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Thema: FollowTheBox: Fantastische Empfehlungen

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  1. #1
    Flinker Finger Avatar von Annorax
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    Standard FollowTheBox: Fantastische Empfehlungen

    Ähnlich wie bei "A GEEKs LiFE": Fanleben in den Welten von SciFi, Fantasy & Mystery" (Link) wird sich dieses Topic einer weiteren Kollumne der fictionBOX widmen, nämlich:
    "FollowTheBox: Fantastische Empfehlungen".

    Beginnen werden wir auch hier selbstverständlich mit der Ausgabe #1: "Die Tugend der Neu-Gier", verfasst von unserer Kollegin Christina Hansen alias Hmpf.

    Hier könnt ihr darüber diskutieren, den Artikel kommentieren, Feedback dazu geben...
    Wir wünschen euch viel Spaß!




    FollowTheBox #1
    Die Tugend der Neu-Gier

    von Christina Hansen

    Herzlich willkommen bei FollowTheBox. Wir sind angetreten, um der Neugier im phantastischen Genre zu ihrem Recht zu verhelfen.

    Zuerst eine Definition: wenn hier vom "phantastischen Genre" oder auch "der Phantastik" die Rede ist, so sind sowohl Science Fiction und Fantasy (auch in ihren dunkleren Varianten, einschließlich Horror) als auch ihre Grenz- und Übergangsbereiche gemeint. Das Wort "Phantastik" hat zwei Vorzüge: 1.) Es ist kürzer und daher tastaturschonender als der unschöne Sprach-Bandwurm "Science Fiction und Fantasy". Und 2.): es schließt auch Bereiche ein, die nicht so recht in die engeren Genregrenzen von Science Fiction und Fantasy, wie sie heute meist definiert werden, passen.

    Ebensowenig wie auf einen engen Genrebegriff wollen wir uns hier auf ein bestimmtes Medium festlegen. Ob Buch, Film oder Fernsehserie, Comic, Computerspiel oder Flash-Animation - egal, welche Form das Phantastische annimmt, wir kümmern uns darum.

    Doch zurück zur Neugier. Die Neugier ist von alters her eine der wichtigsten Tugenden der Phantastik. Vielleicht ist sie die Kardinaltugend der Phantastik schlechthin. Nicht selten ist eben sie es, die den Fan vom Durchschnittszuschauer/-leser unterscheidet: Die Neugier des Fans ist maßlos, ist wahre Neu-Gier - ein leidenschaftlicher Hunger nach neuen Ideen, neuen Erlebnissen, neuen Technologien, neuen Lebensformen, neuen Welten. Unsere eine, alltägliche Welt ist uns zu klein, wir denken immerzu im Konjunktiv. Was wäre wenn?

    Kein anderes Genre bietet einen ähnlichen Spielraum für neue Ideen, ein ähnliches Potential für Originalität, Abwechslung und Überraschungen wie das phantastische. Ob winzige Variation unserer Wirklichkeit oder umfassender alternativer Weltentwurf, ob unerklärliche Phänomene, hypothetische Technologien, oder fremdartige Wesen: Alles findet hier ein Zuhause. Die Phantastik kann sich Fragen widmen, die erst übermorgen - wenn überhaupt je - relevant werden und auch die abwegigsten philosophischen Probleme experimentell durchprobieren. Sie gibt unseren Träumen und Albträumen Gestalt und hat manchmal, so scheint es, einen direkten Zugang zu unserem kollektiven Unterbewußten. Sie liefert die besten und billigsten Trips diesseits von LSD und Marihuana. Die einzigen Grenzen, die sie kennt, sind die Grenzen der menschlichen Phantasie.

    Gleichzeitig steckt aber auch kaum ein anderes Genre so tief im Sumpf der Klischees, abgenutzten Ideen und nach Schema F gestrickten Endlosserien wie eben das phantastische. Im Lauf der Jahrzehnte haben sich bewährte Muster herausgebildet, die gerne immer wieder repliziert werden, weil sie jeder kennt und sie somit für Autoren wie für Konsumenten phantastischer Stoffe den Weg des geringsten Widerstands darstellen. Die Dominanz des Mainstreams ist so stark, daß es einem Leser oder Zuschauer, der sich nicht intensiv und ausdauernd der Suche nach außergewöhnlichem Material widmet, leicht so vorkommen kann, als ob der Mainstream schon die ganze Wahrheit sei.

