Muss auch mal was zu der Serie sagen:
Ich mag den Akzent. Ich mag den Trash. Ich mag vieles von der Situationskomik. Es wäre herrlicher deutscher SciFi-Klamauk...
Nur warum, gottverdammt, muss man daraus eine Ijon Tichy-Serie machen? Das zwingt dazu, sie an den Sterntagebüchern zu messen und da fällt sie mit Pauken und Trompeten durch.
Wie gekonnt da alle subtile Komik und philosophische Tiefe aus Lems Erzählung getilgt wird, ist kaum erträglich.
Planet der Reserven: In Lems Vorlage ist die Enthüllung mit dem Klon ein Schock für Tichy und er verlässt überstürzt den Planeten. Das Ende der Geschichte ist unterschwelliges Grauen und eine philosophische Fragestellung nach der Seele und dem Leben an sich. (Als ich es gelesen hatte, war ich wirklich erst mal Baff)
In der Serie wird daraus Dampfhammer-Klamauk.
Der futurologische Kongress: Eine der feinsten Geschichten von Lem, in der der Menschheit über viele Buchseiten ein Spiegel vorgehalten wird und sie als eine Bande von kadaverfressenden Muttermördern entlarvt wird. Eine einzige Anklage an das grauenhafte Verhältnis der Menschen zu Tier und Natur.
In der Serie wird daraus Dampfhammer-Klamauk.
Mit den anderen Geschichten sieht es ähnlich aus. Es wird alle großartige Tiefe aus Lems Erzählungen entfernt und seichte Komik daraus gemacht.
Tut euch einen Gefallen und lest Lem, wenn ihr ihn noch nicht kennt. Lest ihn und findet heraus, was er wirklich sagen wollte.
Ich könnte diese Serie lieben...
... wenn es keine Serie über Ijon Tichy und die Sterntagebücher wäre.
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