Ok, ein Geständnis: Ich bin ein Softie. Ein Romantiker. Ein Sensibelchen. Wenn Sheridan am Ende wenn er stürzt auf die Frage "Hast du etwas, für das es sich lohnt zu leben" laut "Delenn" schreit, mag das objektiv betrachtet ungemein kitschig sein - mich rührts jedes Mal beinahe zu Tränen. Einfach nur schön - und ein wundervoller Abschluss dieser ansonsten recht geheimnisvollen und mysteriösen Handlung auf Z'ha'dum.
Ein weiteres Highlight ist G'Kars Gefangennahme durch die Centauri, und wie er auf Centauri Prime Londo vorgeführt wird. Erneut erkennen wir, dass es in ihm eine Art Läuterung gegeben hat. Der Londo aus der 1. Staffel hätte sich einen Haxn (oder vielleicht sogar ein ganz anderes tentakeliges Körperteil) ausgefreut, wenn ihm G'Kar so vorgeführt worden wäre. Doch nun empfindet er einfach nur Abscheu über diese respektlose Behandlung jenes Widersachers, den er in den letzten Monaten doch irgendwie zu respektieren gelernt hat. Ihn so erniedrigt zu sehen, bricht nicht nur dem Zuschauer das Herz, sondern offenbar auch Londo. Die Szene am Ende, als Londo und G'Kar ihre Vereinbarung treffen und man das Gefühl hat, das diese ewigen Feinde zum ersten Mal ihre persönlichen Differenzen für das große Ganze in den Hintergrund rücken, ist ein weiteres großes Highlight der Folge - nicht zuletzt, da es von Peter Jurasik und Andreas Katsulas wieder einmal glänzend gespielt wird.
Das i-Tüpfelchen ist dann der kurze Blick zum gefangenen Garibaldi, der mehr Fragen aufwirft als beantwortet. Einzig die Handlung an Bord der Station fand ich im Vergleich dazu etwas schwächer. Bis auf Sheridan's Nachricht (bzw. seinen Tagebucheintrag) war da nichts, dass sich mit dem Rest der Folge messen könnte. Insgesamt gesehen aber dennoch wieder eine sehr gute Episode, und für mich sogar noch etwas besser als der Start in die Staffel!
9/10
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