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Thema: Der große Bluff (Organspende als Show?)

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  1. #1
    Die Super-Checkerin Avatar von Teylen
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    Standard AW: Der große Bluff

    Von mir aus darf auch jeder die Organspende verweigern.
    Aus idealistischen Gruenden oder aus Angst.
    Nur hat derjenige dann, aus meiner Sicht, den Anspruch verwirkt im entsprechendem Notfall ein Spende-Organ zu erhalten. Wenn er dann stirbt, ueber einen langen Zeitraum elendig und auf raten, sieht er was er, und andere die durch seine Entscheidung sterben, davon hat.

    Wegen dem Informationsmangel.
    Denn kann man beheben in dem man sich informiert.
    Dann wird man feststellen das die Annahme das man als Organspender schneller fuer Tod erklaert wird abwegig ist. Da eine Organ Spende recht formell(*) ablaeuft schuetzt der Ausweis sogar davor.
    (*)
    Zwei Aerzte muessen den Tod bestaetigen, sowie das es sauber ablief.
    Die Organe kommen dann auch nicht zum Patienten der Wahl sondern nach Euro-Transplant, die die Organe entsprechend der Liste verteilen.

    Aertzepfusch? Wenn die Organe entnommen werde ist man Tod. Das schlimmste was passieren kann, ist das der Arzt das Organ ruiniert.

    Ein weiterer Punkt ist zudem das man denn Organhandel foerdert, wenn man eine Organspende verweigert. Der einzige Grund wieso Organe gegen Geld gehandelt werden, wieso arme Menschen in eh verarmten Laender missbraucht werden ist das es nicht genuegend Organ Spender gibt.
    Das Risiko das irgendein Reicher einen Head-Hunter auf deine Niere ansetzt ist wesentlich groesser wenn man (und andere) nicht Organ Spenden und somit den Markt verknappen. Man sorgt mit der Verknappung auch dafuer das Aermere Leute keine Organe kriegen, weil die anderen mehr Ressourcen haben um sich auf dem Markt zu bedienen.

  2. #2
    Administrator Avatar von Dr.BrainFister
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    Standard AW: Der große Bluff

    Zitat Zitat von Teylen Beitrag anzeigen
    Von mir aus darf auch jeder die Organspende verweigern.
    Aus idealistischen Gruenden oder aus Angst.
    Nur hat derjenige dann, aus meiner Sicht, den Anspruch verwirkt im entsprechendem Notfall ein Spende-Organ zu erhalten. Wenn er dann stirbt, ueber einen langen Zeitraum elendig und auf raten, sieht er was er, und andere die durch seine Entscheidung sterben, davon hat.
    ...
    sorry, aber solche aussagen halte ich gelinde gesagt für ziemlich fragwürdig. erstens kannst du dann auch rauchern das recht auf medizinische behandlung oder gesetzliche krankenkasse verwehren und zweitens ... ist es einfach bescheuert. dieses "dann sieht er schon, was er davon hat"... da drehen sich bei mir ehrlich gesagt alle verdauungsorgane um. erinnert mich irgendwie an diverse methoden aus der ddr oder aus nazideutschland.

    Wegen dem Informationsmangel.
    Denn kann man beheben in dem man sich informiert.
    Dann wird man feststellen das die Annahme das man als Organspender schneller fuer Tod erklaert wird abwegig ist. Da eine Organ Spende recht formell(*) ablaeuft schuetzt der Ausweis sogar davor.
    (*)
    Zwei Aerzte muessen den Tod bestaetigen, sowie das es sauber ablief.
    Die Organe kommen dann auch nicht zum Patienten der Wahl sondern nach Euro-Transplant, die die Organe entsprechend der Liste verteilen.
    natürlich ist der informationsmangel keine ausrede. aber das ist ja generell ein problem. es gibt nunmal keine informations-pflicht und die themen, zu denen man sich informieren sollte, sind vielfältig. weißt du z.b. inwiefern dein umweltverhalten zum klimawandel beiträgt oder was dein essverhalten für die nahrungsmittelindustrie bzw. für ärmere länder bedeutet? bzw. weißt du (falls du fleisch isst), inwieweit du damit zu unwürdige bedinungen bei der tieraufzucht beiträgst? was, das weißt du alles nicht? dann würde ich dich mal direkt auf einen schornstein einer großen industrie-anlage schnallen, damit du mal mitkriegst, was passiert, wenn man in seinem gemütlichen wohlstandszuhause die augen vor seiner verantwortung als konsument verschließt.
    aber das nur nebenbei, mit der bitte, hier nicht die dicke portion polemik zu übersehen.
    Aertzepfusch? Wenn die Organe entnommen werde ist man Tod. Das schlimmste was passieren kann, ist das der Arzt das Organ ruiniert.
    um zu verstehen, was ich damit meine, müsste man schon ein bissi weiterdenken: ich hab davon gesprochen, wie es mit dem vertrauen der menschen in die medizin aussieht. natürlich ist der zusammenhang von ärztepfusch und organ-entnahme nicht direkt gegeben (obwohl ein arzt schon einfluss nehmen kann, wie schnell bzw. ob man stirbt). jedoch entsteht durch den häufig vorkommenden und meistens nicht konsequent geahndeten ärztepfusch ein erheblicher vertrauensverlust gegenüber dem system, dem man dann wiederum seine organe anvertrauen soll. dieser vertrauensverlust lässt sich nicht mit rationalen argumenten reduzieren. und hieran sind sicherlich nicht die patienten schuld, sondern eben genau die leute, die pfuschen und das ganze dann zu ihrem vorteil verdrehen. vielleicht sollte man die auch mal auf den op-tisch legen und an ihnen rumpfuschen, damit sie sehen, wie das so ist. uiuiui, du bringst mich echt auf ideen!

