Zitat Zitat von Last_Gunslinger Beitrag anzeigen
Ich will gar nicht sagen, das ich das unbedingt anders sehe, aber ich halte das ganze für nicht sehr praktikabel. Davon abgesehen, das da jeder Raucher einfach lügen würde müßte im Rahmen der Gerechtigtkeit dann aber auch bitte Übergewichtige, Alkoholiker, Sonnenbankbesucher, Extremsportler, Raser, Leute die häufig ungeschützen Sex haben, usw... mehr bezwhlen. Wo will man da die Grenze ziehen?
Gut, die meisten Beispiele sind jetzt an den Haaren herbei gezogen, aber wenn Raucher mehr zahlen sollen, dann übermäßig Dicke bitte auch. Was da für ein Rattenschwanz an Folgeerkrankungen dranhängt ist nicht mehr feierlich.
Aber wenn man so etwas sagt ist man natürlich intolerant und unsensibel.
Die Frage der Praktikabilität stellt sich natürlich, v.A. inwieweit kausal zurückzuverfolgen ist auf welche Ursachen Krankheiten nun zurückgehen. Dennoch lässt sich ziemlich genau ausrechnen, inwieweit ein Raucher seine Kasse durchschnittlich mehr kostet als ein Nichtraucher. Ist es unsolidarisch diese Kosten an den Raucher weiterzugeben?

Unser derzeitiges solidarisches Gesundheitssystem ist aber auch dahingehend überstrapaziert, dass Maßlosigkeit sogar noch belohnt wird - so gibt es selbst bei den gesetzlichen Krankenkassen Abnehm-Kuren für Dicke und Prämien für Raucher die Rauchentwöhungskurse besuchen. D.h. so ein Verhalten wird nicht bestraft, sondern belohnt - der gesunde Versicherte ist in dem Fall der Dumme, er bekommt keine Kuren, Prämien oder Nachlässe in seinem Versicherungsbeitrag.

Man muss sich halt grundsätzlich fragen, wie solidarisch unser Gesundheitssystem sein muss? Zum Teil wird der hahnebüchenste Mist bezahlt, während auf der anderen Seite selbst für lebensnotwendige Behandlungen mitunter kein Geld mehr da ist und Menschen sterben müssen, weil ihnen die lebensrettende Behandlung verweigert wird.