Erstmal danke für die Anregungen, Dr. Brainfister. Bin zwar schon relativ 'bewußt' in dem Bereich, aber man kann da gar nicht zuviel Infos haben. Und vielleicht regt es ja auch noch ein paar andere an, sich mal Gedanken zu machen oder Konsequenzen zu ziehen, und sei es 'nur' beim Einkaufen. (Ich wünschte, mehr Leute würden realisieren, wie wichtig die Entscheidungen sind, die sie täglich beim Einkaufen treffen. Ich würde fast soweit gehen und sagen, daß sie wichtiger sind, als die Entscheidungen, die wir alle vier Jahre bei der Wahl treffen.)
Die wirklich interessante Frage ist für mich an dieser Stelle allerdings, inwieweit liegen die Mißstände im System begründet? Man mag ja einiges tun können, um auch innerhalb unseres Systems gegenzusteuern - siehe Brainfisters Anregungen - aber sollte das System von Grund auf krank sein, kann man damit den Zusammenbruch allenfalls verzögern. Die Frage ist also: Brauchen wir bloß einige 'kleinere' Kurskorrekturen und ein paar neue Kontrollmechanismen, um den Kapitalismus wieder zu 'bändigen' - oder brauchen wir ein völlig anderes Wirtschaftssystem? Ich tendiere immer mehr zu letzterem, aber muß ganz ehrlich zugeben, daß ich nicht genug von wirtschaftlich-politischen Zusammenhängen verstehe, um mir ein qualifiziertes Urteil zu erlauben, das über 'irgendwas läuft hier ganz gewaltig schief' hinausginge.
Und wenn wir ein neues System bräuchten - wie sähe das aus? Welche Alternativen zum Kapitalismus gibt es? Die einzige, die mir einfällt, die keine Rückkehr zu vormodernen Zuständen erfordert (und das wollen wir Computerjunkies hier ja wohl alle nicht *g*), ist der Kommunismus - also, graben wir den jetzt wieder aus? (Ernstgemeinte Frage, nicht rhetorisch gemeint.)
Eins steht fest: Wenn es so weitergeht wie bisher, wird die Zukunft düster. Eine weithin akzeptierte Alternative scheint außer Sicht. Und selbst, wenn eine existierte, wäre das Beharrungsvermögen des bestehenden Systems vermutlich so groß, daß eine Alternative erst ausprobiert würde, wenn der Karren gründlich vor die Wand gefahren wäre. Und, je nachdem, wie es dann aussieht, können wir vermutlich dann auch ruhig zu vormodernen Organisationsformen zurückkehren, denn für was anderes werden uns dann vermutlich die Mittel fehlen.
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