    Ein weiterer Punkt ist zudem das man denn Organhandel foerdert, wenn man eine Organspende verweigert. Der einzige Grund wieso Organe gegen Geld gehandelt werden, wieso arme Menschen in eh verarmten Laender missbraucht werden ist das es nicht genuegend Organ Spender gibt.
    Das Risiko das irgendein Reicher einen Head-Hunter auf deine Niere ansetzt ist wesentlich groesser wenn man (und andere) nicht Organ Spenden und somit den Markt verknappen. Man sorgt mit der Verknappung auch dafuer das Aermere Leute keine Organe kriegen, weil die anderen mehr Ressourcen haben um sich auf dem Markt zu bedienen.
    bitte lege zahlen und berichte vor, die diese these als wirklich "einzigen grund" für das entstehen von organhandel klar belegen.


    .
    "Wissen sie woraus der Leberkäs gemacht wird? Aus den Resten der Knackwurst. Und die Knackwurst? Aus den Resten vom Leberkäs. So geht das ewig weiter: Leberkäs, Knackwurst, Leberkäs, Knackwurst..." - Simon Brenner (Josef Hader) in "Silentium"

  3. #3
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    Standard AW: Der große Bluff

    Zitat Zitat von Dr.BrainFister Beitrag anzeigen
    [Keine Organe fuer (gesunde) Nicht-Spender]
    sorry, aber solche aussagen halte ich gelinde gesagt für ziemlich fragwürdig. erstens kannst du dann auch rauchern das recht auf medizinische behandlung oder gesetzliche krankenkasse verwehren und zweitens ... ist es einfach bescheuert. dieses "dann sieht er schon, was er davon hat"... da drehen sich bei mir ehrlich gesagt alle verdauungsorgane um. erinnert mich irgendwie an diverse methoden aus der ddr oder aus nazideutschland.
    Wo siehst du die Verbindung?
    Es gibt derzeit ein Fakt, das nicht genuegend Organe fuer die Beduerftigen vorhanden sind.
    Das nicht genuegend Organe vorhanden sind liegt daran das Personen die Spende verweigern.
    In Laendern mit Wiederspruchsreglung aktiv, in solchen Laendern ohne passiv.
    (Hiebei moechte ich anmerken das ich mich auf solche Personen beziehe die gesundheitlich in der Lage dazu waeren)

    Das heisst das genau diese Leute schuld daran sind, - im Fall eines Wiederspruchs sogar dessen *bewusst* - das die Betroffenen, die auf Organspenden angewiesen sind sterben. Ich finde es fragwuerdig und absolut unverstaendlich wie man einem solchen, direkt gesagt Moerder, ein Organ zu gestehen kann.

    Zumal man im Fall eines vermeintlichen Idealisten sogar dafuer seine Ideale verletzen muessten, oder die pervertieren - in der Richtung: Ich bin kein Ersazteillager, aber andere schon. Die Zeugen Jehova moegen groesstenteils Schwachsinn verzapfen, aber ihre konsequente Einstellung zu Organspenden, die ueber die Weigerung der Spende hinaus geht, finde ich in positiver Hinsicht bemerkenswert.

    natürlich ist der informationsmangel keine ausrede. [..] weißt du z.b. inwiefern dein umweltverhalten zum klimawandel beiträgt oder was dein essverhalten für die nahrungsmittelindustrie bzw. für ärmere länder bedeutet? bzw. weißt du (falls du fleisch isst), inwieweit du damit zu unwürdige bedinungen bei der tieraufzucht beiträgst? was, das weißt du alles nicht?
    Es ging hier um bewusste Entscheidungen.
    Das heisst man weiss das man Spenden kann, sollte lehnt es aber ab.
    Spaetesdens da hat man sich zu Informieren und/oder mit den Konsequenzen zu leben.

    Ich esse Fleisch, und bin mir durchaus bewusst was das fuer die Tiere bedeutet.
    Es ist einer der Gruende wieso mich Massentierhaltung nur dann beruehrt wenn die Haltung so schlecht ist das es sich auf die Qualitaet des Fleisch auswirkt. Das einzige was ich mir goenne sind Eier von freilaufenden Federvieh, und selbst da mache ich mir keine Illusion das es den Huehnern ziemlich mies er geht.

    Ich kuemmere mich auch nur maessig um die Umwelt oder das Klima.
    Wenn dann das ein, andere oder beides kippt muss man eben mit der Konsequenz leben. Da kann man auch nicht mit veraetzen Lungen, oder sowas, zum naechsten Oekodorf rennen die seit Jahren umwelttechnisch gesehen gut leben und sagen 'Bis gestern ging mir das Thema am Hintern vorbei - aber nun bezahlt ihr doch mal schoen fuer meine Fehlinformation / falsches Handel. Wer mag fuer mich aus ziehen und raus sterben gehen?'.

