Zitat Zitat von DerBademeister Beitrag anzeigen
...Wer partout Wert darauf legt dass die Organe in seiner Leiche verfaulen oder zu Asche verbrannt werden - statt einem anderen Menschen das Leben zu retten - der hat ja auch in Zukunft die Möglichkeit dazu. Er muss der Entnahme von Organen einfach nur widersprechen.
mit diesem vorwurfsvollen ton wirst du die leute, denen wichtig ist, dass ihre organe unangetastet bleiben, nicht erreichen. damit sagst du nur: "schaut mal, wie bescheuert eure weltanschauung ist, ihr könntet doch viel nützlichers mit eurer leiche anfangen!"

selbst wenn du aus deiner pragmatischen sichtweise heraus nicht verstehen kannst, wieso jemand nach einer ideologie lebt, die organspenden widerspricht, solltest du dennoch respekt vor diesen menschen haben.
ich denke übrigens, dass es nicht überwiegend idealistische gründe sind, weshalb menschen ihre organe nicht spenden wollen. deshalb sollte man nicht immer wieder dieser gruppe die meisten vorwürfe machen. wobei vorwürfe bei einem so sensiblen thema wie gesagt sowieso quatsch sind.

der hauptteil der organspende-verweigerer wird dies wahrscheinlich aus unsicherheit oder informationsmangel tun. und selbst, wenn man dann infomiert wird, bleibt immer noch ein restzweifel: wird mit meinen organen wirklich so verfahren, wie ich es festgelegt habe? steigt das risiko, dass man mich schneller für tot erklärt, weil ich als ersatzteillager wertvoller bin?

ich kann diese zweifel sehr gut verstehen, denn eine medizin, die oftmals schon lange nicht mehr allein die gesundheit des menschen, sondern vor allem seinen geldbeutel im sinn hat, löst nicht gerade vertrauen aus. außerdem gibt es immer wieder fälle, die deutlich zeigen, dass ärzte nur ungern fehler zugeben und lieber die tatsachen verdrehen, um ihren eigenen blütenweißen kittel vor einer klage zu retten.

ärztepfusch? ich kenne hier leider sehr viele beispiele aus meinem bekanntenkreis, bei denen das zu schlimmen komplikationen bis hin zum tod geführt hat. die ärzte selbst mussten in den meisten fällen deshalb keine konsequenzen tragen. mit diesen erfahrungen im hintergrund (da bin ich sicher nicht der einzige, der sowas schon erlebt hat), fällt es nicht gerade leicht, der medizin sein vertrauen bzw. seine organe zu schenken.


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