Es ist schon eine Weile her dass ich die Episode gesehen habe, da kann ich das nicht im Detail beurteilen.
Vir war für mich immer jemand der zwischen den Ansprüchen an ihn - durch seine Herkunft, vor allem aber durch seinen väterlichen Mentor Londo - und seinem für einen Centauri ungewöhnlich starken moralischen Kompass gefangen war. "Sic transit vir" ist sicherlich eine Weiterentwicklung seines Charakters, verglichen z.B. mit der Technomagier-Episode in der er Londos größenwahnsinnige Wünsche trotz erheblicher Angst noch murrend erfüllt.
Dass er sich am Ende wieder verkriecht finde ich passend, weil er sich niemals wirklich von Londo lösen kann, obwohl er lange vor vielen anderen Weggefährten Londos ahnt, wohin dessen Weg führt. Ich finde dass das auch eine erstaunliche Parallele zur Entwicklung von Londo ist, denn Selbiger vermag sich ebenso nicht zu lösen, nur dass seine Ketten aus dem Traum einer wiedererstarkten, über die Galaxis herrschenden Centaurirepublik geschmiedet sind.
Beide Männer sind eigentlich klassische Charaktere einer griechischen Tragödie, ob ihrer jeweiligen Rückgratlosigkeit dazu verdammt, zu scheitern und unglückseelig die Folgen ihres Nichtstuns zu ertragen. Vir ist damit für mich auch ein interessanterer und nachvollziehbarer Sidekick als z.B.Eine ähnlich unsinnige radikale Neudefinierung eines Charakters zum Ende einer Serie hin ist eigentlich nur DS9 mit Dr. "Gentomate" Bashir gelungen...aber ich schweife ab.Achtung Spoiler!
Kurzum bin ich mit der Entwicklung von Vir alles in Allem sehr zufrieden. Er macht seinen Job als Londos Gewissen, nicht mehr und nicht weniger.
Als Lesezeichen weiterleiten