Nachdem ich ja sehr gespannt war was das wird: Ja, es ist ein schöner Film geworden, der dem Buch sehr nahesteht wobei sie das Ende ein wenig dramatischer gestaltet haben - was aber in Ordnung ist und einige kleinere Szenen haben sie vorher zwar auch verändert, aber das macht nichts. Wer das Buch kennt, der wird vieles im Film wiederfinden. Rausgefallen ist leider der Sengwald und somit leider auch Tristrams Talent des Orte-Findens. Na ja, ein wenig Schwund ist immer...
Allerdings hat der Film nach dem grandiosen Anfang und nachdem der Stern dann gefunden wurde ein wenig - nun - retardierende Momente um es höflich auszudrücken. Nein, er ist nicht langweilig, alles andere als das aber bis zur Kampfszene im Wirtshaus und bis Robert De Niro dann auftritt - göttlich! Grandios! Einmalig! Wunderbar! - scheint dem Film doch ein wenig die Puste auszugehen. So sehr man die Wortgefechte zwischen Tristram und dem Stern auch mögen dürfte.
Michelle Pfeiffer als Hexe ist einfach toll. Habe ich Robert de Niro... ja, habe ich. Auch sehr toll. Dummerweise spielen diese beiden Nebencharaktere glatt Tristram an die Wand, wenn man dann noch die Stormholds dazunimmt bleibt der Held ja doch reichlich farblos. Leider. Aber dafür habe ich viel Spaß bei den Stormholds gehabt. Hach, Septimus ist wirklich wunderbar und wenn man auch die Geister-Szenen etwas gekürzt hat - dass sie drin waren erfreut doch das Herz. Wenn auch vermutlich der normale Kinozuschauer etwas grübeln muss was die da sollen und wer das ist...
Claire Danes ist als Stern wirklich gut, vor allem dann im Finale kann sie glänzen. SCNR.
Von den kleineren Schwächen abgesehen ist es ein wirklich wunderbarer Film, der zeigt dass Fantasy nicht immer aus Orks, Elfen, Trollen, und was sonst noch alles für eine Bücher-Trilogie taugt bestehen muss sondern durchaus aus den alten Märchen und Sagen schöpfen kann. Spätestens damit sollte Neil Gaiman endlich mal auch einem breiteren Publikum bekanntwerden - hierzulande ist er ja immer noch ein Geheimtipp, trotz "American Gods".
Ad Astra