Zitat Zitat von Hmpf
Das ist ein Mißverständnis. Sobald drei Grad überschritten sind, setzt eine positive Rückkopplung ein, d.h. der Prozeß ist nicht mehr aufzuhalten.
Dann ist es insofern kein Mißverständnis als das man bis drei Grad noch Zeit hat seine Meinung oder Lebensweise zu ändern. Da wir aktuell noch nicht bei einem Grad sind, sehe ich so direkt nicht die Veranlaßung zu einer tiefgehenden Schockiertheit. Auch das es eben nur eine Möglichkeit ist das die Menschheit ausstirbt wenn sechs Grad erreicht sind, veranlaßt mich nicht den Spaß am Auto fahren zu verlieren.

Wobei zur positiven Rückkopplung, also das in dem Video gezeigte aufblühen Kanadas (iirc) ist zwar ungewöhnlich aber nicht negativ, imho.

Dummerweise reichen die derzeit geplanten Maßnahmen nicht, um den Anstieg auf drei Grad zu verhindern. Dazu müßten wesentlich stärkere Begrenzungen des CO2-Ausstoßes durchgesetzt werden, und zwar innerhalb der nächsten paar Jahre (*nicht* Jahrzehnte).
Als wäre der CO2 Ausstoß das einzige oder das Hauptproblem.
Ansonsten könnte man auch überlegen Neuseeländische Schafe zu killen, die unverschämt viel CO2 in die Luft blasen - etwa die Hälfte der Verschmutzung des Landes.

wenn wir jetzt anfingen, radikale Einschränkungen zu akzeptieren.
Radikale Einschränkungen?
Bei zwei Grad fangen die Autoren davon an von einer Veränderung der Gesellschaft sowie Gesellschaftsstrukturen zu phantasieren. Nun, wenn wir alle unsere Autos wegstellen, auf höhren zu verpesten und den Entwicklungsländern verkaufen das sie doch bitte so arm bleiben sollen wie sie sind, dann haben wir diese Revolution schon vor den Einschränkungen durch die Erwärmung.

Das eine Problem an der ganzen Sache ist, daß die meisten Menschen - und zwar nicht nur die Politiker - nicht ernsthaft weiter als ein paar Jahre in die Zukunft denken, bzw. wenn sie es doch tun, automatisch davon ausgehen, daß sich innerhalb ihres Lebens nichts Gravierendes verändern kann.
Ey, Sappralot.
Vermutlich habe ich bisher nur übersehen, das, wenn ich mir kräftig einrede das mein Auto ein Übel ist und es keinen Spaß macht es zu fahren, es abschaffe plötzlich eine Welle durch's Land schlägt in der alle erkennen wie töricht der Gedanke der Mobilität ist, man zu Hause am besten lebt und alle ihre Autos verschrotten.
[Während man sich dann über das Internet austauscht, was umwelttechnisch - habe ich gehört - in etwa so gesund ist wie Flugreisen]

Für eine wirkliche Veränderung muß grundlegenderes geändert werden.
Aber natürlich fühlt es sich da besser an zu erzählen das Auto fahren schlecht ist (insbesondere wenn man keins hat) und Flüge sowas von böse (egal ob man mehr als einmal geflogen ist), weil man sich so zumindest etwas vormachen kann und andere Verantwortlich.
Mich sickt in der Diskussion diese selbstgefällige Arroganz an.

Vielleicht ist es nicht rational einfach nüchtern abzuwägen was man machen kann und will und daraus zu folgern das kommt, was kommt.
Aber noch viel weniger rational finde ich es irgendwelche Pseudo-Aktionen durch zu führen, nach welchen man sich 10 Minuten wie ein besserer Mensch fühlt, während es letztlich nichts bringt außer eine rosa Brille auf zusetzen. Noch viel weniger rational durch die rosa Brille dann noch anderen erklären zu wollen das sie die "Bösen" sind, deren Weste nicht rein ist.

Manchmal denke ich, daß wir erst anfangen werden, etwas zu verändern, wenn es schon zu spät ist.
Was es bräuchte wäre keine Veränderung, sondern eine gänzliche Neugestaltung des Lebens wie wir es führen - und dazu habe ich bisher kein glaubwürdiges Konzept gesehen.
Das hat auch nichts mit einem gesellschaftlichen 'Ruck' zu tun, was sollte den die Gesellschaft ernsthaft machen? Ernsthaft, es helfen keine Energiespar Häuser, Spar Autos und sonstige rosa Brillen Zeugs, wenn es letztlich das Problem nur ein paar Jahre nach hinten schiebt - und rum pesten tut noch das beste Energiesparhaus nebst Elektroauto.

Nur, weil ich nicht mit absoluter Sicherheit weiß, ob in der nächsten Kammer eine Kugel ist, halte ich mir doch den Revolver nicht an den Kopf und drücke ab, oder?
Sinnbildlich gesprochen, wenn ich schon russisches Roulette Spiele, halte ich es für kein gutes Konzept als Problemlösung einen Revolver mit 24 anstelle von 6 Kammern vorzuschlagen damit man dann halt ein bißchen später stirbt.

Zitat Zitat von Simara Beitrag anzeigen
Kotzen könnte ich auch, wenn ich höre, wie man die aufstrebenden Länder wie China und Indien verteidigt nach dem Motto: Wir haben früher auch die Luft verpestet.
Ich halte dagegen, nur weil wir das früher gemacht haben, müssen die uns das noch nicht gleich tun.
Was sollen sie dann machen?
Brav weiter arm bleiben? Sich ja nicht anmaßen einen ähnlichen Lebensstandard haben zu wollen wie der Rest der Welt?
Für dieses "lebt doch lieber in Slums, schlechter als hier die Tiere bei uns - als die Umwelt zu verpesten" habe ich kein Verständnis, keinerlei. Ich könnte auch bei dem Gedanken kotzen der Bevölkerung von China, Indien oder anderen Ländern doch bitten weiter im Elend zu leben und weil man anfängt Panik zu schieben da einem gerade aufgeht was nun schon länger bekannt ist.

[Mich hat es ja schon fast vom Stuhl gehauen als ich hörte das die Reisknappheit daran liegt das sich die Inder (und andere) doch erdreisten eine Tendenz zu "Zwei Reismahlzeiten pro Tag" zu haben.]