allem ein gelungener Film, wenn auch mit kleinen Schwächen. Daher kommt auch nicht an z.B. Heat heran. Aber sehenswert ist der Film. Ich gebe ihm mal 8/10 Punkten.

    CU Falcon

    P.S.: Da fällt mir gerade noch eine Frage ein:

    Achtung Spoiler!
    Geändert von Falcon (01.09.2006 um 13:42 Uhr)

  2. #2

    Standard AW: Miami Vice

    Hab den Film auch gesehen und muss einfach sagen das ich ihn super. Die Bilder die man da zu Gesicht bekommt sind einfach nur wunderbar. Vorallem wen Sunny und tubbs mit dem Ferrari oder 6er BMW durch die nacht fahren.

    Der Sound ist super. Muss cornholio1980 zu der schieserei am Ende voll zustimmen. das hört sich einfach so was von geil an, das ist einfach unbeschreiblich.

    Hab die serie auch nicht so verfolg aber ich würde sagen das der Film nichts mit der Serie zu tun hat.

    @Falcon: Hab dir eine PM geschrieben auf deine Frage, da ich ne t wusste wie ich ein Spoiler hier rein mache.

  3. #3
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    Standard AW: Miami Vice

    Visuell berauschend...

    18 Jahre später schafft es der Kult aus den 80ern auf die große Leinwand, doch was früher für eine ganze Generation noch ein Lebensgefühl darstellte, findet mit diesem Film keine Wiederbelebung. "Miami Vice" 2006 orientiert sich vollkommen neu, global, nichts ist mehr so quitsch bunt und auch die Flanellhemden haben ausgedient. Miami scheint nur noch des Nachts zu existieren, alles wirkt so bedrohlich, zwischen dem puren Luxus, den Nachtclubs, den Villen und den verdammt teuren Autos.

    Auffällig, der visuelle Stil, typisch Michael Mann, wieder spielt er mit den Farben der Nacht, wie schon bei "Heat" oder auch "Collateral" inszeniert er die Bilder sehr kühl, sehr bedrohlich, hier ist nichts freundlich und wieder lässt er den Zuschauer mit der Leinwand verschmelzen. Die Kamera ist immer mittendrin, auf Augenhöhe, alles wackelt und kracht und gibt dem Zuschauer das echte Gefühl, so als wäre man mittendrin. Das mag einige stören, aber echter kann man Bilder einfach nicht rüberbringen.

    Die Stars, Foxx und Farrell, bilden wahrlich kein Dream-Team, wie man es aus "Bad Boys" oder eben aus der "Lethal Weapon" Reihe kannte oder eben aus der Serie selbst. Dazu fehlt etwas Wichtiges zwischen den beiden, der Humor. Beide spielen das ganze sehr unterkühlt, mit sehr wenigen Emotionen, das schadet aber eben dem Zusammenspiel. Dennoch funktionieren sie als knallharte Cops und man nimmt ihnen die wenigen Emotionen und ihr Handeln doch ab. Störend mag Farrells "Matte" durch den Wind flattern, ja, aber man gewöhnt sich irgendwie daran.

    Die Story selbst nimmt sich manchmal etwas viel Zeit, ja, da wäre manchmal ein wenig mehr Tempo spürbar die bessere Wahl gewesen. Leider fehlt das ab und an. Dennoch kann die ganze Geschichte mit vielen Locations wiederum auftrumpfen, so jagt man quer durch Miami, kriegt die Karibik zu sehen, und darf mal eben auf Kuba halt machen. Das macht Lust, das macht Laune. Nur manchmal kommt Unbehagen bei den Charakteren auf, die doch irgendwie zu "einfach" reagieren, zu vorhersehbar. So fällt es doch recht schwer, beim besten Willen, die Liebesgeschichte zwischen Isabella und Crockett einfach so als Zuschauer zu glauben, hinzunehmen, leider passt da rein gar nichts. Auch ist leider der Mittelsmann José Yero recht unoriginell in seinem agieren. Und so zieht sich das leider durch den gesamten Film, das zwar störend und manchmal auch nervend ist, dennoch kann man das mit anderen Punkten wiederum gut ausgleichen.

    Die Musik, Michael Mann typisch... Der Ton der Handlung tritt vollends in den Hintergrund, wird zur Bedeutungslosigkeit degradiert, die Filmsequenzen kommen und gehen und die Songs rauschen durch die Nacht. Wieder spielt Mann mit den Liedern, lässt sie sich vereinigen mit den Bildern, grandios. Kein anderer Regisseur schafft das so gekonnt. Und auch darin findet "Miami Vice" seine Stärke, wenn die Speedboote durch die Nacht rauschen, die Songs erklingen... Ein echtes Vergnügen. Nur etwas fehlt, eine Ehrerbiertung, der "Miami Vice" - Theme wurde leider vollends gestrichen, sehr schade. Dennoch, hier drücken sich HipHop, Rock & Dance die Klinke in die Hand und alles ist so passend, so perfekt, abgestimmt. Es macht Spaß, das Lauschen der Musik.


    "Miami Vice" 2006...

    positiv:
    ...lässt einen mittendrin im Geschehen stehen, die Kamera vollführt ein unglaubliches Schauspiel, alles kracht, alles rumst und man steht mittendrin, einfach grandios. Die gesamte Inszenierung ist ein Augenschmaus der besonderen Art. Die Musik schmiegt sich an die Bilder und wird nicht selten zur "Hauptfigur" des Films, einfach exzellent.

    negativ:
    ...ist nicht der ganz große Wurf, wie man sich dies vielleicht gewünscht hätte, dazu fehlt einfach das Tempo und leider sind zu viele Längen in der ganzen Geschichte. Auch die Hauptdarsteller können nicht vollends überzeugen, weil sie einen nicht berühren, dazu ist das alles zu kühl, zu steril inszeniert.


    Fazit:
    132 Minuten ultracooler Hype, für mehr reicht es aber nicht!

    Wertung in Prozent:
    72%


    K.K.
    Manche brauchen einfach mal nen guten Psychiater, andere einfach neue Schuhe!

    Meine Straße, mein Dorf, meine Dekadenz, yo!

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