also, damit ich nicht auch noch auf die meckerschiene gerate, versuche ich einfach mal ein paar punkte zusammenzufassen, die zeigen, dass man von diesem projekt nicht zu wenig erwarten sollte:
1) "das kleine fernsehspiel" beim zdf ist für alle, die gutes außergewöhnliches fernsehen in deutschland mögen (und nicht nur darüber nörgeln, dass es keines gibt) eine der wenigen verlässlichen anlaufstellen. denn hier kommt genau das, wovon viele immer gern benörgeln es würde bei den öffentlich rechtlichen kaum noch gezeigt: künstlerisch wertvolles, mutiges und erfrischendes von teils noch unbekannten, vielseitigen talenten (sogar leute wie jim jarmusch liefen dort bereits) der internationalen filmbranche. nischenfernsehen im besten sinne sozusagen.
über diese sparte des zdf werden jene filmemacherInnen unterstützt und gefördert. es handelt sich dabei nicht um völlig laienhafte produktionen, sondern oftmals schon ziemlich professionelle werke, nicht selten mit prominenten darstellern. diesmal z.b. Nora Tschirner, die mittlerweile aus vielen ansehnlichen film- und fernsehproduktionen bekannt ist.
weitere interessante produktionen, die über "das kleine fernsehspiel" liefen (sowie infos zum konzept dahinter), sind hier zu finden:
http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/0/0,1872,2000640,00.html
darunter finden sich geniale werke wie z.b. "games odyssey", eine doku, die sich endlich ernsthaft mit der geschichte und dem kulturellen einfluss von computer-/videospielen auseinandersetzt und dabei weder billig noch lächerlich daherkommt.
2) es ist sehr mutig, eine scifi-produktion auf diese art anzugehen. denn damit stößt man genau an die durch konservative geschmäcker gesetzten grenzen, die auch hier im thread die besagten zweifel hervorrufen. wie gesagt, spricht das "kleine fernsehspiel" bisher immer für qualität auf hohem niveau. deshalb traue ich denen zu, dass sie hier eine wirklich originelle und unterhaltsame interpretation der sterntagebücher abliefern. "sehr frei" eben, wie der infotext bei zdf schon besagt. ich mag "sehr freie" herangehensweisen an etablierte stoffe. sind oft wesentlich sehenswerter als der x-te aufguss im 0815-gewand. wer auf grund seines blockbuster-fundamentalismus von popcorn-pornos aus hollywood gar nicht genug bekommen kann, der braucht einfach nur in die videothek gehen, sich dort einen schrott wie "I:Robot" ausleihen und sehen, wie die amis lem verhunzen.
da ist mir diese kleine aber feine produktion vom zdf 1000mal lieber.
ich denke, das "kleine fernsehspiel" setzt hier auf ein junges publikum, das unkonventionell & nicht verstaubt ist. eine klientel, die lust auf mutige, originelle experimente hat und im fernsehen/kino nicht immer denselben mist sehen mag bzw. es auch ertragen kann, wenn ein alteingesessenes genre wie scifi mal auf neue weise interpretiert wird.
enttäuschen wir die leute vom zdf also bitte nicht, indem wir genauso konservativ wie ihre telenovela-zuschauer sind!
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