Mir gefiel die Episode noch eine Spur besser als der (bisherigen) Mehrheit hier, und kann angesichts einiger starker Szenen gar nicht anders, als ihr die Höchstnote zu geben. Die Konfrontation Sheridan-Kosh sowie der emotionale Abschied vom Vorlonen, grandios zusammengeschnitten mit dem genial inszenierten Angriff auf ihn - großartig. Londo's Trauer wegen Adira's Tod und wie er dadurch wieder in Morden's Arme getrieben wird - herrlich tragisch. Wie Franklin sich nun endlich seine Sucht eingesteht, seine Aussprache mit Garibaldi oder auch danach bei Sheridan - einfach nur toll.

Meines Erachtens machen nur wenige andere Episoden der Serie so deutlich, wo ihre Stärken liegen. Babylon 5 braucht für emotionale, dramatische Wendungen keine vergleichsweisen billigen Tricks. Es muss z.B. nicht gleich die ganze Galaxis in Gefahr sein, um Spannung zu erzeugen. Alle drei dramatischen Wendungen hier wirken vor allemd eshalb so, da wir die Figuren seit mittlerweile 2-1/2 Staffeln kennen und lieben gelernt haben. Deshalb, und nur deshalb, hat es eine so große Wirkung, wenn Franklin sich endlich eingesetht, dass er ein Problem hat, wenn Londo um Adira trauert und wenn wir uns von Kosh verabschieden müssen. Andere Serien, die eben nicht schon so lange auf eine solche Wendung hinarbeiten, müssen hier vergleichsweise übertrieben-dramatisch agieren, um ähnliche Wirkung zu erzeugen.

Genau das zeichnet die Serie eben für mich aus. Für sich genommen ist dies eigentlich eine verhältnismäßig ruhige Folge. Keine Figur, die wir kennen, scheint in Gefahr zu sein (auch wenn wir uns was Kosh betrifft diesbezüglich täuschen). Und trotzdem ist sie ungemein spannend, hochdramatisch und sehr emotional.

Bravo, JMS.
10/10