Shortbus



"It's everything you need, to get through the next two years of George Bush."

Zitat Zitat von senator.de
Das kontroverse Drama von Regisseur John Cameron Mitchell, der für seinen Debütfilm HEDWIG AND THE ANGRY INCH (2001) mit dem Preis für die beste Regie beim Sundance Festival ausgezeichnet wurde, zeichnet die Geschichten von sehr unterschiedlichen Menschen, die alle im Club Shortbus aufeinander treffen, um dort ihre sexuelle Freiheit gemeinsam und ausgelassen zu zelebrieren. Beziehungsberaterin Sofia (Sook-Yin Lee) hatte noch nie einen Orgasmus; die beiden Homosexuellen Jamie (Paul Dawson) und Jamie (PJ DeBoy) wollen Pep in ihre langjährige Beziehung bringen und bitten sie um fachmännische Absolution für die freie Liebe. Sie probieren es mit Ceth (Jay Brannan), einem ehemaligen Model und Hobbysänger – und werden dabei per Fernrohr von dem Voyeuristen Caleb (Peter Stickles) beobachtet. Während sich die Jungs einander hingeben, hilft eine vereinsamte Domina (Lindsay Beamish) der verzweifelten Sofia bei der Suche nach dem ersten Höhepunkt. John Cameron Mitchell stellt in SHORTBUS Sex explizit dar, lässt sich aber gleichzeitig den Raum für tiefgründige, sensible und zärtliche Einblicke in die Seelen seiner Charaktere. Es geht um verschiedenartige Beziehungen, um Einsamkeit und den Versuch, Verstand, Lust und Liebe in Einklang zu bringen.
Meinung:

Achtung jetzt folgt ein Anguckbefehl!

Ich gebe zu, ich hatte keine rechte Vorstellung zu dem Film und "Porno meets Millieustudie" als Beschreibung wird dem Film einfach nicht gerecht. Mitchell zeigt expliziten Sex aber keine Pornografie, klingt komisch ist aber so. Dadurch, dass der Sex im Film größtenteils hahnebüchend und auch wirklich schlecht ist, wird er unfreiwillig und auch absichtlich lächerlich und extrem witzig mit sehr sehr bösen Seitenhieben auf (das) Amerika (eines George Bush).

Da werden Orte, die im amerikansichen Bewusstsein Narben hinterlassen haben zu Schauplätzen käuflicher Lust, ein Jackson Pollock bekommt einen "Spritzer Farbe" mehr und die Nationalhymne... nunja... SO wird sie garantiert nie beim Superbowl präsentiert werden. Der Film besticht durch seine unglaubliche Fähigkeit den Zuschauer mitzureissen; kaum gibt man sich der Situationskomik hin foolgt derart Herzzerreissendes, "dass man sich vom Dach stürzen will" (Zitat: Tino ).

Im Club selbst denkt man sich in die Hippie Zeit der Freien Liebe zurückversetzt, unterstützt durch Gitarrengeklimper eines bärtigen mit Strickpulli. Dort findet sich neben der Dragqueen und Mistress des Clubs eine männerfreie Zone, neben Buffet und Leinwand die multisexuelle Spielwiese. Eine Ersatzfamilie die einer Stadt Vergebung und Liebe schenkt, die sich so sehr danach sehnt (die übrigens als Pappmodell dargestellt wurde, wirklich extrem hübsch gemacht). Die Kostüme und Drag-Ideen waren teilweise umwerfend.

Der Film ist sexy, der Film ist mitreissend, der Film hat wahnsinnig tolle Musik, der Film zeigt den Menschen von nebenan, der Film ist Fantasie, der Film ist real, der Film ist zum schreien komisch. Make Love, Not War.

"Es werde Licht".

noch hier im Kino

Daten:

Drama - USA 2006
FSK: keine Jugendfreigabe
Länge: 101 Min.
Verleih: Senator
seit 19.10.2006 im Kino



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