Was mir wirklich NICHT gefallen hat war erstens diese eine Holodeck-Episode in der ersten (zweiten?) Staffel und das abrupte Ende der Spiegeluniversum-Doppelfolge in der vierten Staffel. Hätte mich schon interessiert ob am Ende evtl. noch der Schiffskoch das Enterprise-Kommando und die Oberherrschaft über das terranische Imperium beansprucht hätte
Auch die Aufmachung mit dem neuen Titelsong und der Verzicht auf die Fanfare hat mich gestört. Am Anfang gab es noch richtige Phasenkanonen die aus dem Schiffsrumpf ausgefahren wurden. Gegen Ende waren es auch nur noch so Phaseremitter *irgendwo* auf dem Schiffsrumpf. Die Strahlen kamen da eben *überall* raus wo es grad mal gepaßt hat. Auch der eigenwillige Landevorgang der Shuttles ist leider nicht bis zum Ende beibehalten worden. Negativ aufgefallen ist mir auch, daß die üblichen Verständigungsprobleme mit anderen Spezies zum Ende der Serie hin immer weniger wurden. Auch die wundersame Tatsache, daß lediglich Erdenschiffe in der Lage sind, gezielt Antriebe und Waffen anderer Schiffe auszuschalten. Keiner anderen Spezies scheint das möglich zu sein.
Also insgesamt gab es Inkonsistenzen und eine zunehmende "Schludrigkeit" bei der inhaltlichen Umsetzung der Spezialeffekte. Dazu zähle ich auch Phlox' herrlich breites Grinsen, das leider nur ein einziges Mal zu sehen war. Schade auch die mangelnde Charaktertiefe. Insbesondere bei Mayweather und Hoshi.
Sieht man mal von Staffel 3 ab hatte ENT die gleiche Krankheit wie TNG und VOY: Es wird mit Warpgeschwindigkeit von Planet zu Planet gebraust. Findet man mal einen interessanten Planeten, wird der mit Sensoren abgesucht, man schickt mal ein Außenteam runter welches auf ein paar Quadratkilometern Blümchen pflückt und das wars. Es scheint unzählige raumfahrende Spezies zu geben doch die meisten beschränken sich darauf, mit Phasern und Torpedos zu kommunizieren.
Als Zuschauer ist es unmöglich sich auf bestimmte Völker oder gar einzelne Individuen daraus zu konzentrieren. Das Star Trek Universum zieht mit Warpgeschwindigkeit an einem vorbei wie die Landschaft an einem zugfahrenden Passagier.
Zusammenfassend kann man sagen: Eine gute Serie mit den vieldiskutierten Schwächen. Besser als ihr unmittelbarer Vorgänger aber im Vergleich zur direkten Konkurrenz zu wenig.
To boldly go where no one has gone before - Nach fünfeinhalb Serien und 10 Filmen könnte man zu der Erkenntnis gelangen: Wir waren schon überall. Wir haben alles gesehen. Wir wurden von allen gesehen. Mit der einen Hälfte sind wir befreundet, mit der anderen verfeindet. Es gibt für uns nichts Neues mehr zu entdecken. Also betrachten wir das Selbe immer und immer wieder, von verschiedenen Standpunkten und Blickrichtungen. Inzwischen kennen wir die Zukunft besser als die Vergangenheit. Also machen wir ein Prequel nach dem anderen damit wir die Zukunft aus der Sicht der zukünftigen Vergangenheit betrachten können. Denn die Zukunft ist schon so lang her daß man sich gar nicht mehr dran erinnert. Darum kann mans ja auch noch mal ganz anders erzählen.
Ach ja, was wäre Star Trek ohne die immer wiederkehrende Gleichnis der Ereignisse![]()
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