    Wenn ich etwas nicht weiss, so heisst es einerseits Unwissenheit schuetzt vor Strafe (Konsequenzen) nicht, und andererseits das man danach so tun darf als haette man nichts gehoert.

    dann würde ich dich mal direkt auf einen schornstein einer großen industrie-anlage schnallen, damit du mal mitkriegst, was passiert, wenn man in seinem gemütlichen wohlstandszuhause die augen vor seiner verantwortung als konsument verschließt.
    Wieso?
    Die Forderung waere dann passend wenn ich geschrieben haette:
    Man sollte aktiv Nieren Versagen bei Nicht-Spendern herbei fuehren damit sie sehen wie es ist.
    Das war aber nicht der Punkt, meine Aussage ist mehr:
    Wenn ein Nicht-Spender von Nieren versagen betroffen wird, hat er - aus der Konsequenz das er zur Verknappung beitrug - kein Recht auf ein Spender Organ.

    [Aertztepfusch]
    dieser vertrauensverlust lässt sich nicht mit rationalen argumenten reduzieren.
    Das mag sein.
    Aber in wie weit wirkt es sich auf die Frage aus ob man Organe spendet oder nicht?
    Unabhaengig davon ob ich einem Arzt vertraue, bringt es nichts wenn ihm die Ressourcen (Organe) fehlen um mich zu behandeln.
    Man koennte natuerlich soviel Angst haben das man nicht zum Arzt geht, aber dann ist die Vertrauens wie die Organspende Frage hinfaellig.
    Naja, wenn man ihnen schon nicht vertraut, da ist es doch beruhigend zu wissen das man perse schonmal zwei Aerzte hat die den Tod feststellen und noch eine hoeher stehende Organisation die sich um die Organe kuemmert. Ohne Ausweis hat man weniger Aufmerksamkeit, das heisst ein Pfusch ist wahrscheinlicher und wird wenn weniger wahrscheinlich aufgedeckt.

    bitte lege zahlen und berichte vor, die diese these als wirklich "einzigen grund" für das entstehen von organhandel klar belegen.
    Einfache Marktwirtschaft.
    Wenn der Markt gesaettigt ist, mit Material das in diesem Fall ebenso kostenlos (durch das Gesundheitssystem getragen) wie hochwertig ist.
    Wieso noch ein Handel? Was kann der Organ Haendler anbieten, was fehlt, wo ist seine Nische?

  4. #4

    Standard AW: Der große Bluff

    Zitat Zitat von Dr.BrainFister Beitrag anzeigen
    sorry, aber solche aussagen halte ich gelinde gesagt für ziemlich fragwürdig. erstens kannst du dann auch rauchern das recht auf medizinische behandlung oder gesetzliche krankenkasse verwehren
    Ich fände es zumindest nicht ungerecht, wenn Raucher einen höheren Krankenkassenbeitrag zahlen müssten - sie verursachen schließlich ganz bewusst auch höhere Kosten, und die Kosten des Rauchens (Krankheitsbehandlungen, Arbeitsausfall etc.) übersteigen die Einnahmen (Tabaksteuer) bei Weitem - eine Zeche, die derzeit die Allgemeinheit zu bezahlen hat.

    Ein wenig mehr Eigenverantwortung wäre in unserem zum Missbrauch einladenden System sicherlich nicht verkehrt - womit selbstverständlich nicht gemeint ist (wie in Deinem Beispiel), lungenkrebsleidenden Rauchern die Behandlung zu verweigern.

    und zweitens ... ist es einfach bescheuert. dieses "dann sieht er schon, was er davon hat"... da drehen sich bei mir ehrlich gesagt alle verdauungsorgane um. erinnert mich irgendwie an diverse methoden aus der ddr oder aus nazideutschland.
    Sprachst Du nicht in Deinem Beitrag an mich noch vor "Respekt" vor Menschen mit anderer Meinung bezüglich der Organspende - und schon einen Beitrag weiter ist einer von Deiner Meinung abweichender Glaube "bescheuert" und erinnert an Nazi-Methoden.

    Starker Tobak, mein Lieber!

    natürlich ist der informationsmangel keine ausrede. aber das ist ja generell ein problem. es gibt nunmal keine informations-pflicht und die themen, zu denen man sich informieren sollte, sind vielfältig. weißt du z.b. inwiefern dein umweltverhalten zum klimawandel beiträgt oder was dein essverhalten für die nahrungsmittelindustrie bzw. für ärmere länder bedeutet? bzw. weißt du (falls du fleisch isst), inwieweit du damit zu unwürdige bedinungen bei der tieraufzucht beiträgst? was, das weißt du alles nicht? dann würde ich dich mal direkt auf einen schornstein einer großen industrie-anlage schnallen, damit du mal mitkriegst, was passiert, wenn man in seinem gemütlichen wohlstandszuhause die augen vor seiner verantwortung als konsument verschließt.
    aber das nur nebenbei, mit der bitte, hier nicht die dicke portion polemik zu übersehen.
    .
    Nun, auch im Rechtssystem gilt, dass Unwissenheit nicht vor Strafe schützt (außer man heißt Ackermann oder Esser). Leiten wir dies einmal ab, so ließe sich auch argumentieren, dass Unwissenheit nicht vor der eigenen Verantwortung und der eigenen Schuld schützt. Auch wenn es vielleicht keine rechtliche Pflicht gibt sich über Themen wie Organentnahme, Massentierhaltung oder Umweltverschmutzung zu informieren, so kann man durchaus eine moralische Pflicht konstatieren. Eine demokratische Gesellschaft funktioniert eben nicht allein auf der Basis von Gesetzen, sondern nur durch aktive Bürger die sich aus Eigenantrieb mit gesellschaftsrelevanten Themen auseinandersetzen.

