Also hier kann ich dir ausnahmsweise mal so gut wie gar nicht zustimmen. Dass Sheridan Talia auf Morden hetzt, habe ich schon immer als eine Art Verzweiflungsmanöver gehalten. Möglicherweise wollte er auch gegenüber Morden mit angeblichen Wissen von Talia bluffen. Wie auch immer, zu konstruiert erschien mir das nie, und mir ist es wesentlich lieber, das war eine bewusste (und ziemlich fiese) Entscheidung von Sheridan, was seine Figur gleich wieder um einiges interessanter macht, als einfach nur ein dummer Zufall.

Was seine Abneigung gegenüber Morden betrifft: Die Tatsache dass er es nicht für wert befunden hat sich auf der Erde wieder als "unter den lebenden weilenden" zu melden und von vornherein eine Art Report über die Geschehnisse auf der Icarus zu schreiben, machten es aus meiner Sicht verständlich, dass Sheridan ihm gegenüber skeptisch ist. Und spätestens als Morden behauptet hat seine Frau nicht zu kennen war ja klar, dass Morden etwas verbirgt.

Jedenfalls hat mir schon immer gefallen, wie sich Sheridan immer tiefer und tiefer in das ganze verstrickt und Schritt für Schritt auf einem sehr dunklen Pfad übernimmt. Hier hat man uns zum ersten mal eine etwas düsterere Seite des bisherigen "Sunnyboys" gezeigt.

Wenn mich schon etwas an dieser Folge stören würde, dann warum es Sheridan am Ende noch so schwer gefallen ist (oder man so tat als wäre es eine schwere Entscheidung), Morden gehe zu lassen. Er hat ihn ja in erster Linie festgehalten, um zu erfahren, was auf der Icarus passiert ist. Und von Delenn und Kosh hat er dann ja auch genau das erfahren. Im Prinzip hat er also genau das bekommen was er wollte. Was wollte er danach eigentlich noch von Morden? Aber ehrlich gesagt, selbst das fällt mir nur objektiv auf, und stört mich subjektiv nicht im geringsten.

Was die Versöhnung von Sheridan und Garibaldi betrifft: Offen gestanden konnte ich da schon eher seine "Kündigung" nicht nachvollziehen. Garibaldi hat ja sonst nun wahrlich kein Problem damit die Regeln zu verbiegen wenn es ihm oder seinen Freunden dienlich ist. Der in dieser Folge ach-so-korrekte Garibaldi kann doch wohl nicht der selbe sein, der in "Ein Wiedersehen mit Folgen" vor einer Untersuchung davongelaufen ist?!?!?! Ich denke, Garibaldi hatte durchaus verständnis für Sheridan's Position, aber wollte als Sicherheitschef einfach nichts damit zu tun haben, für den Fall dass es Konsequenzen gibt. Es war keine Frage der Prinzipien, sondern eine "Karriereentscheidung". Als solche empfinde ich dann auch die Versöhnung als nicht zu plötzlich.

Aber das ist natürlich alles nur meine Meinung