Handlung:

Weitere Auswertungen der Sensordaten über den romulanischen Marodeur ergeben, daß er mittels einer "Telepräsenzeinheit" gesteuert wird, zu deren Bedienung telepathische Kräfte vonnöten sind. Das empfangene Gehirnwellenmuster der steuernden Person weist Ähnlichkeiten mit andorianischen Gehirnwellen auf; Wissenschaftler auf Andoria finden heraus, daß der "Steuermann" zum Volk der Aenar gehört, einer Subspezies der Andorianer, die sehr zurückgezogen in der unwirtlichsten Ecken von Andoria leben - und außerdem noch Pazifisten.
Shran und Archer suchen die Aenar und finden sie. Wie sich herausstellt, ist der "Steuermann" offenbar ein vor einem Jahr verschwundener Angehöriger ihres Volkes; allerdings verweigern die Aenar die Mithilfe, da sie nicht in die kriegerischen Handlungen hineingezogen werden möchten. Die Schwester des Verschwundenen widersetzt sich jedoch dem Beschluß, und die drei kehren - nach einigem Widerstand seitens der Aenar - zurück auf die Enterprise.
Der Marodeur, der sich in den romulanischen Raum zurückgezogen hatte, ist mittlerweile wieder repariert. Die Romulaner haben ihr Missionsziel geändert und streben nun die Zerstörung der Enterprise an; dazu schicken sie den Marodeur wieder los, diesmal verstärkt durch ein zweites baugleiches Schiff, und beide gesteuert von dem entführten Aenar.
Trip und T'Pol haben inzwischen eine eigene "Telepräsenzeinheit" entwickelt, mit der sie die gegnerische Einheit zumindest kurzfristig zu stören hoffen; diese Einheit muss jedoch an einem Telepathen getestet werden, und bei Testläufen mit T'Pol und der Aenar zeigen sich noch gravierende Mängel, welche lebensbedrohlich für den Benutzer sein könnten.
Als die Enterprise einen der Marodeure aufspürt und bei dem anschließenden Gefecht mit beiden Marodeuren ins Hintertreffen gerät, benutzt die Aenar die Einheit dennoch, um ihren Bruder zu kontaktieren und von der Aufgabe zu überzeugen. Offenbar hat man ihn mittels Drogen und Lügen zur Mitarbeit gebracht; er bricht daraufhin den Angriff ab, attackiert den zweiten Marodeur und vernichtet ihn. Das bezahlt der Aenar mit seinem Leben - der romulanische Missionsleiter tötet ihn. Die Enterprise zerstört den verbleibenden Marodeur.

Meinung:
Hatte ich letzte Woche noch auf die Drehbuchautoren vertraut, das offene Ende des Mittelteils in dieser dritten Episode zu einem guten Abschluß zu bringen, war diese Ende doch eher mäßig.
Die Nutzung von Telepathie für die Steuerung, das Aus-Dem-Hut-Zaubern der Aenar als weitere Partei, die aufgrund ihres Pazifismus wohl für weiteres Konfliktpotential sorgen sollten, dieses unglaubwürdige Hin und Her zwischen T'Pol und Trip mit seiner abschließenden Versetzung (Versetzung! In Star Trek wird man von Klingonen erschossen, geht mit einem explodierenden Schiff zugrunde, verschwindet in andere Dimensionen o.ä., aber man wird doch nicht versetzt ... ), das alles wirkt sehr unentschlossen bzw. wenig durchdacht. Insgesamt eine schwache Handlung - zumal der Tod des aenaranischen Steuermanns doch ziemlich vorhersehbar war (oder hätte jemand geglaubt, daß die Romulaner ihn nach dem Fehlschlag mittels Luftpost nachhause schicken?).
Einige wenige kleinere Lichtblicke gab es jedoch auch: Für mich waren das die Optik der Aenar (schlicht weiß, aber doch irgendwie ... schön), das (kurze) Geplänkel zwischen der Schwester des Steuermanns und Shran sowie der kurze Einschub, der dem romulanischen Missionsleiter etwas mehr Tiefe verleiht - ein Zweifler an der Doktrin, der seinen daraus resultierenden Machtverlust jetzt mit um so mehr Ehrgeiz zu kompensieren versucht. Und - so paradox es klingen mag - die genehmigte Versetzung von Trip ... ich hätte nicht erwartet, daß Archer ihn einfach ziehen lässt. Auch wenn die Vorgeschichte, die dazu führte, weniger gut dargestellt wurde.