    Wer sich nicht interessiert, braucht sich auch nicht hinterher beschweren wenn ihm die getroffenen Entscheidungen nicht schmecken.

  5. #5
    Moderator Avatar von Last_Gunslinger
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    Standard AW: Der große Bluff

    Zitat Zitat von DerBademeister Beitrag anzeigen
    Ich fände es zumindest nicht ungerecht, wenn Raucher einen höheren Krankenkassenbeitrag zahlen müssten - sie verursachen schließlich ganz bewusst auch höhere Kosten, und die Kosten des Rauchens (Krankheitsbehandlungen, Arbeitsausfall etc.) übersteigen die Einnahmen (Tabaksteuer) bei Weitem - eine Zeche, die derzeit die Allgemeinheit zu bezahlen hat.
    Ich will gar nicht sagen, das ich das unbedingt anders sehe, aber ich halte das ganze für nicht sehr praktikabel. Davon abgesehen, das da jeder Raucher einfach lügen würde müßte im Rahmen der Gerechtigtkeit dann aber auch bitte Übergewichtige, Alkoholiker, Sonnenbankbesucher, Extremsportler, Raser, Leute die häufig ungeschützen Sex haben, usw... mehr bezwhlen. Wo will man da die Grenze ziehen?
    Gut, die meisten Beispiele sind jetzt an den Haaren herbei gezogen, aber wenn Raucher mehr zahlen sollen, dann übermäßig Dicke bitte auch. Was da für ein Rattenschwanz an Folgeerkrankungen dranhängt ist nicht mehr feierlich.
    Aber wenn man so etwas sagt ist man natürlich intolerant und unsensibel.

  6. #6

    Standard AW: Der große Bluff

    Zitat Zitat von Last_Gunslinger Beitrag anzeigen
    Ich will gar nicht sagen, das ich das unbedingt anders sehe, aber ich halte das ganze für nicht sehr praktikabel. Davon abgesehen, das da jeder Raucher einfach lügen würde müßte im Rahmen der Gerechtigtkeit dann aber auch bitte Übergewichtige, Alkoholiker, Sonnenbankbesucher, Extremsportler, Raser, Leute die häufig ungeschützen Sex haben, usw... mehr bezwhlen. Wo will man da die Grenze ziehen?
    Gut, die meisten Beispiele sind jetzt an den Haaren herbei gezogen, aber wenn Raucher mehr zahlen sollen, dann übermäßig Dicke bitte auch. Was da für ein Rattenschwanz an Folgeerkrankungen dranhängt ist nicht mehr feierlich.
    Aber wenn man so etwas sagt ist man natürlich intolerant und unsensibel.
    Die Frage der Praktikabilität stellt sich natürlich, v.A. inwieweit kausal zurückzuverfolgen ist auf welche Ursachen Krankheiten nun zurückgehen. Dennoch lässt sich ziemlich genau ausrechnen, inwieweit ein Raucher seine Kasse durchschnittlich mehr kostet als ein Nichtraucher. Ist es unsolidarisch diese Kosten an den Raucher weiterzugeben?

    Unser derzeitiges solidarisches Gesundheitssystem ist aber auch dahingehend überstrapaziert, dass Maßlosigkeit sogar noch belohnt wird - so gibt es selbst bei den gesetzlichen Krankenkassen Abnehm-Kuren für Dicke und Prämien für Raucher die Rauchentwöhungskurse besuchen. D.h. so ein Verhalten wird nicht bestraft, sondern belohnt - der gesunde Versicherte ist in dem Fall der Dumme, er bekommt keine Kuren, Prämien oder Nachlässe in seinem Versicherungsbeitrag.

    Man muss sich halt grundsätzlich fragen, wie solidarisch unser Gesundheitssystem sein muss? Zum Teil wird der hahnebüchenste Mist bezahlt, während auf der anderen Seite selbst für lebensnotwendige Behandlungen mitunter kein Geld mehr da ist und Menschen sterben müssen, weil ihnen die lebensrettende Behandlung verweigert wird.

  7. #7
    Administrator Avatar von Dr.BrainFister
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    Standard AW: Der große Bluff

    Zitat Zitat von DerBademeister Beitrag anzeigen
    I...
    Sprachst Du nicht in Deinem Beitrag an mich noch vor "Respekt" vor Menschen mit anderer Meinung bezüglich der Organspende - und schon einen Beitrag weiter ist einer von Deiner Meinung abweichender Glaube "bescheuert" und erinnert an Nazi-Methoden.

