Vielleicht einmal als Beschreibung der Sendung.
Die Sendung startete zunächst mit einer Reportage über den ehemaligen Programm-Chef und Comedian Bart de Graaff der BNN gründete. Er wurde zum Dialyse Patienten und erhielt eine Spenderniere. Wohl mindestens seit diesem Zeitpunkt setzte er sich massiv für die Problematik des Organspender, der fehlenden Spender und dergleichen ein. Gründete Stiftungen und machte darauf Aufmerksam. Er starb nachdem sein Körper die zweite Niere abstieß.
Anschließend folgten einige Zahlen.
Aus dem Kopf hieß es das es derart 14000 Menschen gibt die ein Spenderorgan brauchen, etwa 1088 die auf eine Niere warten. Das jährlich beim warten 200 Menschen sterben - soviele wie Zuschauer im Studio. Das die Wartezeit auf eine Niere 4,5 Jahre beträgt. Es 12 Millionen Niederländer gibt, jedoch nur 1,5 Millionen Spender sind. Das bereits durch 2 Millionen Spender mehr die Wartezeit auf 2 Jahre gesenkt werden könnte. Das dieses Jahr im vergleich zum vorigen die Anzahl der Spende-Bereitschaft um 22% zurück gegangen ist. Das Lebendgespendete Nieren im Schnitt 23 Jahre halten. Das es 13 Länder in der EU gibt in denen eine. Widerspruchsregelung gilt, das heißt das man die Entnahme explizit ablehnen muß. Das ganze wurde begleitet von Zeitungsberichten die versuchten auf das Problem hinzuweisen.
Beginnend damit wurde eine kostenlose SMS Nummer + Text eingeblendet wo man sich ein Organspender-Ausweis Antragsformular kostenlos bestellen konnte. (Die Nummer wurde immer wieder wiederholt)
Auch ein Notar wurde vorgestellt der eine Urkunde überwachen sollte auf dem der Nierenempfänger eingetragen wurde.
Schließlich wurde in das Studio geblendet und die Spenderin vorgestellt. Als Lisa, 34 Jahre und unheilbar an Krebs erkrankt. Die wiederum darlegte wieso sie sich zu dem Schritt entschieden hatte. Das heißt um ein Menschenleben zu retten, wobei sie mit einer Niere die Zeit noch gut verbringen könnte. Und um das Problem öffentlich zu zeigen.
Dann erklärte der Moderator das man 25 Dialyse Patienten gefunden habe, die kompatibel sein. In der Vorbereitung der Sendung hätte sich Lisa für 5 Patienten entscheiden gemusst, aus den 5 wählte sie dann 2 und der Sender 1 Kandidaten. Die Auswahl bekam man zu sehen. Das heißt Lisa wurde in eine Fabrikhalle geführt mit 25 Lebensgroßen Papp-Figuren nebst kurz Biographie / Angaben. Die Verlierer wurde weggedunkelt.
Sie selektierte, in der Reihenfolge nach:
Jünger als 50. [Weil 50 schon alt sei]
Keine Raucher oder Ex-Raucher. [Weil die sich selbst schaden]
Älter als 18 Jährige. [Weil die recht jung sind / stabil]
Nur Organspender. [Weil die anderen nichts geben]
In der Show kamen dann eine muslimische Radiomoderatorin, ein 19 jähriger Jugendlicher und eine Frau mittleren Alters. Es wurde dann bekannt gegeben das man für 60 Cent die SMS abstimmen konnte. Die Einnahmen gingen zu einer Organtransplatations-Betroffenen-Hilfe Organisation zu. Die Nummer / Text wurde mehrfach eingeblendet. Immer auch mit der kostenlosen Nummer zum Organausweis anfordern.
Damit ging man dann zum Auswahlsverfahren. Im Grunde hieß es dabei das die Zuschauer eine Tendenz geben und Lisa dann entscheidet.
Der Aufbau war dabei wie folgt:
- Vorstellung der Kandidaten.
Es wurde ihr Tagesablauf (Einschränkungen), Beruf, Hobbys, Freunde und Träume gezeigt. So wie man es aus einer Dokumentation gewohnt ist. Wirkte lediglich lebens näher.
