division three - chapter 1

"Sie haben einen neuen Anruf." erklingt eine monotone Stimme aus versteckten Lautsprechern. Gleichzeitig erklingt ein klassisches ‚Ring Ring’ eines alten Telefons. Viele Leute stellen absichtlich diesen alten Klingelton für ihr Tele ein, um tatsächlich zwischen normaler Musik und einem Anruf unterscheiden zu können.
So auch Marcus, der in seinem Arpartment sitzt und Musik hört, als ihn dieser Anruf erreicht. Auf der ‚Free Wall’, eine freie weiße Wand auf denen Projektoren ihr Bild werfen können, erscheint das Bild eines etwa 26 Jahre alten etwas dickeren Jungens, der mit seinen ungepflegten schwarzen Haaren einen überaus unbekümmernden Eindruck macht. Er wirkt wie ein Pendant zu Marcus, mit seinen langen braunen Haaren und seinem durchaus sportlichen Körper.
“Hey Marcus, nimm ab ich weiß dass du da bist!“ ertönt das Gesicht mit den schwarzen Haaren.
Marcus seufzt, „Hey Chuck! Mir geht’s nicht so, dass ich mit dir reden möchte.“
Chuck lacht auf, „ich habe schon von den freudigen News gehört!“, er lacht weiter.
„Schon mal was von Taktgefühl gehört? Immerhin war sie meine Freundin!“
„Ach komm schon, wer wird denn gleich so frustriert sein! Ich ruf dich ja nicht an um dich zu ärgern sondern um dich abzulenken. Dafür hat man doch Freunde oder?“, antwortet Chuck hinterhältig grinsend.
„Was hast du vor?“
„Wir fahren in den 2. Ring und besaufen uns mal so richtig! Nimm einfach die U-Bahn Richtung Briston geh dann in den Level 2 der U-Bahn und fahre Richtung Hamshire. Dort treffen wir uns dann in einem neuen… Pub… es heißt ‚Pain or Pleasure’!“
„Aber…“ „Kein aber Marcus! Um 900pm vor dem… Pub… ‚Pain or Pleasure’… Ich warte!“
Bevor Marcus widersprechen konnte, war die Verbindung bereits beendet.
„Na toll, als ob ich Lust habe unter Leuten zu sein wenn mich meine Freundin gerade verlassen hat!“, sagt Marcus kopfschüttelnd zu sich selbst.

3 Stunden später...
Marcus steht vor dem Eingang zum ‚double Ps – Pain or Pleasure’. Von außen sieht dieses Gebäude nicht aus wie ein Pub. Viele Neonlichter hängen vor dem Eingang. Marcus sieht auf seine Uhr: 907pm. „Typisch.“, ist der einzige Kommentar den Marcus dazu einfällt. Er kennt Chuck schon seit seiner Kindheit, und weiß natürlich das Chuck nicht unbedingt viel auf Pünktlichkeit hält.
Nur Sekunden nach diesem Gedanken schlendert Chuck um die Ecke des ‚double Ps’.
„Marcus, hey, schön das du da bist!“
Marcus nimmt diese Begrüßung mit einem Nicken zur Kenntnis und lenkt seinen Blick wieder auf das Gebäude: „Was ist das für ein Schuppen Chuck?“
„Er wird dir gefallen. Glaub mir! Genau das richtige in deiner Situation.“
Der sehr fragende Blick von Marcus treibt Chuck etwas schlechtes Gewissen in sein Gesicht. „Hey Mann. Vertrau mir!“, sagt er etwas versöhnlich.
Ein erneutes Nicken lässt die beiden ‚Pain or Pleasure’ betreten.

