Zitat Zitat von Reiner
Sobald mir z.B. jemand erzählt es sei alles ganz anders als es bisher erzählt wird ... sollten alle Alarmsignale angehen und er muss es schlüssig, fundiert und mit Sachkenntnis beweisen können, sonst hat er ein Fehler gemacht. (Erstrecht erwarte ich dieses von Leuten die damit dann auch noch ein Buch veröffentlichen).
es ist ja richtig, dass man gerade diesen übers internet verbreiteten "wahrheiten" kritisch gegenüber stehen sollte. nur würde mich einfach interessieren, was dich glauben (denn mehr ist es nicht) lässt, dass das, was "bisher erzählt" wurde die ganze wahrheit darstellt. oder auch nur die wahrscheinlichste, vollständigste wahrheit.

z.b. sind die usa nunmal eine mit miesesten mitteln arbeitende weltmacht. was soll man da drumrum reden? schlimm genug, dass es so hingenommen wird... dass sie mehrere terroristische gruppierungen unterstützen und politisches chaos (z.b. beim putsch in chile) und hochgradige verletzung der menschenrechte (z.b. beim nicht-unterstützen der opfer während dieses putsches) verursachen, sollte mittlerweile jedem bekannt sein. ist es aber nicht. erstens sind dafür verantwortliche menschen nie wirklich dafür zur verantwortung gezogen worden, was bei uns gutgläubigen tv-konsumenten eventuell den eindruck erweckt, dass es so schlimm ja nicht gewesen sein kann. zweitens werden zwischen den tatsachen dieser schrecklichen taten immer wieder andere geschichten gestreut, die das ganze verwässern und ablenken. die nachrichtensender bringen die fülle dieser berichte, weil sie einen informationsauftrag haben. der zuschauer darf sich dann herauspicken, was an wahrheitsgehalt übrig bleibt. und eins ist doch klar: kein nachrichtensender in deutschland wird sich trauen, gegenüber den usa offen stellung zu beziehen. dafür sind die verhältnisse zu der weltmacht zu eng.

wer weiß da also noch (wenn er nicht ganz klar den überblick behält) was richtig und was falsch ist?
dasselbe prinzip wird bei jedem anderen thema gesellschafts- oder weltpolitischer relevanz angewandt. um das zu begreifen braucht man kein verschwörungs-theoretiker zu sein.

Ein Wissenschaftler weiss das. Er behauptet nicht wirklich dass er die Wahrheit kennt, wenn er von einer Theorie redet, denn es ist eine These gebildet aus seinem bisherigen Wissen ... seinem ganzen Wissen - ohne bewusstem Weglassen!
ich weiß, dass es gerade bei fans im scifi-bereich einen stark ausgeprägten (wie ich finde teils sehr naiven) wissenschaftsglaube gibt. dabei wird gerne vergessen, dass die wissenschaft in sachen glaubwürdigkeit und seriosität schon lange nicht mehr besser ist das die institution der sie gerne gegenüber gestellt wird: der religion. mittlerweile sind wissenschafts-strömungen selbst schon zu glaubensrichtungen geworden und die vehemenz und der fundamentalismus mit dem diese von vielen anhängern vertreten werden, erinnert nicht selten an religiöse fanatiker. allein der glauben ein werkzeug zu haben, mit dem sich alles objektiv beurteilen lässt ist nichts weiter als eine sehnsucht nach etwas, wie es sich die christen beispielsweise mit dem messias herbeisehnen. es gibt dieses reine, sachliche wissen nicht. zudem wird es für die menschlichen probleme sicher keine (er)lösungen bringen (hallo jesus ). an welche art von heils- / wahrheitsbringer man nun auch glaubt, letztlich wird man immer wieder durch den menschen selbst an die grenzen seines glaubens verwiesen: denn der mensch neigt nunmal dazu alles was er erreicht zu eigenem nutzen zu missbrauchen. die religionen wurden / werden missbraucht, um macht zu festigen und um zu kontrollieren. bei der wissenschaft ist es genauso, nur ist da die manipulationsgefahr noch höher, weil das bedürfnis einiger gottspielender wissenschaftler, in die natur einzugreifen immense ausmaße annimmt.

oder anders gesagt: wissenschaft ist käuflich. es gibt kaum ein instrument, das so häufig verwendet wird, um öffentliche meinungen zu manipulieren. ob es nun die industrie ist, die versucht mit gegenuntersuchungen zu beweisen, dass dies und jenes doch nicht schädlich ist oder ob es nun politiker sind, die sich studien so zurechtforschen lassen, dass am schluss ihre gesinnung damit unterfüttert wird... am ende ist selbst der best informierte bürger so sehr mit unterschiedlichsten thesen zu ein und demselben thema zugemüllt, dass er selbst probleme hat, eindeutig stellung zu beziehen und sich höchsten tendenziell festlegen kann. all das ist nur möglich, weil der mensch nunmal keinen wahrheits-instinkt hat, sondern allenfalls einen glauben für eine bestimmte strömung entwickeln kann. um überforderung zu vermeiden klammern sich viele an einer bestimmten strömung fest. die einen an wissenschaft, die anderen an religion, die nächsten an verschwörungs-theorien. und jeder weiß es besser als der andere


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