Noch ein paar Gedanken zum Verständnis wie vernünftige Naturwissenschaft funktioniert und was eine wissenschaftliche These, Theorie oder Modell ist, da mir scheint es gibt hier und da ein wenig Verwirrung wie diese Einzuordnen ist.
Obiges Beispiel passt gut, sodass wir einfach mal die These vom Urknall nehmen.
Real ist hierbei nur, was wir aktuell, heute in unserer Umgebung und im Weltraum um uns beobachten. Dieses sind verifizierbare Gegebenheiten (manche nennen es auch Naturgesetze). Diese Gegebenheiten, wie beispielsweise die Wirkung der Schwerkraft, oder das Verhalten von Flüssigkeiten, festen Stoffen oder Gasen, wurden vielemale, wiederholbar überprüft und sind einfach eine Gegebenheit.
Beispielsweise fällt ein Apfel vom Baum herunter und niemals in der Realität hinauf, dies ist abermillionenmal wiederholbar, war in der Vergangenheit so, ist heute so, und wird auch in Zukunft so sein. Letzteres ist richtig und wichtig, denn sonst sind wir bei Spekulation und Fantasie - nicht mehr bei der Realität.
Wenn wir die Gegebenheiten nicht als gegeben erachten dürften, könnte beispielsweise morgen kein Flugzeug mehr fliegen oder ein Auto mehr fahren.
Anhand der beobachtbaren Gesetzmäßigkeiten, entwickeln nun Astro-Wissenschaftler errechenbare Modelle. Dieses wiederum ist einfach eine Herleitung in die Vergangenheit oder Zukunft, aufgrund von bisher bekannten Beobachtungen und Gegenheiten - nicht mehr und nicht weniger.
Das Ergebnis ist z.B. das Modell vom Urknall. Wir wissen nicht was davor war oder wie es in Millionen von Jahren sein wird, ob es eben eine Singularität oder eben, wie heute immer öfter auch vermutet wird, ein ewiges Auseinander und wieder Zusammen gibt, oder wir nur eine "Universums-Blase" in oder von Vielen sind.
Festzustellen bleibt nur, dass alle bisherigen Beobachtungen heute diese Modell als Wahrscheinlich erachten, wenn morgen jedoch eine neue, noch fehlende Beobachtung dieses Modell entweder untermauert, ergänzt oder nicht mehr zulässt - bei Letzterem wird und muss es erneuert und ersetzt werden.
Bei Modellerechnungen in die Vergangenheit oder Zukunft bleibt zudem auch zu beachten, gerade beim Urknall-Modell von Bedeutung, dass die Modelle durchaus Grenzen (in Raum und Zeit) haben und nicht alles gleich gut beschreiben können. Darum bleibt die Forschung ja auch spannend, denn es wäre sicher langweilig wenn wir schon alles wüssten.
Somit wird klarer: Naturwissenschaften, seit mehr als 400 Jahren, haben eine Evolution durchgemacht und es werden keine Revolutionen folgen, sondern alles baut weiterhin auch noch auf z.B. Newtons Ideen und Erkenntnissen auf.
Viele Vergessen das und es wird auch gerne übersehen, dass eben nicht nur aufgezeigt und erklärt wird, was ist und was möglicherweise sein wird, sondern auch was nicht ist und auch nie sein kann.
Letzteres wird leider viel zu schnell übersehen oder ausgeklammert.
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