    Begibt sich der wahrhaft Neu-gierige nun allerdings einmal auf die Suche nach Stoff, um seine Neu-Gier, also sein dringliches Bedürfnis nach neuen Ideen, Überraschungen, Erfahrungen, ja, nach dem Rausch des Phantastischen selbst zu befriedigen, so entdeckt er zunächst meist die große Unübersichtlichkeit des wuchernden Dschungels der Phantastik.

    Wo also anfangen? Wie einen Weg finden? Wie die Neu-Gier befriedigen? Wo verbergen sich die wahren Schätze?

    Hier kommen wir ins Spiel. Betrachtet uns als Pfadfinder, Fährtenleser, Führer im Dschungel der Phantastik. Mit Bücherstaub an den Fingern und mit Augen, die vom Fernsehen schon ganz eckig sind zeigen wir Euch den Weg. Unsere Maus ist unsere Machete. Wir wissen, welche Sehenswürdigkeiten man hier wirklich gesehen haben muß. Wir können Euch zu geheimen Tempeln und in abgelegene Täler führen, die kein Tourist je gesehen hat. Folgt uns. Vertraut uns.

    Und bringt Eure Neu-Gier mit.


    Quelle: FollowTheBox #1: "Die Tugend der Neu-Gier"
    Geändert von Dr.BrainFister (30.01.2007 um 23:32 Uhr)
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  2. #2
    Administrator Avatar von Dr.BrainFister
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    Standard AW: FollowTheBox: Fantastische Empfehlungen

    Zitat Zitat von Hmpf in "FollowTheBox" #1
    ... Hier kommen wir ins Spiel. Betrachtet uns als Pfadfinder, Fährtenleser, Führer im Dschungel der Phantastik. Mit Bücherstaub an den Fingern und mit Augen, die vom Fernsehen schon ganz eckig sind zeigen wir Euch den Weg. Unsere Maus ist unsere Machete. Wir wissen, welche Sehenswürdigkeiten man hier wirklich gesehen haben muß. Wir können Euch zu geheimen Tempeln und in abgelegene Täler führen, die kein Tourist je gesehen hat. Folgt uns. Vertraut uns. ...
    also, ich bin schon auf die nächste empfehlung gespannt, denn genau dieses "dschungel"-problem hab ich auch manchmal. sobald ich anfange, zu einem interessanten thema zu suchen, stoße ich auf unzählige verästelungen, die zu weiteren scheinbar spannenden pfaden führen...

    @hmpf
    wie hast du es eigentlich geschaft, dir fährtenlese-techniken für den phantastik-dschungel anzulernen?


    .
    "Wissen sie woraus der Leberkäs gemacht wird? Aus den Resten der Knackwurst. Und die Knackwurst? Aus den Resten vom Leberkäs. So geht das ewig weiter: Leberkäs, Knackwurst, Leberkäs, Knackwurst..." - Simon Brenner (Josef Hader) in "Silentium"

  3. #3

    Standard AW: FollowTheBox: Fantastische Empfehlungen

    Zitat Zitat von Dr.BrainFister
    @hmpf
    wie hast du es eigentlich geschaft, dir fährtenlese-techniken für den phantastik-dschungel anzulernen?

    Hauptsächlich durch Dranbleiben. ;-) Unendlich viele auf verschiedensten Foren, Rezensionsseiten, Amazon-Empfehlungslisten, Fanseiten usw. verbrachte Stunden. Ich mache mir auch viele Listen von Autoren, Titeln usw., die ich irgendwann mal genauer unter die Lupe nehmen muß, und da kristallieren sich irgendwann auch gewisse Muster heraus, z.B. werden bestimmte Autoren immer wieder von bestimmten anderen Autoren empfohlen usw. Na ja, und man entwickelt irgendwann einfach gewisse Instinkte, welche Fährten sich weiterzuverfolgen lohnen, wo man richtig gute Empfehlungen bekommt usw. Trotzdem entdecke natürlich auch ich immer wieder neue, ganz unerwartete Sachen - aber gerade da liegt ja der 'Thrill'.

