Was meinst du denn mit Wischiwaschi-Typen wie Bourne?
Ich kenne Bourne nur Ausschnittweise, aber es gibt wohl einige Unterschiede.
Zunaechst einmal ist der grundlegende Ansatz.
Die Bourne Trilogie handelt von Agenten und deren bzw. dessen Leben und spinnt darum eine Geschichte. In den Rambo Filmen wird der Krieg beschrieben. Das heisst das es Personen gibt die ihre Interessen mit Gewalt durchsetzen und derart darauf fixiert sind, das sie die Gewalt nicht mehr als solche erkennen.

Es gibt, zumindest in Rambo 4, keine Kampfchoreografie in dem Sinn das sich Personen gegenueber stehen die sich choreografisch anspruchsvoll, ansehenswert beharken. Stattdessen wird in klaren Bildern gezeigt wie dort gemordet wird. Ein in sofern durchaus wichtiger Faktor, als das das Trauma was Rambo wohl hat, sich darauf bezieht.
Der Krieg, Kampf ist fuer den Charakter kein Sport, kein Hobby sondern hat sich in der Brutalitaet soweit eingebrannt das er davon nicht los kommt. Er kann versuchen Schlangen im Urwald zu fangen, Sachen zu schmieden aber die Erinnerung ist da.

Dementsprechend konsequent, unverklaert geht es dann in den Kriegsgebieten zu. Das heisst einerseits davor, wenn er nicht da ist um einzugreifen. Andererseits bessert es sich nicht wenn er da ist und eingreift. Es bleibt Krieg.
Die Distanz die z.B. in Lord of War dadurch geschaffen wurde das der Haendler ein Anzugtraeger war und selbst keinen Schuss abfeuert, existiert bewusst nicht.

Das man auf die Wackelkamera verzichtet hat war gut.
Weil gerade dadurch die entsprechenden Szenen, als m.E. bestes Beispiel, ein Soldat namens Ryan in einem mass entschaerft werden das es nicht mehr realistisch wirkt, nicht mehr wirklich nach Krieg und nicht mehr abschreckend.

Muss das denn sein?
Dieses explizite Gewaltdarstellung? Mit Literweise Blut, abgetrennten Gliedmaßen und und und? Und da wundern wir uns über die Verrohung der Menschen?
Ist den der Weichzeichner wirklich besser?
Wenn Gewalt schoen choreographiert in Szene gesetzt wird, moeglichst mit Weichzeichnung, durch das 'gute' Handeln Protagonisten legitimiert und das morden somit gerechtfertigt wird, teilweise gar als cool dargestellt?

Es wurde bei Rambo 4 wohl einiges an Blut vergossen, Gliedmasse abgetrennt, abgefressen, Kinder erschossen und Frauen vergewaltigt - aber man hatte zu keinem Zeitpunkt den Eindruck das es 'cool' sein sollte. Es hat keiner gejohlt, gebruellt, Szenenapplaus oder sonst etwas gerufen.
Was ich mir bei anderen, den weichgezeichneten Actionsachen, besser vorstellen koennte.

Zudem vierten Rambo Teil, ist er ein Drama, aber nicht nur.
Und er ist sich nicht zu schade Krieg bzw. das Morden als ziemlich widerlich dazustellen.

Mal sehen, ob der Film es hierher schafft.
Hab ihn in Deutschland gesehen, muesste also da sein.


Edit:
Ganz am Ende (beim Abspann) habe einige applaudiert,... was m.E. aber eher ein skurilles Verhalten ist. [Wie im Flugzeug, nur noch unnoetiger]