Schon im Vorraum wird Marcus klar was für ein ‚Pub’ das ‚double Ps’ ist. Rotes Neonlicht. Rote Vorhänge. Rot-Blaue Neon Frauen an den Wänden.
„CHUCK!“, er wirft Chuck einen bösen Blick zu.
„Hey, die Mädchen machen hier was du willst. Nicht so wie deine Freundin... Ach nein... Ex-Freundin.“
Er zieht Marcus weiter in das Gebäude.
Sie kommen an eine kleine Rezeption. Eine 28 jährige schwarzhaarige Frau mit blauen Lippenstift und Lidschatten begrüßt die beiden: „Guten Abend die Herren tretet ein ins ‚double Ps’. Mein Name ist Tamara und ihr könnt euch aussuchen ob ihr Pain oder Pleasure sucht.“
„Mein Freund hier hat gerade seine Freundin verloren und sucht etwas Trost. Also doch eher Pleasure. Was mich angeht... Nunja.. da kommt es ganz darauf an ob du für Pain oder Pleasure zuständig bist....“, antwortet Chuck mit einem grinsen.
„Bevor ich dir sage woran du bei mir bist, müsst ihr noch den Krankheitstest machen.“
Sie zeigt auf zwei Löcher die gerade groß genug für die Gesichter der beiden Gäste ist. Es ist eine normale Vorsichtsmaßnahme und gleichzeitig eine Liquiditäts-Prüfung. Die Besucher müssen ihr Gesicht hineinhalten und in einen kleinen Becher spucken um sie auf alle möglichen Krankheiten zu untersuchen. Gleichzeitig wird bei ihren Augen überprüft um welche Personen es sich handelt und ob sie genug Geld haben um das Etablisment zu betreten.
Der Vorgang an sich dauert nur wenige Sekunden: „Ihr seid Clean. Ihr könnt nun den Club betreten. Ach noch was... bei mir wirst du heute wohl nur Schmerz finden.“
Chuck grinst teuflisch: „Sehr gut... Ich war nämlich ein sehr sehr böser Junge! Aja, ich zahle für Marcus, also alles auf mein Konto buchen.“
„Geht klar. Und für deinen Freund habe ich etwas ganz besonderes. Eine neue. Süße 18. Ich habe sie zwar aus dem 7. Ring aber sie ist absolut sauber. Sie wartet im Zimmer RTE auf ihn. Und ich warte im Zimmer RTF auf dich...“
„Sehr gut!“ bemerkt Chuck und wirft nur einen kurzen Blick auf Marcus der irgendwie geschockt wirkt. Er war wahrlich nicht darauf vorbereitet heute in diese Art von Club zu gehen. Marcus war scheint nicht einmal in der Lage zu protestieren, und irgendwie hat er die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben, dass Chuck recht hat. Vielleicht hilft ihm wirklich gerade so eine spontane Aktion weiter um über seine Ex-Freundin hinwegzukommen.

Tamara verschwindet in ein Hinterzimmer und vor den beiden öffnet sich ein Fahrstuhl. Sie betreten ihn und der Fahrstuhl schließt die Tür und fährt automatisch in den Stock der RT heißt. Der Lift ist mit rotem Samt ausgelegt und an den Wänden sind schwarze Katzen aufgemalt.
Marcus bekommt ein schlechtes Gewissen: „Ich dachte wir wollten etwas trinken gehen?!?“
Chuck drückt etwas herum und merkt an: „Ja, tun wir auch. Wir können ja auch hier was trinken. Danach zumindest“
Marcus schüttelt den Kopf und von nun an herrscht schweigen zwischen den beiden.
Nach kurzer Zeit kommen die beiden in den RT Stock und der Lift öffnet seine Türen.
Auch in dem lang gezogenen Flur ist Rot die dominante Farbe. Die Zimmer RTE und RTF liegen gleich nebeneinander. Die beiden betreten jeweils ihren zugewiesenen Raum.

Ein wunderschöner Raum bietet sich Marcus. In der Mitte ein Doppelbett mit einer Seidenbettwäsche. Links und Rechts neben dem Doppelbett jeweils eine Tür. Eine ist offen und lässt einen Blick in ein kleines Bad zu. Eine Dusche und eine Badewanne mit passenden roten Badetüchern. Die Tür rechts ist geschlossen und mit Toilette beschrieben. Erst jetzt bemerkt er eine dritte Tür, die wie eine schlecht versteckte Geheimtür wirkt. Sie hat dieselbe Farbe wie die Tapete des Zimmers. Diese besteht aus vielen kleinen roten Rosen. Neben dem Bett steht auf jeder Seite jeweils ein kleines Nachtkästchen mit einer kleinen Lavalampe die etwas Licht spendet. Die Hauptlichtquelle liefert allerdings ein rosarot-hellblauer Neon Flamingo der gegenüber der ‚Geheimtür’ an der Wand hängt. Der Duft der in diesem Zimmer herrscht wirkt beruhigend. Die Luftfeuchtigkeit im Zimmer lässt darauf schließen, dass kurz zuvor jemand gebadet oder geduscht hat.