    Im SF-Literatur-Bereich, der ja schon etwas älter ist und seine eigene Literaturgeschichtsschreibung hat, fand ich es anfangs (als relativer Neuling auf dem Gebiet) auch ganz hilfreich, mal die eine oder andere Geschichte der SF zu lesen, für den ersten Überblick. Entdeckungen lassen sich schließlich nicht nur in der Gegenwart machen.

  4. #4
    Administrator Avatar von Dr.BrainFister
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    Standard AW: FollowTheBox: Fantastische Empfehlungen

    Zitat Zitat von Hmpf
    ...Ich mache mir auch viele Listen von Autoren, Titeln usw., die ich irgendwann mal genauer unter die Lupe nehmen muß, und da kristallieren sich irgendwann auch gewisse Muster heraus, z.B. werden bestimmte Autoren immer wieder von bestimmten anderen Autoren empfohlen ...
    sowas mach ich auch. also zumindest notier ich mir regelmäßig tipps und bewahre das auf. aber ehrlich gesagt, greif ich darauf selten zurück. entweder packt mich davon dann was so sehr, dass ichs gleich will oder die notiz gerät oft wieder zusammen mit den viiielen anderen in vergessenheit.


    .
    "Wissen sie woraus der Leberkäs gemacht wird? Aus den Resten der Knackwurst. Und die Knackwurst? Aus den Resten vom Leberkäs. So geht das ewig weiter: Leberkäs, Knackwurst, Leberkäs, Knackwurst..." - Simon Brenner (Josef Hader) in "Silentium"

  5. #5
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    Standard AW: FollowTheBox: Fantastische Empfehlungen

    update:
    wir haben das logo von "FollowTheBox" nochmal überarbeitet. der schriftzug wird jetzt auf einem wegweiserschild präsentiert. das soll symbolisieren, dass FTB, wie hmpf bereits so schön sagte, den weg durch den dschungel der phantastik weist.
    wurde in den bisherigen ausgaben hier im thread entsprechend ersetzt. auf der homepage wird das auch noch passieren.
    "Wissen sie woraus der Leberkäs gemacht wird? Aus den Resten der Knackwurst. Und die Knackwurst? Aus den Resten vom Leberkäs. So geht das ewig weiter: Leberkäs, Knackwurst, Leberkäs, Knackwurst..." - Simon Brenner (Josef Hader) in "Silentium"

  6. #6
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    Daumen hoch AW: FollowTheBox: Fantastische Empfehlungen

    diesmal empfiehlt uns kollegin christina hansen (alias "Hmpf") eine ihrer neuen lieblingsserien...

    FollowTheBox #2: Im Vinyl-Himmel

    Zeitreisende Polizisten gibt es wie Sand am Meer.

    Na gut, das ist vielleicht ein klein wenig übertrieben. Doch so ganz taufrisch ist diese Idee in der Science Fiction wirklich nicht. B-Movies und TV-Serien haben wiederholt versucht, mit diesem Kunstgriff zwei populäre Genres, nämlich die Science Fiction und den Krimi, zu verbinden. Das Ergebnis war bisher selten wirklich sehenswert. Das britische Fernsehen, mit dem Klassiker Doctor Who seit vier Jahrzehnten Spezialist für Zeitreisegeschichten, hat jedoch kürzlich mit der herausragenden Zeitreise-/Krimiserie Life on Mars bewiesen, daß man diese beiden Genres durchaus mit Gewinn kombinieren kann. Und diese Woche kommen wir nun auch hier in Deutschland in den Genuß von alten Autos, Cordhosen mit Schlag, gemeingefährlich ausladenden Hemdkragen und viel Beige und Braun.

    Life on Mars ist eine Produktion der unabhängigen TV-Produktionsfirma Kudos sowie von BBC Wales, welches in den letzten zwei Jahren so viele Serien mit zeitreisenden Protagonisten an den Start schickte, daß man sich fragen muß, ob es irgendeinen Zusammenhang zwischen Wales und Zeitreisen gibt, der dem gemeinen Volk bisher verborgen blieb. (Meine walisische Freundin Rebecca verneint, doch vermutlich gehört sie bereits zu IHNEN und hat eine Zeitmaschine im Keller stehen.)