    Starker Tobak, mein Lieber!
    ...
    erstens bin ich nicht "dein lieber" und zweitens solltest du nicht stammtisch-mäßig äpfel mit eiern vergleichen: du warst respektlos gegenüber menschen, die auf grund ihrer religion, ideologie oder was auch immer organspende ablehnen (und in aller konsequenz oftmals deshalb auch auf organspende verzichten). mit deiner aussage hast du ihre position ad absurdum erklärt ohne zu differenzieren, welche standpunkte es zu dem thema überhaupt gibt, wie die beweggründe aussehen usw. wahrscheinlich hast du nicht mal irgendeine ahnung davon, welche argumentationen diese menschen überhaupt vertreten, sondern behauptest nur pauschal irgendwas, das du aufgeschnappt hast, wobei du gerade noch irgendwo von dem wissen gestreift wurdest, dass beispielsweise jehovas sowas machen. allein das ist respektlos: menschen einen vorwurf wegen ihrer einstellung zu machen, obwohl man eigentlich gar nichts darüber weiß. das ist so ähnlich als ob man sagen würde, alle islamisten sind terroristen.
    ich weiß, dass ich dir hier gerade unwissenheit unterstelle und das auch nicht sonderlich respektvoll ist. allerdings gibt deine argumentation bezüglich der nicht-spender einfach nicht viel mehr her und deshalb liegt die vermutung nahe, dass du nichts drüber weißt. jedoch lasse ich mich hier gern eines besseren belehren und nehme meine unterstellung ggf. zurück.

    nun zu dem ei, dass du mit einem apfel verglichen hast:
    während du, wie eben geschildert, eine persönliche einstellung pauschal und ohne hintergrundwissen ad absurdum führst, kritisiere ich lediglich teylens methoden, man solle am besten durch strafe belehren und dann auch noch eine strafe wählen, die besonders weh tut. nach dem motto: wer nicht organe spendet, soll jämmerlich verrecken. da dies wiederum eine respektlose haltung ist, wäre es doch schon ein wenig seltsam, dieser wiederum mit respekt zu begegnen, hm? denn wenn wir teylens standpunkt mal auf all das, was unsere gesundheit trotz besseren wissens gefährdet, müsste man in vielen bereichen "ahnungslos" lebenden menschen eine entsprechende medizinische betreuung verwehren, damit sie sehen "was sie davon haben". das fängt beim rauchen an. aber leider gehts nicht nur um dieses plakative thema, auch viele andere aspekte in der ernährung, dem lebenswandel, dem gebrauch von genussmitteln usw. beeinflussen die konstitution und krankheitsanfälligkeit. wenn es teylen z.b. egal ist, was in seinem fleisch auf grund von massentierhaltung drin steckt und er deshalb z.b. eine dauerhaft zu behandelnde, weil chronische allergie bekommt, soll man ihm dann die behandlung verwehren?

    also, man kann nicht die gesetze so gestalten, wie es einem gerade am bequemsten ist: "organspendezwang ja, denn da muss ich nur so einen ausweis mit mir rumtragen und was nach meinem tod kommt, ist mir eh scheißegal!" aber andererseits "nein zum zwang zur vollen bezahlung von behandlungen auf grund selbst verursachter ernährungs- oder genussmittelbedingter gesundheitsschäden, denn ich will auch weiterhin, dass es mir scheißegal sein kann, was ich in mich reinstopfe bzw. was mit diesem essen vorher passiert ist.".
    letztlich leben wir aber nach dem prinzip, dass jeder frei entscheidet, was er/sie mit seinem körper macht. das gilt genauso für die freigabe der organe.

    außerdem, wenn es wirklich so ist, wie bademeister sagt, sollte man erstmal bei den ärzten ansetzen und sie eher motivieren, dabei ihrer verantwortung nachzukommen. schließlich kann man nicht ausschließlich mit bezahlung argumentieren. irgendwann haben sich diese ärzte ja auch dazu bereit erklärt, leben zu retten. das würden sie durch die organentnahme tun. durch ihre verweigerung, tun sie das genaue gegenteil.

    ich bin als privatmensch nicht dazu verpflichtet leben zu retten. ich übernehme aber z.b. in meinen jobs, meinem studium oder in privatem engagement in umwelt & tierschutz verantwortung, indem ich wirklich aktiv bin anstatt mir die brust anschwellen zu lassen, weil ich einen ausweis mit mir herumtrage, nur um dann anderen leuten zu erzählen, sie sind verantwortungslose arschlöcher, wenn sie´s nicht tun. sorry, aber das könnte ich genauso bezüglich meiner eben aufgezählten aktivitäten sagen. denn wenn da ein paar mehr von uns wohlstandskindern den popo hochbekämen, würde manches eventuell auch anders aussehen. aber andererseits: was bringt solches vorwurfsvolles geschwafel? ich kann niemand wirklich konsequent zum umdenken anregen, nur indem ich ein (lediglich kurzfristig aufflammendes) schlechtes gewissen mit dem holzhammer erprügele.


    @simara
    kann deine reaktion gut nachvollziehen. bock auf organspenden bekomm ich nach den seltsamen kommentaren auch nicht.

    .
    Geändert von Dr.BrainFister (06.07.2007 um 15:32 Uhr)
    "Wissen sie woraus der Leberkäs gemacht wird? Aus den Resten der Knackwurst. Und die Knackwurst? Aus den Resten vom Leberkäs. So geht das ewig weiter: Leberkäs, Knackwurst, Leberkäs, Knackwurst..." - Simon Brenner (Josef Hader) in "Silentium"

  8. #8
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    Standard AW: Der große Bluff (Organspende als Show?)

    @Simara:
    Ich hatte vor aktiv zum Organspender zu werden, kam dann aufgrund der Tatsache das ich es unerwarteterweise schon bin, nicht dazu.
    Vor der Ankuendigung der Show habe ich mich tatsaechlich mit dem Thema nicht ernsthaft bzw. hinreichend intensiv befasst. Auch nicht grossartig interessiert.
    Das heisst Blutspenden waren natuerlich, aber mehr auch nicht. Das geschah erst mit der Ankuendigung der Sendung die ein, zwei Wochen zuvor die ersten Wellen verursachte. Die einzige Spende die ich nun ueberlege zu verweigern ist Haut.

