Londo's Pläne, sich Cartagia's zu entledigen, nehmen konkrete Form an: Er möchte ihn nach Narn locken, was ihm auch gelingt, indem er seinem Ego schmeichelt. Das Attentat scheitn nun kurz bevorzustehen. Am Ende erfahren wir dann auch, wie G'Kar eins seiner Augen verloren hat. Traurig, dass Londo's Desinteresse in dieser Szene dazu geführt hat. Wäre er mehr bei der Sache gewesen und hätte er genauer über die möglichen Konsequenzen seiner Antwort nachgedacht, hätte sich das vielleicht vermeiden lassen. Damit wird die gesamte Tragik der Figur und seines Lebens bildhaft in eine einzelne Szene komprimiert. Man fragt sich zudem unweigerlich, ob das mit Lady Morella's Prophezeiung in Verbindung steht, und er etwa grad eine weitere Chance auf Erlösung verstreichen ließ ("You must save the eye that does not see").
Auch auf Babylon 5 selbst geht es spannend weiter. Nachdem der Planetenkiller der Vorlonen in der letzten Folge offenbart wurde, setzen sie ihre Angriffe ungehindert fort. Ein Planet nach dem anderen wird vernichtet, um die schatten endgültig auszurotten. Dass dabei auch unzählige unschuldige Leben geopfert werden, scheint den Vorlonen egal zu sein. Die entsprechende düstere Entwicklung wird mit Ivanova's laufenden Newsmeldungen wirklich sehr gut transportiert. Schließlich sieht Sheridan keinen anderen Weg, als den vorlonischen Botschafter umzubringen. Dieser wird in eine Falle gelockt, und gemeinsam mit Koshs Hilfe gelingt der Plan auch. Ich stimme mit Sepia überein, dass die Effekte hier nicht ganz das erreichen, was man erreichen wollte. Die Weltraumszenen sind mittlerweile auf einem beachtlichen Niveau, aber dabei, Wesen darzustellen, tut man sich nach wie vor sichtlich schwer. Trotzdem war die Szene so dramatisch und derart gut in Szene gesetzt, dass ich darüber gerne hinwegsehe.
Garibaldi's Verhalten wird indes immer mysteriöser. Zwar war er schon immer misstrauisch, aber schön langsam wirkt sein Verhalten schon fast verdächtig - so verständlich sein Unmut darüber, dass ihn Sheridan aus seine Pläne auszuschließen scheint, auch sein mag. Am Ende hofft man, dass die beiden nun da man sich des Vorlonen entledigt hat wieder zusammenwachsen und lernen werden, sich gegenseitig zu vertrauen. Als wäre all das nicht schon genug, erfahren wir am Ende auch noch, dass Sheridan für seine Rückkehr von Z'ha'dum einen hohen Preis bezahlt hat. Zugegeben, 20 weitere Lebensjahre wirken auf dem ersten Blick eh recht komfortabel. Und doch, angesichts der mittlerweile erreichten durchschnittlichen Lebenszeit von 100 Jahren und vor allem der längeren Lebensdauer der Minbari ist Delenn's Schock durchaus verständlich.
Insgesamt betrachtet ist immer noch ungemein viel Tempo und Bewegung in der Handlung drin. Es gibt Offenbarungen und wichtige Entwicklungen am laufenden Band, und trotz aller durchaus dramatischer Ereignisse wird deutlich, dass diese erst der Vorgeshmack sind, und wir uns auf einen großen, weiteren Höhepunkt der Serie zubewegen. Dies führte auch dazu, dass in der 4. Staffel meine Vorfreude (und Ungeduld) auf die nächset Folge so groß wurde wie nie zuvor.
Für "Das Monster auf dem Thron" gibts von mir jedenfalls 8/10 Punkten, da ich sie doch einen Hauch schwächer fand als die beiden Episoden zuvor. Trotzdem, das kostant hohe Niveau, dass B5 zu Beginn der 4. Staffel erreicht hat, ist wirklich beachtlich.
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