    Mit durchschnittlich sieben Millionen Zuschauern war die erste Staffel von Life on Mars der Überraschungserfolg des Jahres 2006 im britischen Fernsehen. Daß die Serie trotz ihrer verschrobenen Grundidee großen Anklang auch jenseits des Scifi-Ghettos fand, überraschte selbst deren Erfinder, die sieben Jahre vergeblich versucht hatten, ihre Idee an den Mann zu bringen, bevor sie in BBC Wales-Programmchefin Julie Gardener eine Frau fanden, die sich der Serie annahm. Eine zweite Staffel steht kurz vor der Ausstrahlung. Danach ist leider Schluß, was jedoch nichts mit mangelndem Erfolg, sondern mit der britischen Tradition kurzer, in sich abgeschlossener Serien zu tun hat.

    Worum geht es nun also in Life on Mars? Um einen zeitreisenden Polizisten natürlich. Oder vielleicht auch nur um einen sehr phantasiebegabten Polizisten mit extrem wilden Träumen. Oder möglicherweise ganz einfach um einen Polizisten, bei dem ein paar Schrauben locker sind.

    Detective Chief Inspector Sam Tyler ist jung, ehrgeizig und allem Anschein nach erfolgreich. Dienstvorschriften sind ihm heilig. Er trägt einen schnieken Anzug, hat ein Handy, ein Ipod, ein protziges Auto sowie eine hübsche und intelligente Freundin. Er ist glatt wie ein Aal und vielleicht auch genauso kalt.

    Life On Mars gibt uns nicht viel Zeit, Sam im Jahr 2006, seiner Gegenwart, kennenzulernen. Bereits nach wenigen Minuten der ersten Folge wird seine Freundin von einem Serienmörder gekidnappt. Sam bringt das etwas aus der Fassung; er vernachlässigt einen Moment lang die Vorsicht im Straßenverkehr und wird prompt von einem Auto angefahren. Zum Zeitpunkt des Unfalls läuft auf seinem Ipod gerade David Bowies Song "Life on Mars" - veröffentlicht 1973. Und in eben jenem Jahr findet sich Sam wieder, als er zu sich kommt. Verwirrt begutachtet er die Sünden gegen den guten Geschmack, in die er nun gekleidet ist, und als seien diese nicht schon schlimm genug, findet er sich auch noch degradiert - und unter dem Befehl eines Mannes, der die Polizeimentalität der Siebziger geradezu perfekt verkörpert.

    Detective Chief Inspector Gene Hunt, Sams neuer Vorgesetzter, hat seine Persönlichkeit getreu nach dem Motto modelliert, daß auf einen groben Klotz ein grober Keil gehöre. Sein bevorzugtes Argument sind seine Fäuste; wenn das nicht wirkt, schiebt er Verdächtigen konfisziertes Diebesgut unter, um einen Vorwand zu haben, sie einzubuchten. Er ist ungehobelt, korrupt, sexistisch, raucht wie ein Schlot und hat immer eine Flasche Scotch in der Schreibtischschublade. Da Sam weder Hunts Methoden gutheißen noch vergessen kann, daß er selbst bis vor kurzem dessen Rang inne hatte, geraten die beiden - ganz wie zwei Hunde, die um die Alpha-Stellung konkurrieren, wobei man sich für eine brauchbare Analogie Sam als Zwergpinscher und Gene Hunt als Dobermann vorstellen muß - immer wieder aneinander. Mit der Zeit entwickelt sich zwischen ihnen jedoch ein widerstrebender Respekt, denn sie erkennen, daß sie in vielen Situationen ein gutes Team bilden und vielleicht sogar voneinander lernen können.

    Life on Mars lebt sehr von seinen beiden gegensätzlichen Hauptfiguren, dem dauernden Kontrast zwischen ihren grundverschiedenen Mentalitäten und kulturellen Hintergründen. Daneben ist natürlich für Zuschauer über dreißig der Nostalgiefaktor nicht zu unterschätzen - hier ist insbesondere der mit Rockklassikern der Epoche gespickte Soundtrack zu erwähnen. Wie zu erwarten, gibt Sams Situation auch immer wieder Anlaß zu Humor, seien es Sams von seinen Kollegen mit Unverständnis empfangenen, da einige Jahre zu früh kommenden Star Wars-Anspielungen oder auch ganz einfach sein alltäglicher Kampf mit den Unbilden der Siebziger: dem Fehlen von PCs, Handys und anderen "lebensnotwendigen" Dingen, den ungewohnten Sitten und Gebräuchen und den ständigen Beleidigungen seines Sinnes für Ästhetik. (Sams erste Reaktion auf sein plüschig-tristes Zimmer im Jahr 1973 ist ein fassungsloses "Oh mein Gott.")