    Es mag sein das die Reden dahingehend motiviert wirken weil ich nun Spender bin, aber selbst ohne Organspende Ausweis, kann ich nicht nachvollziehen wieso Nicht-Organspender gleichbehandelt werden sollen. Selbst wenn das dann zum eigenen Nachteil gereicht.
    Siehe auch mein Beispiel zum Umweltschutz, es ist sicherlich ueberzogen, aber es trifft es auf den Punkt.

    Es waere vielleicht beeindruckender gewesen wenn ich sowas behaupten wuerde wie "Seit der Sache mit meinen kleinen Bruder hab ich mich dafuer wirklich interessiert und mir einen Ausweis zu gelegt". Aber ich bin dafuer zu ehrlich ^^;

    Ich lasse mir nicht vorschreiben, dass ich zu helfen habe.
    Ich schreibe es keinem vor. oO
    Fuer mich sollte man nur akzeptieren das man Hilfe unterlaesst, spaeter vielleicht selbst darunter leidet, keinen rechten Anspruch auf ein Organ hat und wenn man Kranke sieht nur begrenzt Mitleid mit diesen haben kann.

    Ich will Organe spenden weil ich es will und nicht weil andere es von mir wollen.
    Naja aber so ein Organ, ein gespendetes, ist doch dafuer da das jemand anderes es kriegt und nicht nur so zum Selbstzweck? Ich mein man spendet es doch, weil jemand anderes es braucht?

    Ist hier eigentlich wer betroffen? Aktiv oder Passiv?
    Wie kann man passiv davon betroffen sein?
    Nunja, mein kleiner Bruder, brauchte als Kind aufgrund einer Darm Operation eine recht Grosse Blutspende. Ohne die waere er ziemlich sicher gestorben.
    Das fuehrte Jahre spaeter zu einem interessanten Gespraech mit den Zeugen Jehova. Das heisst er sprach sie an wie sie zu Blutspenden stehen, sie antworteten das sie es ablehnen, worauf er feststellte das er dann jetzt nicht vor ihnen stuenden. Sie gaben ihm recht, behaarten aber auf ihrer Sicht der Dinge.
    Ansonsten habe ich einen paar Verwandte mit Herzfehler, der wohl in den naechsten beiden Jahren daran sterben wird.

    Aber sonsten, nope.

    Wieso bin ich schuldig, wenn ich meine Organe nicht spenden will. Es fiel sogar das Wort Mörder.
    Weil man die Konsequenz aus seinem handeln tragen muss?
    Unterlassene Hilfeleistung gegenueber einem sterbenden, ist Mord wenn man die Moeglichkeit dazu gehabt haette es zu aendern. Wenn man keine Organe spendet, unterlaesst man die Hilfeleistung gegenueber den Beduerftigen - trotz des Wissen das dort auch kein anderer einspringt. Insofern hat man indirekt jemanden umgebracht.

    Genauso bin ich indirekt schuld dran das es Milliarden von Huehnchen vor ihrem Tod richtig uebel geht. Wie jeder andere der Chicken Wings aus Massentierhaltung isst.


    Naja und man spendet doch keine Organe weil man ein besonderer Freund aller Menschen ist, sondern weil man kein Menschen Feind ist. Ich wuerde selbst ein richtiges Arschloch von Mensch nicht einfach so an Organ-Mangel sterben lassen. Steht mir imho nicht zu so ueber jemanden zu urteilen.
    Wenn jemand keine Organe Spendet weil er sich anmasst zu entscheiden wer nett genug ist gerettet zu werde und wer nicht, gut dem seine Sache. Muss ich nicht gut finden, aber kann ich akzeptieren.
    Nur sollte der dann nicht erwarten das irgendwer ihn nett genug findet das er ihm sein Organ ueberlaesst.

    Ich zerreiße jetzt meinen Organspendeausweis.
    Oy. Naja, deine Sache.
    Nur aus Neugier. Wieso hattest du einen?

    @Bademeister:
    solltest du, wenn nicht stammtisch-mäßig äpfel mit eiern vergleichen:
    Du solltest bei den Fakten bleiben.
    Die Nazi-Ideologie hast du mir unterstellt. Nicht dem Bademeister.
    Ich habe in meinem Beitrag, auf den du dich bezogen hast, explizit hervorgehoben, das ich die Ideologie, Organe nicht zu spenden, nicht verurteile. Das ich lediglich fordere sich der Konsequenzen bewusst zu sein.
    Desweiteren das ich finde das bewusste Nicht-Spender kein Recht auf Organe haben.

    Ich habe im Beitrag danach nochmals explizit differenziert das ich es positiv finde, wenn Menschen die Organspenden aus ideologischen Gruenden verzichten, auch die Annahme von Organen verweigern.
    Dabei nannte ich stellvertretend die Zeugen Jehova.
    Und ich habe sie fuer die Einstellung gelobt.

