Das Thema wird uns ja mehrfach wieder begegnen:
Achtung Spoiler!


Ich habe mich mal ein wenig mit diesen diversen Interpretationen der "Seele" in verschiedenen Glaubenssystemen befasst. Schon innerhalb des Christentums versteht man in verschiedenen Zweigen unter "Seele" etwas ganz Uunterschiedliches. Die einen glauben, dass man buchstäblich seine Erinnerungen und Persönlichkeit mit ins Jenseits nimmt, die anderen gehen wie gesagt von einer abstrakteren Vorstellung aus, in der eine Art "Wesensessenz" überlebt. Noch extremer werden die Unterschiede, wenn man verschiedene Vorstellungen von Reinkarnation betrachtet. Es gibt Glaubensrichtungen, die davon ausgehen, dass man sich an frühere Leben erinnern kann - was ein Speichern der Erinnerungen voraussetzt. Sowas ähnliches scheint dem Soulhunter-Glauben zugrunde zu liegen, aus dem Film "River of Souls" geht das noch deutlicher hervor. Manche Glaubensrichtungen nehmen sogar an, dass gewisse körperliche Eigenschaften im neuen Leben wieder auftauchen. Demgegenüber hat der Buddhismus in seiner reinen Form beispielsweise eine sehr viel abstraktere Vorstellung; er kennt keine "Seele" im Sinne christlicher Vorstellung und stellt überhaupt keine Verbindung zwischen den eigentlichen Persönlichkeiten her. In manchen taoistischen Schulen ist von "Teilseelen" die Rede, die im nächsten Leben auf verschiedene Arten kombiniert werden können - das hört sich für mich etwas nach Minbari-Glauben ("teilweise wiedergeboren") an. Franklin spricht von einer Persönlichkeitsmatrix; ich weiß nicht, ob man aus seinen Aussagen schließen kann, dass er glaubt, dass es sowas wie eine Seele gar nicht gibt? Der Seelenjäger scheint jedenfalls beides bewahren zu wollen - Essenz (und zwar "in einem Stück") und Persönlichkeitsmuster. Da JMS ja ein halber Religionswissenschaftler zu sein scheint, glaube ich, dass diese Interpretationsspielräume da nicht ganz zufällig sind.