Etwas wurde (seltsamerweise) hier noch gar nicht erwähnt:
Der Radikale Konstruktivismus
http://de.wikipedia.org/wiki/Radikaler_Konstruktivismus
"Der Radikale Konstruktivismus (RK) ist eine Erkenntnistheorie, eine Theorie des Wissens, die sich deutlich von anderen Konstruktivismen unterscheidet. Die Kernaussage des RK besagt, dass jede Wahrnehmung kein Abbild der Realität liefert, sondern immer eine Konstruktion aus Sinnesreizen und Gedächtnisleistung eines Individuums ist. Deshalb ist Objektivität im Sinne einer Übereinstimmung von wahrgenommenen (konstruiertem) Bild und Realität unmöglich. Ausnahmslos jede Wahrnehmung ist subjektiv. Darin besteht die Radikalität des radikalen Konstruktivismus. ..."
Nun, ich habe vor Jahren mal mit jemand ellenlang darüber diskutiert und mich deshalb mal damit privat beschäftigt.
Diese Philosphie hat eine Erkenntnis zur Grundlage, das wir ja mit unseren Sinnesorganen nicht alles aufnehmen können und das wir auch durch unsere Wahrnehmung getäuscht werden.
Ein entscheidendes Problem, andem die ganze These zusammenbricht, ist simpel und deshalb wird diese Theorie nicht mehr wirklich für "voll" genommen.
Man kann einen Menschen (was in medizinischen Experimenten schon geschah) um jegliche äußere Sinnenswahrnehmung berauben. Beispielsweise in einem schalldichten, stockdunklen Raum mit einer Art schräglage auf einem Wasserbett (sodass möglichst auch die Wahrnehmung der Schwerkraft ausgeblendet ist).
Das hält der Mensch nicht lange ohne "konstruierte Wahrnehmung", also Wachträume aus.
Soweit, sogut.
Der Hacken ist aber, das diese These sagt, alles(!) sei blos eine Konstruktion des menschlichen Gehirns, als z.B. auch die Tür die wir sehen. Ein Mensch der jetzt in diesem schalldichten, dunklen Raum ganz langsam auf eine Tür zuschweben würde ... hätte bei Kontakt schlagartig jedoch eine schmerzvolle Wahrnehmung von etwas was er vermeindlich nur im Gehirn konstruiert hätte. Zudem ist diese Konstruktion für ihn im geschlossenen Zustand nicht überwindbar ... sowas aber auch - ist doch blos eine Einbildung des Gehirns.
Nun, defakto gibt es also etwas was unser Gehirn konstruieren kann (z.B. Träume), aber auch eine wirkliche Realität ausserhalb davon. Ich zähle nunmal die Gottesvorstellung zur Konstruktion des menschlichen Gehirns.
(Übrigens hatte ich das mal in einer Sendung zum Thema Hirnforschung und Glaube gesehen - vor ca. 1 Jahr. Da ist man noch in den "Kinderschuhen", aber was man damals schon sagte: Es gibt wohl bei vielen Menschen die Schwierigkeit solche Trennungen vorzunehmen, weil ein Gehirnregion wohl intensiv aktiv ist bei Themen wie Astrologie, Mythologie, Religion etc. ... dieses ist sozusagen anfällig für diese Dinge und kann manchmal wohl zusehr mit dem "Logiksektor" verknüpft sein, sodass die Unterscheidung schwer fällt.)
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Zusammengefasst sage ich die ganze Zeit nur:
- Trenne deutlich zwischen glauben und wissen.
- Mache glauben nicht einfach zur Realität.
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Und da ich Zitate so mag ... eins dazu von Stephan W. Hawking:
„Da wir uns für intelligent halten - worüber sich streiten lässt - , neigen wir dazu, Intelligenz als eine unvermeidliche Konsequenz der Evolution anzusehen, eine Auffassung, die in Frage gestellt werden kann.“ „Die ersten theoretischen Versuche, das Universum zu beschreiben und zu erklären, beriefen sich auf Götter und Geister, die die Ereignisse und Naturerscheinungen lenkten und auf sehr menschliche, berechenbare Weise handelten.“
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Wo ich hier ein Missverständnis vermute:
Natürlich hab ich Spass an guten Dingen, an witzigem, originellem ... hab Freude an Sonne, Strand und Meer oder sonstigen Dingen die gutes Gefühle bringen.
Staune über Regenbogen oder traumhafte Landschaften. Doch dieses Staunen erzeugt werder den Regenbogen noch erklärt es ihn.
Habe Freude und Spass an Fantasy und Märchen, von Harry Potter bis Perry Rhodan.
Genau das ist es: Ich trenne sehr klar zwischen Emotionalem und Rationalem, zwischen Logik und Gefühl, zwischen Science und Fiction. Nur so, kann man meiner Überzeugung nach gewisse Dinge wirklich emotionsfrei erfassen, wo keine Emotionen hingehören. (Auf dem Erdmond gibt es ja auch nix was Emotion erzeugen könnte - trotzdem existiert er.)
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Der Mond:
Erdmond: Das Betrachten des strahlenden Mondes in einer klaren Nacht ... kann Emotionen beim (lebenden) Betrachter auslösen.
Wie wär es es wenn der "Betrachter" - also quasi nur das Gegenüber - gar kein lebendes Objekt ist?
Simpel gesagt: Zwei Gesteinsbrocken "blicken" sich an. Welche Emotion soll es da geben?
PS: Ich vermeide bewusst die Ablenkung durch die Worte "Emotion" "Gefühl" etc., denn wenn es Fakt ist das ein Gott eben ein "existierendes Objekt" (greifbar, real in der Natur existent) ist, dann braucht man dazu keine Emotionen.
Wenn er jedoch "nur!" eine wie auch immer geartete Vorstellung, Platzhalter, Umschreibung, Plazebo etc. ... für seelische Stütze oder moralische Werte darstellt - dann soll er mir recht sein. DOCH dann reden wir wirklich von zwei völlig verschieden Dingen.






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