    [Die Zeugen Jehovas traf es, weil sie wohl die populaerste Gruppe dahin gehend ist und ich in der Familie Erfahrungen mit deren Missionaren zu eben diesen Thema machen durfte]


    Die Kritik richtete sich an Leute die aus ideologischen Gruenden, Organ Spenden verweigern. Aber dennoch welche in Anspruch nehmen wollen.
    Dabei habe ich nichtmals eine Einschaetzung abgegeben ob ich die Gruende gut oder nachvollziehbar halte. Von mir aus kann jeder seine Organ fuer sich behalten, wenn er will.
    Nur hat der dann keinen Anspruch auf die Organe anderer Leute, bzw. sehe ich nicht wo der herkommen soll. Das man solchen Organe gibt ist m.E. eine Gnade denen gegenueber aber kein Recht das sie beanspruchen koennen.


    Auf deinem Stammtisch Niveau koennte ich entgegen pfeffern:
    "" So du willst also das Organ Spender elendig, lange Verrecken. Dafuer das sie so wenige sind? Typisch Nazi Methoden, jemanden der zu stimmt sich selbst zu verstuemmeln derart umkommen zu lassen. ""

    kritisiere ich lediglich teylens methoden, man solle am besten durch strafe belehren und dann auch noch eine strafe wählen, die besonders weh tut.
    Wo bitte fordere ich eine Strafe?
    Ich fordere das man die Konsequenz aus seinem Verhalten akzeptiert.

    Ich finde es unmoralisch das jemand der Organe spendet, spaeter keine Hilfe bekommt, weil die Organe an Leute vergeben werden, die selbst nicht entsprechend hilfsbereit sind.

    denn wenn wir teylens standpunkt mal auf all das,...
    Wenn ich aber den Standpunkt nicht verallgemeinern mag?
    Es hat ja schon einen Grund wieso ich ihm zum Thema 'Organspende' und nicht zum Thema 'allgemeine Gesundheitsmassnahmen' gepostet habe. Wie waere es da mit differenzieren?
    Abgesehen davon das du anfaengst Aepfel(Organspenden) mit Birnen(Raucher und Co.) zu vergleichen.

    Wenn man raucht, muss man sich abfinden das man ein Raucherbein bekommt oder Lungenkrebs, vielleicht beides. Ebenso das es lange und schmerzhaft ist das zu heilen und man sein Leben wahrscheinlich arg verkuerzt. Aber die Ressourcen fuer die Heilung sind gegeben, es fehlt nicht an den elementaren Mitteln, Dingen, mit denen man es heilen kann.
    Genau das ist aber bei der Organspende der Fall.
    Ein Sack voller Geld ersetzt keine Spender-Niere.

    wenn es teylen z.b. egal ist, was in seinem fleisch auf grund von massentierhaltung drin steckt und er deshalb z.b. eine dauerhaft zu behandelnde, weil chronische allergie bekommt, soll man ihm dann die behandlung verwehren?
    Zunaechst einmal bin ich weiblich.
    Daneben schrieb ich dabei das mir das Leid der Tiere egal ist, jedoch nicht die Qualitaet des Fleischs.
    Zu letzt besteht bei der Behandlung nicht das Problem das man aufgrund meiner Behandlung kranke Tier-Liebhaber/Vegetarier mit chronischen Allergien nicht behandeln kann.

    indem ich wirklich aktiv bin anstatt mir die brust anschwellen zu lassen, weil ich einen ausweis mit mir herumtrage,
    Du verstehst da etwas falsch.
    Die Einstellung hatte ich schon vor meinem "Ausweis".
    Jemand der keinen Ausweis hat ist kein verantwortungsloses Arschloch, sondern sollte lediglich die daraus resultierende Konsequenzen akzeptieren.


    Es ist mir auch relativ egal ob sich nun jemand einen Ausweis holt oder nicht. Ich mag nur von denen die keinen haben, keine Beschwerden hoehren wenn sie 4 Jahre auf ein Spender Organ warten waehrend sie an der Dialyse haengen. Theorethisch sollten sie auch sogar dankbar sein das es 'nur' 4 Jahre sind und das man ihnen aus Menschlichkeit ueberhaupt eins zu gesteht. Auch sollte das Mitleid heucheln gegenueber den Kranken unterlassen werden.

  9. #9
    Administrator Avatar von Dr.BrainFister
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    Standard AW: Der große Bluff (Organspende als Show?)

    Zitat Zitat von Teylen Beitrag anzeigen
    ...
    @Bademeister:

    Du solltest bei den Fakten bleiben.
    Die Nazi-Ideologie hast du mir unterstellt. Nicht dem Bademeister.
    ...
    einfach mitlesen. dann verstehst du auch, wieso ich diesen vergleich auf bademeister beziehe.
    und zum thema "bei den fakten bleiben": ich sprach dich ja schon auf deine aussage, verweigerung von organspende sei der einzige grund für organhandel an und fragte nach fakten. die hast du nicht geliefert. stattdessen ein paar schwammige vermutungen. laut bademeisters informationen über die verweigerungs-haltung vieler ärzte, bist du bei deiner behauptung aber eben nicht bei den fakten geblieben: schließlich stellt sich somit heraus, dass die verweigerung von organspende nicht der einzige grund ist.
    ich weiß, dass es im internet mittlerweile normal ist, dass jeder zu allem möglichen eine meinung hat und darüber irgendwelche standpunkte verbreitet. undifferenziert, nicht reflektiert und ohne grundlage jeglicher informationen, die über hörensagen hinaus gehen. sicherlich kann man nicht alles wissen und nicht zu jedem thema ausgiebig informiert sein. wenn man aber dennoch mitreden möchte, sollte man mit behauptungen wie "das ist der einzige grund" schon vorsichtig sein. du kannst stattdessen auch schreiben "ist einer der schwerwiegendsten gründe" oder so.

    gerade bei diesem thema (aber eigentlich auch bei jedem anderen thema, das man seriös darstellen möchte), ist das sehr fragwürdig. denn du gelangst damit wiederum auf die in eine sackgasse führende vorwurfsschiene, indem du allen organspendeverweigerern pauschal vorwirfst: "ihr seid der einzige grund für organhandel und für die zahlreichen toten, die wegen organmangels sterben!".
    aber das, geschätzte teylen, ist nunmal einfach nicht so.


    auf den rest gehe ich später ein.