    Das emotionale Zentrum der Serie liegt allerdings in Sams unbegreiflicher Situation, die zumindest in der ersten Staffel nicht schlüssig erklärt und von Sam permanent hinterfragt wird. Wir haben es somit - bei allem Spaß - mit einem Protagonisten zu tun, der sich existenziellen Fragen stellen muß: Ist das, was ich sehe, real? Weshalb bin ich hier? Liege ich im Koma und träume? Bin ich verrückt?

    John Simm, der Sam Tyler spielt, verleiht der bizarren Situation durch seine überzeugende und oft herzzerreißende Darstellung von Sams Verwirrung, Angst und Wut eine unmittelbar nachvollziehbare emotionale Realität. Dadurch gewinnt die Serie Tiefe und Gewicht und hebt sich meilenweit von vielen anderen Zeitreisegeschichten ab. Seit Terry Gilliams 12 Monkeys haben wir keinen zeitlich deplazierten Helden mehr gesehen, der eine so glaubwürdige Reaktion auf den Kultur- bzw. Zeitschock zeigt.

    Und ähnlich wie in 12 Monkeys ist auch bei Life on Mars der Protagonist nicht der Einzige, der sich fragt, was denn nun eigentlich die Realität sei. Life on Mars steckt voller kryptischer Hinweise, aus denen die Fans der Serie auf Websites wie The Railway Arms die abenteuerlichsten Theorien basteln. Namen, Songtexte, Nummernschilder, Werbeplakate im Hintergrund, Geräusche, kurz aufblitzende Fernsehbilder - alles wird dort unters Mikroskop gelegt. Ist Sam ein Zeitreisender aus einer noch ferneren Zukunft? Ein geisteskranker Mörder mit einer gespaltenen Persönlichkeit? Das unwissende Testsubjekt eines Experiments außerirdischer Entführer? Der Star einer futuristischen Gattung von "Virtual Reality TV"? Oder vielleicht sogar schon längst tot? Und was will David Bowie uns mit den Lyrics von "Life On Mars" wirklich sagen?

    Meine favorisierte Theorie? In einer Szene der ersten Folge steht Sam vor einem Plattenladen mit dem Namen "Vinyl Heaven". Vielleicht ist Sam genau dort: im Vinyl-Himmel. Viele, allzu viele Details seiner Version des Jahres 1973 lassen sich auf Songtexte zurückführen - vom Vornamen seines Chefs bis hin zum Sand an der Hand seiner Kollegin Annie in einer entscheidenden Szene. Wo dieser Vinyl-Himmel nun allerdings ist - ob er eine tatsächliche, physische Realität hat oder nur in Sams komatösem Gehirn existiert, und ob Songs von David Bowie in der Welt von Life on Mars vielleicht tatsächlich die Kraft haben, einen Menschen, der ihnen - im Moment des Exitus? - lauscht, in die Vergangenheit zu befördern - wer weiß. Ich warte jedenfalls mit Spannung auf neue Hinweise und hoffe, daß viele Zuschauer am Samstag um 20:15 Kabel 1 einschalten, um Sam Tyler auf dem wahrhaft seltsamsten Trip seines Lebens zu begleiten.


    Den Artikel inklusive Bildern und weiterführender Links findet man unter:
    http://www.fictionbox.de/index.php?o...temid=88888910
    @hmpf
    ich bin selbst ganz vernarrt in diese serie! dein artikel bringt diese begeisterung echt super auf den punkt!

    .
    "Wissen sie woraus der Leberkäs gemacht wird? Aus den Resten der Knackwurst. Und die Knackwurst? Aus den Resten vom Leberkäs. So geht das ewig weiter: Leberkäs, Knackwurst, Leberkäs, Knackwurst..." - Simon Brenner (Josef Hader) in "Silentium"

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