- 5 Fragen die alle Beantworten mußten
Wenn ich drei Monate mit dem Organ weiter leben könnte, würden sie verzichten? (Antworten: Enthaltung, Nein, Ja)
Was wollen sie noch unbedingt machen?
Was ist ihr schlechtester Charakterzug?
Welche Partei wählen sie?
Welche Spenden/Benefit Organisationen unterstützen sie?
- Vorstellung der Freunde / Umfeld
Der Umkreis des jeweiligen Kandidaten durfte erzählen wieso sie den Kandidaten gut finden, wie sie mit der Krankheit umgehen, wie es ihre Beziehung beeinflusst und so weiter
- Eine Individuelle Frage an jeden
- Eine 60 sekündige Sprechzeit pro Kandidat
Wo sie nochmals Gründe benennen durften wieso sie die Gewinner sein sollten.
Danach wurde entschieden, alles in allem wirkte es bis dahin eher informativ. Abgesehen von der Sprechzeit wo der Countdown in großen weißen Lettern mit lief. Ich hatte zudem Zeitpunkt einen Favoriten (Die Radio-moderierende, sympathische Muslimin) und hätte an viel geglaubt, aber nicht mehr an ein Fake.
Zunächst wurde nochmals darauf verwiesen sich doch den Ausweis anzuschaffen und dann die Zuschauertendenz bekannt gegeben. Meine Favoritin teilte sich mit 31% den Platz mit den 19 jährigen, die Sender-Kandidatin führte mit etwa 37%.
Lisa erklärte nochmal wieso und fing dann an zu Begründen wieso jemand den letzten Platz gemacht habe. Sie erklärte das es die Person sei die mit ihrem Leben noch am besten zurecht käme und schickte dann meine Kandidatin aus dem Rennen. Das ganze noch todernst und glaubwürdig. Allerdings betonte sie bereits das sie die "abscheuliche" Entscheidung zu treffen habe.
Dann wurde sie aufgefordert die endgültige Entscheidung zu treffen. Sie druckste noch etwas herum, verwies auf das Problem der fehlenden Spender, verwendete zwei bis drei (vielleicht) weitere male abscheulich. Dann packte sie es und setzte an. "Hiermit gebe ich bekannt das meine letztliche Entscheidung, hinter der ich stehe, gefallen ist. Hier mit entscheide ich mich für..."
In diesem Moment Schritt der Moderator ein. Bat sich einen Moment aus und verwies nochmal auf die Spender Nummer. Erst nach diesen seinen Worten blendete das Licht im Studio hoch (das heißt weiß / hell anstelle der Quiz artigen Abdunkelung).
Wortwörtlich habe ich es nicht mehr in Erinnerung sinngemäß war es:
Diesen Abend wird es keinen Höchstpreis geben, es wird kein Spenderorgan ausgelost. Es gibt nicht genug Spender, nicht genug Organe als das man sie in solch einer Sendung verlosen könnte.
Weiterhin stellte er her raus:
Das Lisa nicht krebskrank ist und auch keine Lebend-Niederen Spende macht, sondern eine glücklicher Weise kerngesunde Schauspielerin.
Die drei Dialyse Patienten echt seien, jedoch zuvor in das geplante Spektakel eingeweiht. Die Videos / Informationen daher entsprechend echt.
Das sie wie alle Patienten regulär warten müssen.
Das man nicht so menschen-verachtend / abscheulich wäre die Sendung wie angekündigt durchzuziehen.
Das man sich bei der "zweiten Kammer" bedanke, das die jedoch anstelle sich mit Verbotsanträgen zu befassen, etwas an der Situation ändern sollte.
Das man froh ist soviel Wirbel und Diskussionen ausgelöst zu haben.
Das man hofft das sich nun möglichst viele einen Spenderausweis kommen lassen.
Anschließend durften alle drei Dialyse Patienten nochmals darlegen wieso sie die Sendung unterstützten und dabei mitmachten.
Als Lesezeichen weiterleiten