Nur einige Augenblicke nachdem Marcus das Zimmer betreten hat, öffnet sich die ‚Geheimtüre’. Ihm weht ein angenehmer Duft entgegen, gefolgt von einer wahrlich wunderbaren Präsenz. Tamara hatte nicht zuviel versprochen. Ein junges Mädchen mit langen rot-braunen Haaren betritt den Raum. Das einzige was sie am Körper trägt sind zwei beinahe durchsichtige Tücher, nur um ihre Brüste und ihren Schambereich zu überdecken. Sie wirkt nicht übermäßig dünn. Offensichtlich ist ihr bewusst, ihre weiblichen Rundungen perfekt einzusetzen. Ihre Haut wirkt sehr blass und ihre Brüste sind in richtiger Proportion zu dem restlichen Körper. Am Türstock bleibt sie angelehnt stehen und betrachtet ihren ‚Kunden’ von unten nach oben.
„Hallo, mein Name ist Cecile. Ich muss gleich an paar Dinge klarstellen: Meine Verletzungsstufe ist 1, das heißt: kein schlagen, keine Messer, keine Dinge die dauerhafte Schäden hinterlassen können. Kratzen ist im Grenzbereich. Solang kein Blut fließt ist es okay. Falls du dich entschließen solltest die Regeln zu brechen muss ich dir gleich sagen, dass ich einen hervorragenden Begutachter habe und ich habe keine Scheu diesen auch einzusetzen. Du musst nicht verhüten. Die Verhütung habe ich übernommen. Es ist ja auch in unserem Interesse das Gefühl so echt wie möglich zu belassen. Wenn du es in der Dusche oder in der Badewanne machen möchtest ist das kein Problem für mich. Aber ich bin bereits sauber. Das ist eine der Hausregeln. Des Weiteren sind die Zimmer Schalldicht. Es ist also kein Problem wenn du laut stöhnen willst. Aber denk daran: die Zimmer sind Videoüberwacht.
Also, in unser beider Interesse, halte dich an die Regeln!“
Angesichts dieser Präsenz von Cecile und der eher unpassenden kaltschnäuzigen Rede ist Marcus wieder einmal sehr geschockt. Er findet durchaus gefallen an Cecile, muss aber ständig an seine Ex-Freundin denken. Erst nach einem kurzen Moment fasst er sich wieder und bringt einen Satz heraus: „Hallo, ich... mein Name ist Marcus. Hör mal... ich bin eigentlich nicht hier um... mit dir zu schlafen. Ein Freund von mir hat mich hier her geschleppt.“
„Ich werde nicht dafür bezahlt wenn du mit mir sprichst. Warum bist du hier wenn du nicht mit mir schlafen willst? Gefalle ich dir nicht?“ Sie lehnt sich von dem einen auf den anderen Fuß und scheint nun fast ängstlich.
„Doch, doch, du bist wunderschön, aber ich habe heute meine Freundin verloren. Nach über 2 Jahren. Ich bin wirklich nicht in Stimmung für so etwas.“
„Nun, vielleicht kann ich dich ja in Stimmung bringen...“ Langsam lässt sie das Tuch von ihrer Brust auf den Boden sinken. Sie macht ein paar Schritte auf Marcus zu. Dieser scheint sichtlich sprachlos zu sein. Cecile nimmt seine Hand und zieht ihn auf das Bett. Er lässt sich ohne sich zu wehren auf das Bett nieder und sitzt jetzt direkt vor ihr. Sie setzt sich auf seinen Schoß und präsentiert ihre Brüste direkt vor dem Gesicht von Marcus. Es fällt ihm sichtlich schwer zu beherrschen. Letztendlich bricht der Wille von Marcus und er legt seine Fingerspitzen vorsichtig auf Ceciles Brüste. Diese schließt ihre Augen und seufzt sichtlich erleichtert auf. Langsam beginnt sie das T-Shirt von Marcus über seinen Kopf zu ziehen. Sie wirft das T-Shirt in eine Ecke und beginnt ihn sanft zu küssen. Er erwidert den Kuss und spielt sanft mit ihrer Zunge.
Gerade als ihre Hand ihn seine Hose fährt beginnt ein schriller Alarm. Marcus kommt wieder zur Besinnung und schiebt Cecile von seinem Schoß. Während dieser Aktion verliert Cecile auch noch ihr zweites Tuch und steht somit nackt vor Marcus.
Beide sehen sich verwirrt an, wobei Marcus’ Blicke immer wieder über den nackten Körper von Cecile streifen.
„Was... Was ist das?“ bringt er endlich heraus.
Ein kopfschütteln und ein etwas ängstlicher Blick, ist ihre Antwort.
Plötzlich ging alles sehr schnell. Die Tür zum Zimmer RTE springt auf und die nackte Tamara steht mitten im Raum. Geschockt mustert Marcus Tamara und muss feststellen, dass ihr Gesicht blutverschmiert ist. In ihrer linken Hand ist ein Skalpell. Bevor Marcus irgendetwas sagen kann beginnt Tamara zu sprechen: „Cecile! Wir müssen los! Sie haben uns gefunden! Nimm noch einen Schluck von ihm und dann nichts wie weg von hier! Wir müssen in den 7. Ring!“
„Einen Schluck?! Was?!“ stammelt Marcus vor sich hin. Doch bevor er realisiert was los ist springt Tamara ihn an und schneidet ihm die Kehle durch.
Das Blut sprudelt aus seinem Hals heraus und Tamara beginnt sofort daran zu lecken. Nur kurze Zeit später schließt sich Cecile ihr an.
Die Blutung von Marcus lässt etwas nach als aus dem Flur eine Stimme ertönt: „Sie sind in RTF und RTE!“
„Cecile wir müssen los!!“ Tamara zieht Cecile vom toten Marcus und beide verschwinden durch die ‚Geheimtür’.
„Von nun an wird es wohl schwierig werden?“, bringt Cecile mit etwas zittriger Stimme heraus.
„Ja, aber wir beide schaffen das. Es wird immer wieder dumme Männer geben die auf uns hereinfallen...“