Da kippen die in Südkorea stationierten Amerikaner doch glatt ihre chemischen Abfälle in den Fluss. Fünf Jahre später kommt das Resultat: aus dem Fluss Han kommt eine riesige Bestie emporgehangelt. Mitten drin: Imbissbudenbesitzer Park Hee-Bong, sein tumber Sohn Gang-du und dessen Tochter Hyen-soo. Bei der entstehenden Massenpanik verliert Gang-du seine Tochter aus den Augen, was zur Folge hat, dass sie von dem Monster gefangen wird. Als die Familie (inklusive Gang-dus Halbgeschwister) trauernd in Quarantäne gesteckt wird, empfängt Gang-du einen verzweifelten Anruf: Hyen-soo lebt noch und sitzt im Netz des Monsters fest. Leider will das aber auch niemand wissen, so dass für Familie Park klar ist: Hyen-soo muss gerettet und die Bestie gejagt werden...um jeden Preis...

Nach dem grossartigen und ernsten "Memories of Murder" versucht sich Joon Ho-Bong mal am etwas lockeren Popcorn-Kino. Doch einfach nur einen Monsterfilm zu drehen, mischt er das Leben einer disfunktionalen Famile und die Massenpanik infolge von Epidemien mit etwas (dick aufgetragen) USA-Kritik und etwas Slapstick. Der dabei entstandene Mix liefert vergnügliche zwei Stunden, die von originellen Einfällen nur so gefüllt sind. Dabei steht das Monster nicht immer Mittelpunkt, so dass sich Joon nicht auf die (überwiegend guten) CG-Effekte verlässt und lieber die Geschichte erzählt. Manchmal ist der Film zwar etwas albern (aber weniger als beispielsweise Hollywoods Karibikpiraten), teilweise könnte man ihn noch straffen und auch die Logik bleibt manchmal auf der Strecke (wobei das unter Umständen auch beabsichtigt sein könnte, schade dass die Audiokommentare nicht ihren Weg auf die DVD gefunden haben). Dennoch kann "The Host" prima unterhalten ohne die Intelligenz des Zuschauers mit Schema-F (oder sollte ich Schema-Hollywood sagen?) Strukturen zu beleidigen. 8/10

Apropos Hollywood: Warum einen eigenen einfallsreichen Film drehen, wenn man einen andren nochmal machen kann? Das Remake steckt natürlich schon wieder in der Vorbereitung...

Deutscher Kinostart ist der 29. März. (kommt natürlich synchronisiert, da sind die Briten mal wieder etwas weiter)