Oh, das tue ich beileibe nicht. Sicher, es gibt keinen Gottesbeweis, aber es gibt durchaus Indizien. Das Kreationisten-Argument (Fleischwolf) ist für mich ein sehr starkes Indiz.
Bei SF-Geschichten á la Rhodan fehlen diese Indizien, dafür gibt es einen Gegenbeweis, wenn schon die Macher davon reden, dass ihre Geschichten reine Fiktion seien.
Und was Dawkins und seine Mitstreiter angeht, hier mal ein paar Sachen aus der Zitate-Rotation seiner Website:
"The invisible and the non-existent look very much alike." (Clark Adams)
Astronomen beweisen heute die Existenz für uns unsichtbare Planeten anhand der Verhaltensmuster benachbarter Himmelskörper. Rudolph Virchow hat sein gesamtes Hygiene-Programm auf die Existenz für ihn unsichtbarer "Miasmen" begründet. Die Existenz von Atomen wurde lange Zeit vor Erfindung von Raster-Elektronen-Miskroskopen erkannt. Viele dieser Entdeckungen wären ohne die Annahmen, dass da etwas sein MUSS nie gemacht. Dass es sich hinterher nicht so darstellte, wie man vermutete ändert nichts an der Tatsache, dass es da ist.
"If Atheism is a religion, then health is a disease!" (Delos B. McKown)
So viel zum Raushalten von Emotionen und das Argumetieren auf sachlicher, logischer Ebene.
"The universe is a strange and wondrous place. The truth is quite odd enough to need no help from pseudoscientific charlatans." (Richard Dawkins)
Ich hab hier mal argumentiert, dass Wissenschaft und Religion nicht kompatibel sind. Damit stehe ich durchaus nicht alleine da. Doch Dawkins und seine Mitstreiter verneinen dies, um dann hinzugehen und die Gläubigen als pseudowissenschaftliche Scharlatane hinzustellen. Das ist übelste Polemik.
"It ain't the parts of the Bible that I can't understand that bother me, it is the parts that I do understand." (Mark Twain)
Geht mir genau so, da zeigen sich mitunter wirklich die tiefsten Abgründe menschlichen Handelns.
Unterm Strich sind Dawkins und Konsorten mindestens so polemisch, manipulativ und desinformierend wie sie es ihren Gegnern vorwerfen. Das disqualifiziert sie in meinen Augen, denn damit bieten sie sich nur als Religionsersatz an, in dem Wissen, dass die meisten Menschen etwas brauchen, an das sie glauben können. Und wohin eine solche Manipulation bei schwachen Gemütern führt, haben wir bereits zur Genüge erlebt.
Um mal eins deutlich zu machen: Ich bin der festen Überzeugung, dass wenn Himmel und Hölle so existieren, wie es uns die Kirchen lange Zeit vorgebetet haben, dann dürfte ein immens großer Teil religiöser Führer nahezu jeglicher Glaubensrichtung in der eigenen Hölle schmoren.
Aber was die Äußerungen von Dawkins und seine Kollegen angeht (der Glaube sei eine Art Virus und bereits die Vorstellung grundsätzlich nicht-gläubiger Menschen, dass Gläubige moralisch handeln, sei schädlich) macht ihn ebenso gefährlich wie die Bible Belt-Fanatiker, die Harry Potter-Bücher verbrennen.








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