    .
    "Wissen sie woraus der Leberkäs gemacht wird? Aus den Resten der Knackwurst. Und die Knackwurst? Aus den Resten vom Leberkäs. So geht das ewig weiter: Leberkäs, Knackwurst, Leberkäs, Knackwurst..." - Simon Brenner (Josef Hader) in "Silentium"

  10. #10
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    Standard AW: Der große Bluff (Organspende als Show?)

    Ich verstehe schon wieso du es auch auf den Badermeister beziehst. Immerhin ist er noch eine Stufe drastischer als ich. Dennoch bekam ich den Vergleich zuerst ab.

    Nun ja und wo wir bei den unbeantworteten Fragen sind. Die Frage wie du zudem Vergleich gekommen bist, hast du noch nicht beantwortet. Auch konnte ich in deinen Beitraegen keine Fakten finden wie du forderst sondern lediglich Unterstellungen von Behauptungen die ich so nicht getaetigt habe. Insbesondere das ich Bestrafungen fordere ist schlicht aus der Luft gegriffen als gleich ich auch keine Vorwurfsschiene fahre.

    laut bademeisters informationen über die verweigerungs-haltung vieler ärzte,
    Die er ebensowenig mit 'Fakten' unterlegt hat.
    Aber es ist schon bequem zu glauben was einem eher in den Kram passt, ne?

    bist du bei deiner behauptung aber eben nicht bei den fakten geblieben: schließlich stellt sich somit heraus, dass die verweigerung von organspende nicht der einzige grund ist.
    Falsch, und spaetesdens ab hier darfst du dir vorwerfen lassen die Fakten aussen vorgestellt zu haben.

    Es gibt tatsaechlich, laut einem Bericht der ARD, das Problem der die derzeitige Lage (in Deutschland) dadurch weiter verknappt wird, das moegliche Spenden nicht zustande kommen da Aerzte den Aufwand zu vermeiden suchen. Wobei sich der Aufwand nicht nur auf den anfallenden Papierkram bezog, sondern auch den weiteren Anforderungen. [Entsprechende Lagermoeglichkeiten, Kontaktaufbau zu EuroTransplant]

    Dennoch sind diese 'Verluste' relativ gesehen gering. Im Bericht fiel eine Prozentzahl die unter 30% lag. Andererseits waere es durch eine gestiegene Spendenbereitschaft bereits auszugleichen.

    Dem Bericht zufolge wuerde es reichen, um auf eine Nullsumme zu kommen, wenn sich jeder 10.te Deutsche einen Organspende Ausweis zu legt. Betrachtet man die Verluste durch bequeme Aerzte, muesste sich einfach mehr als jeder 10.te, vielleicht jeder 5.te, einen Pass zu legen und das Problem waere vom Tisch.

    undifferenziert, nicht reflektiert und ohne grundlage jeglicher informationen, die über hörensagen hinaus gehen.
    Wo ist deine Differenzierung?
    Abgesehen davon das du mir Sachen unterschiebst (Strafe usw.) die ich nicht geschrieben habe.
    Wo ist deine Reflektierung?
    Wo sind deine Informationen die ueber das Hoeren-Sagen hinaus gehen?

    Abgesehen davon habe ich mich zudem Thema umfassend, dank Donorshow, informiert. Ich behalte mir nur selten Zahlen ueber mehrere Wochen, ansonsten schau oben nach (sehr viel weiter oben).

    indem du allen organspendeverweigerern pauschal vorwirfst: "ihr seid der einzige grund für organhandel und für die zahlreichen toten, die wegen organmangels sterben!".
    Es ist kein Vorwurf.
    Rechnen wir doch einfach mal am niederlaendischen Beispiel:
    12 Millionen Niederlaender gibts.
    1,5 Millionen sind Spender.
    2 Millionen weitere senken die Warte Zeit von 4 auf 2 Jahre.
    => Weitere 2,5 Millionen Spender und die Wartezeit sinkt auf Null Jahre.

    Jetzt haben wir immernoch noch 6 Millionen Niederlaender uebrig.
    Kriegen wir davon noch die Haelfte zum Spenden motiviert, koennten die Aerzte einen ganzen Berg voller Organe verschlampen.
    Wobei man schon davon ausgehen kann das auch diese Aerzte Fehler bereits in der Statistik fehlender Organe drin ist, und bereits 6 Millionen Niederlaender reichen.

    Wuerden sich alle 12 Millionen Niederlaender zum Spender Ausweis bewegen lassen waere das Thema Organmangel, und damit Handel, vom Tisch.

    aber das, geschätzte teylen, ist nunmal einfach nicht so.
    Dann zeig mir, herzallerliebster Brainfister, wieso dem nicht so ist.

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