Ich würde das nicht als Zurückentwicklung sehen. Vir wurde uns doch als sehr naiver und gutmütiger junger Mann vorgestellt, der unter Molaris Fuchtel stand und von diesem manipuliert wurde. Seine nachgiebige Natur führt immer wieder dazu, dass er Londos Befehle zwar anzweifelt, aber dennoch befolgt. Bis zu "Sic transit Vir" ist er der klassische murrende, aber gehorchende Untergebene. Nach und nach wird er erwachsen und gewinnt eine gewisse Distanz zu den Handlungen seines Mentoren, allerdings ohne dessen Schatten (und das ist hier wörtlich zu nehmen) jemals zu entkommen.Achtung Spoiler!
Londos eigene Geschichte ist ebenso komplex und führt nicht ohne Umwege von Punkt A nach B, bis tief in die 3. Staffel hinein wird er dem Zuschauer immer unsympathischer, trotzdem gibt es immer wieder Episoden in denen er Einen auch zum Lachen bringt, oder leid tut.
Diese Art Entwicklung der Charaktere die nicht immer linear und vorhersehbar ist, war für mich eigentlich eine der Stärken von Babylon 5. Die Charaktere machen einfach unglaublich viel durch, und sind z.T. am Ende der Serie völlig andere Personen als am Anfang (besonders G'kar und Londo).
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