Naja, Cortez ist zwar nicht grade überwältigend, aber furchtbar ist es auch nicht. Nur nach den letzten beiden Folgen wirkt es etwas enttäuschend. Recht nett fand ich, wie da schon frühzeitig Johns weniger vorbildliche Seiten dargestellt werden: er klingt schon beim ersten Gespräch mit Maynard so, als müsse er sich selbst überzeugen, dass das Kommando über B5 ein toller Job ist – er hat immer noch seine Probleme, in die neue Position hineinzuwachsen. Er fragt sich, ob er nicht wie Maynard eigentlich auf ein Erkundungsschiff gehört. Er lässt seinen Unmut an Susan und Michael Garibaldi aus; er wolle nicht mit Detailkram belästigt werden.

Die Minbari haben ganz offensichtlich Probleme, mit Delenns Verwandlung umzugehen. Delenn pocht auf ihren Rang: „Understanding is not required, only obedience“ („Verstehen sei nicht gefordert, nur Gehorsam“, das zweite Mal, dass diese Doktrin im Zusammenhang mit den Minbari auftaucht; woher sie das wohl haben? ) – erfolglos. Franklin gegenüber behauptet sie, ihr Volk würde ohne Fragen die Situation akzeptieren. Minbari lügen halt nicht

Später in der Episode in einem Gespräch zwischen Sheridan und Delenn erfährt man mehr über den Minbari-Glauben: Jede Situation, in der man sich befindet, hat einen Sinn; Delenn glaubt, dass jeder von ihnen eine Manifestation des Universums ist, das sich in einem Prozess des Selbst-Erkennens befindet, also eine Variante des Animismus, wie sie u.a. in Naturreligionen vorzufinden ist. Schade, dass dieser Dialog etwas arg kitschig geraten ist.

Dem Charakter Keffer merkt man deutlich an, dass er JMS aufgedrückt wurde und er ihn am liebsten loswerden will. Eigentlich etwas schade, ich denke, man hätte durchaus etwas aus ihm machen können.

Insgesamt gebe ich der Folge auch 3/5.